(Bild: Quelle)
“O ihr Haus Israel, die ich verschont habe, wie oft werde ich euch sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt, wenn ihr umkehrt und mit voller Herzensabsicht zu mir zurückkommt.” (3. Nephi 10:6).
- Dieser Vers betont die Liebe, Fürsorge und Geduld Gottes sowie die Einladung zur Umkehr. Er macht deutlich, dass Gott bereit ist, sein Volk zu sammeln und zu schützen, wenn sie sich ihm in voller Herzensabsicht zuwenden. Es drückt die Hauptbotschaft des Kapitels aus: Gottes ständige Bereitschaft, sein Volk zu retten, wenn sie umkehren und seine Gebote befolgen.
Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 10:1-19:
In 3. Nephi 10:1-19 wird ein einschneidendes Ereignis im Buch Mormon beschrieben, das nach einer Periode großer Zerstörung stattfindet. Es beginnt mit einer eindrucksvollen Stille, die das Volk im ganzen Land nach dem Hören einer göttlichen Stimme erfasst. Diese Stimme richtet sich an die Überlebenden und spricht von den gefallenen Städten und dem Volk Israel, das immer wieder die Gelegenheit hatte, sich Gott zuzuwenden, es aber oft nicht tat. Der Vergleich mit einer Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel nimmt, zeigt die Fürsorge Gottes, der sein Volk immer wieder sammeln wollte, aber zurückgewiesen wurde.
Die Stimme betont, dass diejenigen, die umkehren, gerettet werden können, aber wer dies nicht tut, dem droht Zerstörung. Nach diesen mahnenden Worten folgt eine Rückkehr des Kummers, als das Volk über den Verlust seiner Angehörigen trauert. Drei Tage vergehen, bis die Finsternis verschwindet, das Beben aufhört, und die Erde sich wieder stabilisiert. Die Überlebenden, die rechtschaffener waren und die Propheten angenommen hatten, erleben einen Wandel von Trauer zu Freude. Sie beginnen, Gott zu loben und ihm für ihre Rettung zu danken.
Das Kapitel endet mit dem Hinweis, dass diese Ereignisse die Erfüllung der Prophezeiungen vieler Propheten sind, die vom Kommen Christi sprachen. Die Propheten Zenos, Zenoch und Jakob werden besonders erwähnt, da sie von den Nachkommen Josefs und der zukünftigen Rolle Christi unter ihnen zeugten. Schließlich wird angedeutet, dass Christus bald nach seiner Himmelfahrt dem Volk erscheinen und ihnen seine Wunden zeigen wird.
Die Stille,
die in 3. Nephi 10:1 beschrieben wird, trägt eine tiefe symbolische Bedeutung und steht im direkten Kontrast zu den vorangegangenen Ereignissen. In den vorherigen Kapiteln erleben die Menschen eine Phase von Chaos, Naturkatastrophen und Zerstörung, begleitet von Schreien, Weinen und Wehklagen. Die plötzliche Stille im Land markiert das Ende dieser furchtbaren Zeit und den Beginn einer Phase des Innehaltens und der Reflexion.
Mögliche Bedeutungen der Stille könnten sein:
- Erstaunen und Ehrfurcht: Die Menschen sind so überwältigt von den Worten, die sie gehört haben, dass sie innehalten und nicht mehr klagen oder weinen. Die Stille zeigt, dass sie tief ergriffen sind und das Ausmaß des Geschehenen verarbeiten müssen.
- Ein Moment der göttlichen Gegenwart: Stille wird in vielen religiösen Traditionen oft als Zeichen der Gegenwart Gottes interpretiert. Nachdem Gott durch die Stimme gesprochen hat, scheint die Stille das Gefühl der Heiligkeit und der göttlichen Macht zu unterstreichen. Sie ermöglicht den Menschen, Gottes Botschaft vollständig aufzunehmen.
- Rückbesinnung und Umkehr: Die Stille kann auch als Zeit der Besinnung auf die eigene Situation verstanden werden. Die Überlebenden werden an die große Zerstörung erinnert, die auf ihren Unglauben und ihre Ablehnung der Propheten zurückzuführen ist. Es ist eine Chance für das Volk, nachzudenken und zur Umkehr bereit zu sein.
- Ruhe nach der Katastrophe: Die Stille symbolisiert vielleicht auch das Ende des Chaos und das Aufkommen einer neuen Ordnung. Nachdem die Naturkatastrophen aufgehört haben, bietet die Stille Raum für eine neue Realität, in der die Überlebenden sich darauf vorbereiten, Christus zu begegnen und seine Lehre zu empfangen.
Zusammengefasst könnte die Stille ein Übergangsmoment darstellen – von Zerstörung und Chaos hin zu Besinnung, Demut und einer neuen Ära geistiger Erneuerung.
