Wenn wir diese Zweige nicht eingepfropft hätten, wäre dieser Baum zugrunde gegangen

Veredelung durch Pfropfen
(Bild: Quelle)

“Und er sprach zum Diener: Sieh, die Zweige des wilden Baumes haben die Feuchtigkeit seiner Wurzel erfasst, sodass seine Wurzel viel Kraft hervorgebracht hat; und wegen der vielen Kraft der Wurzel haben die wilden Zweige edle Frucht hervorgebracht. Nun, wenn wir diese Zweige nicht eingepfropft hätten, wäre dieser Baum zugrunde gegangen. Und nun, siehe, ich werde viel Frucht einlagern, die der Baum hervorgebracht hat; und die Frucht davon werde ich für die kommende Zeit für mich selbst einlagern.” (Jakob 5:18). 

  • Dieser Vers unterstreicht die zentrale Botschaft der Zusammenarbeit zwischen Gott (repräsentiert durch den Meister des Weingartens) und den Menschen (repräsentiert durch den Diener), um Fruchtbarkeit und Segen hervorzubringen. Es verdeutlicht auch die Bedeutung der Integration und Inklusion, da die Einpfropfung der wilden Zweige in den edlen Baum zu einer erneuerten Fruchtbarkeit führte. Letztendlich betont dieser Vers die Wichtigkeit der göttlichen Fürsorge und der Zusammenarbeit der Gläubigen, um den göttlichen Plan zu erfüllen und Segen für die kommende Zeit zu bewahren. 

Die Allegorie des Zenos (Jakob 5) im Buch Mormon ist eine prophetische Erklärung des hebräischen Propheten Zenos über das Schicksal des Hauses Israel. Sie wurde von Jakob direkt von den Messingplatten Labans abgeschrieben, um (1) Jakobs Lehren über Jesus Christus zu stärken und die erwartete Unempfänglichkeit des Hauses Israel gegenüber dem kommenden Erlöser zu betonen und (2) sein Volk über die verheißene zukünftige Sammlung Israels zu unterweisen. 

In Form einer Gleichnis-Allegorie vergleicht Zenos das Haus Israel mit einem Olivenbaum, um die Verbundenheit Gottes mit seinem Volk und den Heiden zu verdeutlichen. Die Erzählung, in sechsundsiebzig Versen, betont das Siegen des Guten über das Schlechte und des Lebens über den Tod. 

Jakob 5:4-5
In den Versen 4-5 der Allegorie des Zenos beschreibt der Meister des Weingartens, wie er bemerkt, dass sein Ölbaum anfängt morsch zu werden. Infolgedessen beschließt er, den Baum zu beschneiden, um ihn zu erhalten. Er plant, ihn ringsum aufzuhacken und zu nähren, in der Hoffnung, dass der Baum junge und zarte Zweige sprießen lässt und nicht zugrunde geht. Der Meister handelt entsprechend seinem Plan, indem er den Baum beschneidet, ihn ringsum aufhackt und ihn gemäß seinem Wort nährt. 

  • Diese Verse sind metaphorisch und Teil einer Allegorie, in der der Ölbaum den symbolischen Wert des Hauses Israel repräsentiert. Der „Meister des Weingartens“ steht für Gott, der sich um sein Volk kümmert. Das „morsch werden“ des Baumes deutet darauf hin, dass das Volk Israel in einen Zustand moralischen und geistlichen Verfalls gerät. 
  • Die Handlungen des Meisters, den Baum zu beschneiden, ringsum aufzuhacken und zu nähren, stehen für Gottes Bemühungen, sein Volk zu läutern, zu erneuern und zu stärken, damit es wieder fruchtbar und lebensfähig wird. Die Beschneidung und das Aufhacken können als Maßnahmen der Reinigung und Erneuerung interpretiert werden, während das Nähren darauf hinweist, dass Gott sein Volk mit geistiger Nahrung versorgt, um es zu stärken und zu unterstützen. 
  • Insgesamt verdeutlichen diese Verse den göttlichen Plan der Pflege und Erneuerung des Hauses Israel trotz seiner Schwächen und Versäumnisse. 

Jakob 5:6-14
In diesen Versen setzt sich die Allegorie fort: Der Ölbaum, der von seinem Hauptwipfel stirbt, symbolisiert das schwächelnde Haus Israel. Der Meister des Weingartens ist betrübt über den Verlust dieses Baumes, doch er hat einen Plan, um seine Frucht zu bewahren. 

Er befiehlt seinem Diener, Zweige von einem wilden Ölbaum zu nehmen und sie anstelle der verwelkenden Hauptäste des edlen Baumes einzupfropfen. Obwohl einige Zweige sterben werden, werden andere anwachsen und Frucht tragen. Der Meister entscheidet, dass es besser ist, einige Zweige zu opfern, um den Baum zu retten. 

Der Diener gehorcht und pfropft die Zweige des wilden Baumes ein. Der Meister des Weingartens setzt weiterhin Maßnahmen um, um den Baum zu stärken und zu erhalten, indem er ihn beschneidet, aufhackt und nährt. Er pflanzt die natürlichen Zweige des edlen Baumes an verschiedenen Stellen seines Weingartens, um ihre Frucht für die Zukunft zu bewahren. 

