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„Als sie (d. h. seine Eltern) ihn dort erblickten, wurden sie betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: „Kind, warum hast du uns das angetan? Bedenke doch: dein Vater und ich suchen dich mit Angst!” 49 Da antwortete er ihnen: „Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im Hause meines Vaters sein muß*)?” 50 Sie verstanden aber das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte.” (Lukas 2:48-50).
Wusstet ihr nicht, dass ich im Hause meines Vaters sein muss? Jetzt macht uns Lukas mit der Begebenheit bekannt, in der Maria und Josef, mit Familie – bestehend aus Jesus, der inzwischen 12 Jahre alt geworden war, und sicherlich weiteren Halbgeschwistern Jesu –, wie jedes Jahr mit vielen anderen Familien in Gruppen wieder in den Tempel gingen, zum Passahfest (2. Mose 12:27). Als das Fest vorüber war, machten sich alle wieder auf die Heimreise, in mehreren Gruppen. Jetzt stell du dir vor, du bist mit deiner ganzen Familie auf einem riesigen Jahrmarkt. Ihr macht euch wieder auf die Heimfahrt und stellt unterwegs fest, Moment mal, da fehlt doch unser Ältester, der Zwölfjährige! Welch Erschrecken durchzieht da wohl Mutter und Vater, sicherlich auch die Geschwister. Es werden einander vielleicht Vorwürfe gemacht, wer von ihnen die Schuld hat, weil nicht richtig aufgepasst … . Welch aussichtslose Situation, auf solch einem riesigen Gelände mit tausenden von Menschen! Es geht nicht anders, die Familie fährt zurück und sucht. Irgendwann fragen sie sich, welche ist denn die Lieblingsattraktion des Jungen? Dort gehen sie dann hin. Welch eine Erleichterung, dort ist er. Kehren wir zur Begebenheit nach dem Passahfest zurück. Die Familie vermisst Jesus. Sie klappern die einzelnen Gruppen ab, kein Erfolg. Sie müssen zurück nach Jerusalem. Diese ist nun allerdings auch nicht gerade eine Kleinstadt, zudem tausende von Festbesuchern. Wie den Zwölfjährigen finden? Nach drei Tagen Suche kommen sie dann auch in den Tempel. Und welches Bild bietet sich ihnen da!? Dort sahen sie ihn, „wie er im Tempel mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und auch Fragen an sie richtete; 47 und alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.” (Lukas 2:46-47; Joseph Smith hat hier korrigiert: „And it came to pass after three days, they found him in the temple, sitting in the midst of the doctors; and they were hearing him and asking him questions. 47 And all who heard him were astonished at his understanding and answers.” siehe hier; maschinelle Übersetzung: Und es begab sich: Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, inmitten der Ärzte sitzend; Und sie hörten ihn und stellten ihm Fragen. 47 Und alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und seine Antworten). Wie jetzt nur reagieren, im Tempel des Herrn, in der Öffentlichkeit? „… seine Mutter sagte zu ihm: „Kind, warum hast du uns das angetan? Bedenke doch: dein Vater und ich suchen dich mit Angst!” (Lukas 2:48).
Und nun hören wir im Neuen Testament das erste Mal Worte des zwölfjährigen Jesu, des Sohnes Gottvaters, an seine Mutter und seinen Adoptivvater gerichtet, denen ja Gott die Fürsorge über ihn übertragen hatte: „And he said unto them, How is it that ye sought me? wist ye not that I must be about my Father’s business?” (King James Version Luke 2:49; maschinelle Übersetzung: Und er sprach zu ihnen: Wie kommt es, dass ihr mich gesucht habt? Wisst ihr nicht, dass ich mich um die Angelegenheiten meines Vaters kümmern muss?). Ich lerne, ich kann Jesus dort finden, wo es um die Angelegenheiten seines Vaters, Gottvaters, geht! Ich lerne auch, dass Jesus zu diesem Zeitpunkt auch schon genau wusste, wer er war, und was seine Aufgabe war! Dennoch war er seinen irdischen Eltern gehorsam, und er „nahm an Weisheit, Körpergröße und Gnade (= Wohlgefallen) bei Gott und den Menschen zu (1. Sam. 2,26).” (Lukas 2:51-52). So darf erst recht ich meinen irdischen Eltern gegenüber `untertan´ sein.
Was lernst du aus der Begebenheit mit dem Zwölfjährigen im Tempel?