Nachfahren Jakobs
Das Volk, von dem in 3. Nephi 10 die Rede ist, wird als Nachfahren Jakobs, also Israels, bezeichnet, was eine Verbindung zur biblischen Figur Jakob (auch Israel genannt) herstellt. Jakob ist eine zentrale Figur im Alten Testament, der Sohn Isaaks und der Enkel Abrahams. Gott gab Jakob den Namen Israel, und seine zwölf Söhne wurden die Vorfahren der zwölf Stämme Israels, aus denen das Volk Israel hervorging.
Die Nachfahren Jakobs, die in 3. Nephi erwähnt werden, gehören demzufolge zu diesen Stämmen Israels. Die Verbindung zwischen diesem Volk und den Israeliten aus dem Alten Testament lässt sich durch das Buch Mormon und dessen Geschichte erklären. Laut der Erzählung im Buch Mormon stammen die Nephiten und Lamaniten von Lehi ab, einem Propheten, der ungefähr 600 v. Chr. aus Jerusalem, dem Zentrum des israelitischen Volkes, floh. Lehi wird als Nachfahre Josefs beschrieben, eines der zwölf Söhne Jakobs. Lehi und seine Nachkommen, darunter seine Söhne Nephi und Laman, begründeten zwei Völker: die Nephiten und die Lamaniten.
Diese Nachkommen Lehis lebten auf dem amerikanischen Kontinent, und das Buch Mormon beschreibt ihre Geschichte und ihren Glauben an den Gott Israels. Da Lehi ein Nachkomme von Josef, dem Sohn Jakobs, war, betrachteten sich die Nephiten und Lamaniten als Teil des Hauses Israel, also als Nachkommen Jakobs.
Zusammengefasst: Das Volk im Buch Mormon wird als Nachfahren Jakobs (Israels) angesehen, weil sie von Lehi abstammen, der aus der Linie Josefs, eines der Söhne Jakobs, stammt. Diese Verbindung stellt sicher, dass sie Teil des Bundesvolkes Israel sind, das Gott im Alten Testament erwählt hat.
Das Bild der Henne,
die ihre Küken unter ihren Flügeln sammelt, das in 3. Nephi 10:4 verwendet wird, ist ein kraftvolles Symbol, das in der Bibel und auch im Buch Mormon häufig vorkommt. Es vermittelt ein tiefes Gefühl von Schutz, Fürsorge und der Liebe Gottes zu seinem Volk.
Hier sind einige Aspekte, die durch dieses Bild symbolisiert werden:
- Fürsorge und Schutz: Eine Henne sammelt ihre Küken unter ihren Flügeln, um sie vor Gefahren zu schützen. Dies symbolisiert die liebevolle und schützende Natur Gottes, der sein Volk wie eine Mutter beschützen und vor den Gefahren des Lebens bewahren möchte. Es zeigt, dass Gott bereit ist, uns Zuflucht und Sicherheit zu bieten, wenn wir uns ihm zuwenden.
- Einladung zur Umkehr und Gemeinschaft: Das Bild vermittelt auch die wiederholte Einladung Gottes, sein Volk zu sich zu holen, es zu sammeln. Er ruft es auf, zu ihm zurückzukehren und seine Gebote zu befolgen. Es betont Gottes Sehnsucht, eine enge Beziehung zu seinen Kindern zu haben, sie zu führen und zu leiten, aber auch ihre Bereitschaft, auf diesen Ruf zu reagieren.
- Geduld und Trauer über Zurückweisung: Der Vergleich zeigt auch die Geduld Gottes. Er hat oft versucht, sein Volk zu sich zu sammeln, ähnlich wie eine Henne immer wieder versucht, ihre Küken zu rufen. Doch das Volk hat diese Einladung wiederholt abgelehnt („…ihr habt nicht gewollt“). Dieses Bild bringt also auch die Trauer Gottes über die Ablehnung seiner Fürsorge und Liebe zum Ausdruck.
- Sicherer Ort in Zeiten der Not: In der Natur suchen Küken Schutz bei der Henne, wenn Gefahr droht. Gott wird hier als der sichere Hafen inmitten von Unruhen und Katastrophen dargestellt. Das Volk hatte zuvor Katastrophen und Zerstörungen erlebt, und nun wird ihnen symbolisch gezeigt, dass sie bei Gott Trost und Schutz finden können, wenn sie sich ihm zuwenden.
Zusammengefasst steht das Bild der Henne, die ihre Küken sammelt, für die bedingungslose Liebe, den Schutz und die Geduld Gottes. Es betont, dass Gott immer bereit ist, sein Volk zu sich zu nehmen, es zu schützen und zu segnen, wenn es bereit ist, ihm zu folgen.
