(Bild: Quelle; Folie 9)
„Da trat der Schiffshauptmann (oder: Kapitän) zu ihm mit den Worten: „Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht nimmt sich dieser Gott unser an, daß wir nicht untergehen.” (Jona 1:6).
Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Diese Aufforderung der Mannschaft des Bootes nach Tharsis an Jona, erinnert mich direkt an eine Situation der Jünger Jesu auf dem See. Jesus hatte seine Zuhörer mittels sieben Gleichnisse über das Gottesreich belehrt. Am Abend dann hieß er seine Jünger, mit ihm an das andere Seeufer überzusetzen. Sie waren gerade unterwegs, als plötzlich ein Wirbelsturm losbrach. Alles brach in Panik aus, denn das Wasser ergoss sich schon in das Boot. Allein Jesus schlief ruhig auf einem Kissen. Seine Jünger weckten ihn mit den Worten: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?” (Markus 4:38). Der Herr gebot dem Sturm Einhalt und völlige Stille trat ein. Auch in dieser Begebenheit, mit Jona’s Flucht vor dem Auftrag des Herrn, Ninive (sein ungeliebtes Reiseziel gegenüber der heutigen Stadt Mosul am linken Ufer des Tigris) zur Umkehr aufzurufen, kam es zu einer solch lebensbedrohlichen Situation. Die gemischtgläubige Mannschaft betete jeweils zu ihrem Gott, nur Jona hatte sich in den untersten Raum verkrochen und sagte sich wohl, wer schläft, dem kann nichts passieren. Das konnte die Mannschaft nicht verstehen und der Kapitän des Bootes rief ihm zu: „Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht nimmt sich dieser Gott unser an, daß wir nicht untergehen.” Mittels Werfens des Loses wollte die Mannschaft nun herausfinden, wer denn derjenige ist, der für diese schlimme Situation verantwortlich ist. Das Los fällt auf Jona und dieser antwortet, dass sie ihn ins Meer werfen sollen, dann würde sich das Unglück von ihnen abwenden, was auch so eintrat.
Wollte Jona sich ein weiteres Mal vor seinem Auftrag, den er vom Herrn erhalten hatte, durch Freitod im Meer entziehen? Wenn ja, `dann hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht´! Der Herr ließ von seinem Vorhaben nicht ab und sorgte dafür, dass Jona auf sehr ungewöhnliche Art und Weise wieder festen Boden unter den Füßen erhielt. Ein Wal schwamm seines Weges, öffnete sein großes Maul und gewährte Jona eine kostenlose Rückreise an die Küste, von der er doch, koste es, was es wolle, wegwollte. Ich lerne, der Herr hat Mittel und Wege, seine Vorhaben auch zu vollenden. Jona wollte den Auftrag nicht erfüllen, scheiterte bei seinen Boykottversuchen aber kläglich. Wieder zurück an der Westküste des Morgenlandes wiederholt der Herr seinen vorher gegebenen Auftrag an Jona (Jona 3:1-2). Alles auf null! Offensichtlich wurde hierbei die Mannschaft des Bootes zum Glauben an den wahren Gott geführt (Jona 1:16) – der Herr lädt alle Menschen ein, zu ihm zu kommen. Das Werfen des Loses wurde früher häufig benutzt, um den Willen des Herrn zu erfahren (beispielhaft die Wahl des ersten Königs über Israel 1. Samuel 10:17-24). Der Herr hat an jedem, der gewarnt worden ist, folgenden Auftrag erteilt: „… einem jeden, der gewarnt worden ist, kommt es zu, seinen Nächsten zu warnen.” (Lehre und Bündnisse 88:81). Vor diesem darf ich nicht fliehen!
Wie hat Jona seine Zeit, drei Tage und Nächte, im Bauch des Wales genutzt?