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Die Tradition des Schenkens zu Weihnachten hat sowohl religiöse als auch kulturelle Ursprünge, die sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt haben. Sie ist tief verwurzelt in der Geschichte der Weihnachtsfeier und wird heute in vielen Kulturen weltweit praktiziert. Hier ist eine Übersicht über die Ursprünge und die Bedeutung des Schenkens:
1. Religiöse Ursprünge
Die Weisen aus dem Morgenland (Matthäus 2:11)
- Die Tradition des Schenkens zu Weihnachten wird oft auf die Gaben der drei Weisen zurückgeführt: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese Geschenke, die sie dem neugeborenen Jesus brachten, symbolisierten:
- Gold: Königtum und Ehre für Jesus als König.
- Weihrauch: Seine Göttlichkeit und die Ehrerbietung an Gott.
- Myrrhe: Vorausdeutung auf sein Leiden und seinen Tod.
Gottes Geschenk an die Welt
- In der christlichen Theologie wird Jesus Christus selbst als das größte Geschenk Gottes an die Menschheit betrachtet. Die Geburt Christi symbolisiert die Gabe der Erlösung, die Gott aus Liebe zur Welt gemacht hat (siehe Johannes 3:16).
St. Nikolaus und die Wohltätigkeit
- Der heilige Nikolaus, ein Bischof des 4. Jahrhunderts, war bekannt für seine Großzügigkeit gegenüber den Bedürftigen. Viele Geschichten beschreiben, wie er heimlich Geschenke machte, besonders an Kinder und arme Familien. Diese Taten sind die Grundlage für die spätere Figur des „Weihnachtsmannes“.
2. Kulturelle Einflüsse
Winterfeste in der Antike
- Schon vor der Christianisierung feierten viele Kulturen Winterfeste, bei denen Geschenke ausgetauscht wurden:
- Saturnalien (Römisches Reich): Während dieses Festes, das Mitte Dezember stattfand, beschenkten sich die Menschen gegenseitig. Es war eine Zeit der Freude, des Essens und der Großzügigkeit.
- Julfest (Germanische Traditionen): Auch im nördlichen Europa waren Feiern um die Wintersonnenwende üblich, bei denen das Teilen von Gaben eine Rolle spielte.
Entwicklung im Mittelalter
- Im Mittelalter begann sich die Tradition des Schenkens im Rahmen christlicher Feiertage zu etablieren, oft am 6. Dezember (Nikolaustag) oder am Dreikönigstag (6. Januar). Mit der Zeit verlagerte sich der Brauch auf Weihnachten, insbesondere auf den Heiligabend oder den 25. Dezember.
3. Moderne Entwicklung
Romantik und Familie
- Im 19. Jahrhundert, insbesondere unter dem Einfluss von Charles Dickens‘ „A Christmas Carol“, wurde Weihnachten immer stärker mit der Idee von Familie, Mitgefühl und Großzügigkeit verbunden. Geschenke wurden zunehmend als Ausdruck von Liebe und Fürsorge betrachtet.
Konsum und Kommerz
- Mit der Industrialisierung und dem Aufstieg des Handels wurde das Schenken zu Weihnachten populärer. Weihnachtsmärkte, die Herstellung von Spielzeug und die Werbung trugen dazu bei, dass sich das Schenken zu einem zentralen Aspekt des Festes entwickelte.
4. Symbolik des Schenkens
Liebe und Dankbarkeit
- Geschenke sind ein Ausdruck von Liebe, Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber Familie, Freunden und anderen nahestehenden Personen. Sie symbolisieren, dass man aneinander denkt und füreinander sorgt.
Nachahmung von Gottes Großzügigkeit
- In der christlichen Tradition spiegelt das Schenken die Großzügigkeit Gottes wider und erinnert daran, dass es „seliger ist zu geben als zu nehmen“ (Apostelgeschichte 20:35).
Gemeinschaft und Freude
- Das Schenken stärkt die Bindungen zwischen Menschen und bringt Freude, sowohl für den Geber als auch für den Empfänger.
Heutige Bedeutung
Heute hat die Tradition des Schenkens viele Formen angenommen, von kleinen symbolischen Gesten bis hin zu aufwendigen Geschenken. Während sie manchmal auch von Konsum geprägt sein kann, bleibt die Grundidee bestehen: das Teilen von Freude, Liebe und Zuwendung in einer besonderen Zeit des Jahres.
Warum beschenkst du deine Lieben zu Weihnachten?