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„Als der Tag sich dann zu neigen begann, traten die Zwölf an ihn heran und sagten zu ihm: „Laß das Volk ziehen, damit sie in die umliegenden Ortschaften und Gehöfte gehen und dort Unterkunft und Verpflegung finden; denn hier sind wir in einer öden Gegend.” 13 Doch er antwortete ihnen: „Gebt ihr ihnen doch zu essen!” Da erwiderten sie: „Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müßten sonst hingehen und Lebensmittel für dieses ganze Volk einkaufen” — 14 es waren nämlich gegen fünftausend Männer. Er sagte aber zu seinen Jüngern: „Laßt sie sich in Gruppen von etwa je fünfzig Personen lagern” (Lukas 9:12-14)
Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische. Wir wenden uns nun einem Wunder zu, über das einzigartig alle vier Evangelisten berichten (Mt 14:13-21; Mk 6:30-44; Lk 9:10-17; Joh 6:1-14): die Speisung der Fünftausend. Heute wollen wir es uns aus der Perspektive des Lukas ansehen – in einem weiteren Blogbeitrag werden wir es uns auch noch in Matthäus 14 vornehmen. Nachdem Lukas über die Erweckung der Tochter des Jairus, verbunden mit der Heilung der Frau, die über zwölf Jahre an Blutungen litt gesprochen hatte, berichtet er jetzt, wie Jesus seine Zwölf Apostel beruft und aussendet, der Vierfürst Herodes um seine Position bangend, Johannes den Täufer hatte enthaupten lassen, und nun die Jünger zurückkamen und ihrem Meister Bericht erstatteten über das, was sie getan hatten. „Da nahm er sie mit sich und zog sich in die Stille zurück in eine Ortschaft namens Bethsaida.” (Lukas 9:10). Dieser Ort liegt am nordöstlichen Zipfel des Sees Genezareth (siehe Karte), und ist der Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas und Philippus. Nach Matthäus nennt Jesus diesen Ort, zusammen mit dem acht Kilometer entfernten Chorazin, als die Orte, in denen er die meisten Wunder vollbrachte. Späteren Schriften um das Jahr 400, u. a. von Chrysostomos und Hieronymus, besagen, dass auch die Apostel Jakobus und Johannes aus Bethsaida stammen. Eine riesige Volksmenge zog ihnen jedoch nach, Jesus lehrte sie und heilte, wo es notwendig war. Abends geschieht das, was wir in den Versen oben lesen. Die Jünger schlugen Jesus vor, die Volksmenge in die umliegenden Orte zu schicken, damit sie sich Essen und Quartier besorgen könnten. Jesus erwiderte, dass sie ihnen doch von ihrem Essen geben sollten. Sie hatten aber nur fünf Brote und zwei Fische, müssten also für mindestens Fünftausend noch eine `Kleinigkeit´ einkaufen gehen, was wohl auch unweigerlich ihr Budget sprengen würde.
Jesus fordert sie auf, die Menge sich in Gruppen zu je fünfzig setzen zu lassen und ihm die Brote und Fische zu bringen. Er sprach den Lobpreis und ließ die Speise verteilen. Auf wundersame Weise wurde es so viel, dass, nachdem alle satt waren, noch zwölf Körbe voll übrigblieben (Lukas 9:17). Ich lerne, dass Jesus seine Jünger nicht die Aufgabe überließ, für so viel Essen zu besorgen. Das tat er. Er vervielfachte das Vorhandene, sodass alle satt wurden, und noch sehr viel übrigblieb. Für mich bedeutet dies, wenn ich das Wenige, das ich habe, vor den Herrn bringe – wenn ich das Gesetz des Opferns und der Weihung befolge, nichts zurückhalte – wird er es vermehren, sodass es das Notwendige bei weitem übersteigt.
Welche Schlüsse ziehst du aus dem Wunder mit der Speisung der Fünftausend?