Das zehnte Kapitel von 3. Nephi enthält eine Reihe wichtiger Lehren, die für unser geistliches Leben heute relevant sind. Diese Lehren betreffen Themen wie Umkehr, göttlichen Schutz, die Konsequenzen von Entscheidungen und das Erkennen der Zeichen Gottes. Hier sind einige zentrale Lehren:
1. Gottes Geduld und Liebe
Das Bild der Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel sammelt (Verse 4-6), verdeutlicht die Geduld und Liebe Gottes. Es zeigt, dass Gott immer wieder versucht, sein Volk zu sich zu holen und es zu schützen, ähnlich wie eine Mutter ihre Kinder beschützt. Dies lehrt uns, dass Gott uns bedingungslos liebt, unabhängig davon, wie oft wir Fehler machen. Er lädt uns ständig zur Umkehr ein und ist bereit, uns zu vergeben und zu segnen, wenn wir auf seinen Ruf hören.
2. Die Wichtigkeit der Umkehr
In den Versen wird betont, dass Gott bereit ist, uns zu sammeln und zu schützen, wenn wir bereit sind, umzukehren und zu ihm zurückzukommen. Die Umkehr ist hier eine Voraussetzung für den göttlichen Schutz und die Segnungen. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir, um Gottes Fürsorge und Schutz in Anspruch nehmen zu können, bereit sein müssen, unsere Fehler zu erkennen, sie zu bereuen und unsere Lebensweise zu ändern.
3. Konsequenzen von Ablehnung und Ungehorsam
Die wiederholte Aussage „ihr habt nicht gewollt“ (Vers 5) zeigt, dass das Volk oft die Einladung Gottes zur Umkehr und zum Schutz abgelehnt hat. Die Zerstörungen, die das Volk erlebt hat, sind direkte Konsequenzen dieser Ablehnung. Diese Lehre zeigt uns, dass das Ignorieren von göttlichen Aufforderungen und das Verharren im Ungehorsam schwerwiegende Konsequenzen haben kann – nicht nur im geistigen, sondern auch im physischen Leben. Sie erinnert uns daran, dass unsere Entscheidungen wichtig sind und sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.
4. Göttlicher Schutz für die Rechtschaffenen
Vers 12 betont, dass der „rechtschaffenere Teil des Volkes“ verschont wurde. Dies zeigt, dass Gott diejenigen schützt und segnet, die seinen Propheten zuhören und seine Gebote befolgen. Für uns bedeutet das, dass Gehorsam gegenüber Gott und seinen Lehren nicht nur spirituellen, sondern auch physischen Schutz mit sich bringen kann. Es erinnert uns daran, dass Rechtschaffenheit ein sicherer Weg ist, um unter dem Schutz und der Führung Gottes zu stehen.
5. Gottes Wort erfüllt sich
In den letzten Versen wird betont, dass die Prophezeiungen über die Zerstörung und die Zeichen Christi erfüllt wurden (Vers 14). Diese Erfüllung der Prophezeiungen lehrt uns, dass Gottes Wort immer in Erfüllung geht, auch wenn es manchmal lange dauert. Es erinnert uns daran, Vertrauen in die Verheißungen Gottes zu haben und auf die Erfüllung seiner Worte zu warten, auch wenn wir die Ergebnisse nicht sofort sehen.
6. Trauer und Freude im Glauben
In Vers 10 wird beschrieben, wie sich das Trauern und Wehklagen der Menschen in Freude und Lobpreis verwandelte. Dies zeigt uns, dass selbst in Zeiten von Schmerz und Verlust der Glaube an Gott uns wieder zur Freude führen kann. Es lehrt uns, dass Trauer und Leiden nicht dauerhaft sind, wenn wir unsere Hoffnung auf Gott setzen. Unsere schwierigen Zeiten können durch Glauben in Dankbarkeit und Freude verwandelt werden.
7. Zeugnis von Jesus Christus
Das Kapitel endet mit der Aussicht, dass Christus sich dem Volk zeigen wird, nachdem er in den Himmel aufgefahren ist (Vers 19). Dies ist ein starkes Zeugnis von der Realität und Macht Jesu Christi. Es erinnert uns daran, dass Jesus Christus unser Erlöser ist, und dass wir durch ihn Freude, Trost und Rettung finden können.
Fazit:
Kapitel 10 von 3. Nephi lehrt uns, dass Gottes Liebe unendlich ist, aber dass wir umkehren müssen, um seine Segnungen zu empfangen. Es zeigt uns, dass Entscheidungen und Gehorsam gegenüber Gottes Geboten Folgen haben, dass das Wort Gottes stets erfüllt wird und dass Jesus Christus unser Erlöser ist. Diese Lehren können uns helfen, näher zu Gott zu kommen und in schwierigen Zeiten auf seinen Schutz und seine Führung zu vertrauen.
Was bedeutet es für dich, sich dem Herrn mit `voller Herzensabsicht´zuzuwenden ?