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„Denn wenn du wirklich zu dieser Zeit stille sitzen wolltest, so wird den Juden Hilfe und Rettung von einer andern Seite her erstehen; du aber und deine ganze Familie, ihr werdet umkommen! Und wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit, wie diese ist, zur königlichen Würde gelangt bist?” (Ester 4:14).
Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit, wie diese ist, zur königlichen Würde gelangt bist? Lässt Mardochai seine Cousine, die Königin Ester wissen, als sie auf seinen ersten Anlauf sie zu veranlassen, den König Ahasveros „… um Gnade anzuflehen und bei ihm Fürbitte für ihr Volk einzulegen.“ (Ester 4:8) sehr ausweichend reagierte. Sie war natürlich voller Angst um ihr Leben, denn wer ohne von ihm aufgefordert zu sein vor ihm erscheint, muss damit rechnen, dass er sein goldenes Zepter nicht gegen ihn erhebt, was soviel wie den Tod bedeutet. Erhebt er allerdings sein Zepter, so ist es demjenigen gestattet vorzutreten, und am Leben zu bleiben. Also ein Vabanquespiel! Mardochai ließ ihr mitteilen, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum königlichen Hofe, nicht damit rechnen könne, am Leben bleiben zu können. Weiter ließ er ihr den Inhalt des obigen Verses zukommen.
Eine Aussage, die meines Erachtens insbesondere unsere Aufmerksamkeit erwecken sollte, ist der letzte Satz: „… wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit, wie diese ist, zur königlichen Würde gelangt bist?“ Auf die damaligen Juden in der Diaspora bezogen, verstehe ich es so, dass Mardochai der Überzeugung war, dass der Herr Ester genau zu diesem Zeitpunkt hat auf die Erde gesandt, um die Juden vor dem Völkermord zu bewahren, indem er es zuließ, dass Wasthi gerade jetzt beim König in Ungnade fiel, er sie entthronte, und unter den vielen jungen Frauen gerade Ester lieber gewann als alle anderen, und sie als Königinnachfolgerin erwählte. Nun war Ester, ohne dass sie den Plan Gottes kannte, in der Position, in der sie ihr Volk retten konnte. Wenn da nicht dieses Gesetz bestand, dass niemand ungerufen vor dem König erscheinen durfte. Ester aber ließ die Worte ihres Pflegevaters in sich wirken, und überwand ihre Angst, und sagte sich: „… Muß ich dann sterben, nun, so sterbe ich!”. (Ester 4:16). Ich lerne, dieser Satz gilt für jeden Menschen. Wir lebten im vorirdischen Dasein in der Gegenwart Gottes, und er kennt uns in- und auswendig, und er hat mit Sicherheit einen jeden von uns `zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort berufen´, wo wir das erfüllen können, worauf wir uns vorbereitet haben (Jeremia 1:5). Als wir dann auf die Erde geboren wurden, haben wir aufgrund des `Schleiers des Vergessens´ keinen Zugriff auf dieses Wissen. Mir muss also klar sein, dass der Herr mich genau zu dieser Zeit an diesen Ort gesandt hat, mit dem Auftrag, an der `Sammlung Israels diesseits und jenseits des Schleiers´ mit vollem Einsatz mitzuwirken.
Wie denkst du darüber?