Diese Verse verdeutlichen den göttlichen Plan, das Haus Israel zu erneuern und seine Frucht zu bewahren, selbst wenn einige Opfer gebracht werden müssen. 

Jakob 5:15-28
In diesen Versen setzt die Allegorie des Zenos die Entwicklung des Ölbaums fort. Der Meister des Weingartens und sein Diener gehen in den Garten, um zu sehen, wie die eingepfropften Zweige des wilden Ölbaums wachsen. Sie entdecken, dass der Baum aufgrund der neuen Zweige wieder Früchte trägt, die genauso gut sind wie die des ursprünglichen Baumes. Der Meister erklärt, dass die wilden Zweige die Kraft der Wurzel des Baumes aufgenommen haben und nun edle Frucht tragen. Er beschließt, diese Frucht für die Zukunft zu bewahren. 

Danach gehen sie in den untersten Teil des Gartens, wo die natürlichen Zweige des Baumes verborgen waren. Auch diese haben viel Frucht hervorgebracht, und der Meister entscheidet, sie ebenfalls für die Zukunft zu bewahren. 

Der Diener ist erstaunt über die Fruchtbarkeit dieser vermeintlich dürftigen Teile des Gartens, aber der Meister erklärt, dass er dies alles im Voraus wusste und diese Bereiche bewusst genährt hat. 

Weiterhin pflanzt der Meister noch weitere Zweige des Baumes, sowohl auf dürftigem als auch auf fruchtbarem Boden. Einige Zweige tragen edle Frucht, während andere wilde Frucht hervorbringen. Der Meister und sein Diener beschließen, die Zweige ohne gute Frucht abzuschneiden und ins Feuer zu werfen. Doch der Diener schlägt vor, den Baum noch weiter zu pflegen, in der Hoffnung, dass er gute Frucht hervorbringen könnte. 

Schließlich setzen der Meister und sein Diener ihre Arbeit im Garten fort, um die Frucht des Weingartens zu pflegen. 

Die Verse 15-28 der Allegorie des Zenos im Buch Mormon verdeutlichen verschiedene Aspekte der göttlichen Fürsorge, des Wachstums und der Ernte im Kontext des Hauses Israel, das durch den symbolischen Ölbaum dargestellt wird. Hier sind einige Schlüsselpunkte zur Bedeutung dieser Verse: 

  • Göttliche Vorsehung und Errettung: Der Meister des Weingartens, der Gott repräsentiert, zeigt seine unerschütterliche Fürsorge für das Haus Israel. Trotz der ursprünglichen Schwäche des Baumes und der unwirtlichen Umgebung, in die er gepflanzt wurde, zeigt der Meister, dass er in der Lage ist, selbst aus den widrigsten Umständen Fruchtbarkeit hervorzubringen. 
  • Integration und Segen für alle: Die Einpfropfung der wilden Zweige in den edlen Baum symbolisiert die Integration von Menschen aus verschiedenen Nationen und Kulturen in das auserwählte Volk Gottes. Es verdeutlicht, dass Gottes Segen nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränkt ist, sondern für alle Menschen gilt, die an ihn glauben und ihm gehorchen. 
  • Geistliche Fruchtbarkeit und Erneuerung: Die Frucht, die der Baum trägt, symbolisiert die geistliche Fruchtbarkeit und die guten Werke, die aus einem Leben des Glaubens und der Treue hervorgehen. Die Ernte und Bewahrung dieser Frucht für die kommende Zeit unterstreicht Gottes Bestreben, sein Volk zu erneuern und zu stärken, damit es in seiner Treue wächst und reift. 
  • Göttliche Weisheit und Führung: Die Entscheidungen des Meisters des Weingartens, welche Zweige zu pfropfen sind und welche zu entfernen sind, zeigen seine göttliche Weisheit und Führung. Er weiß genau, was für das Wachstum und die Fruchtbarkeit des Baumes am besten ist, und handelt entsprechend. 
  • Verantwortung und Zusammenarbeit: Sowohl der Meister des Weingartens als auch sein Diener arbeiten zusammen, um den Baum zu pflegen und seine Frucht zu bewahren. Dies unterstreicht die Bedeutung von Verantwortung und Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen, um Gottes Plan für sein Volk zu erfüllen und seine Fruchtbarkeit zu bewahren.  
  • Bedeutung des untersten Teils des Weingartens: Der „unterste Teil des Weingartens“ kann symbolisch für weniger fruchtbare oder vernachlässigte Bereiche stehen. In diesem Zusammenhang repräsentiert er möglicherweise Personen oder Gemeinschaften, die in der Gesellschaft weniger angesehen sind oder in schwierigen Umständen leben. Die Tatsache, dass auch aus diesem Teil des Gartens Früchte hervorgebracht werden, verdeutlicht Gottes universelle Fürsorge und seine Fähigkeit, Leben und Geist zu erneuern, selbst in scheinbar unfruchtbaren Umgebungen. 

Insgesamt lehren diese Verse wichtige Lektionen über Gottes Fürsorge und Führung, die Integration von verschiedenen Menschen in sein Volk, geistliche Fruchtbarkeit und die Bedeutung von Verantwortung und Zusammenarbeit in der Gemeinschaft der Gläubigen. 

Was wird deiner Meinung nach mit dem Einpfropfen von Zweigen auf einen Stamm bezweckt? 

findechristus.org 

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