Die Ratsversammlung zu Jerusalem
(Bild Quelle)
„Es erhielten aber die Apostel und die Brüder in Judäa Kunde davon, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hätten. 2 Als daher Petrus nach Jerusalem zurückgekehrt war, stellten die Gläubigen jüdischer Herkunft ihn zur Rede 3 und hielten ihm vor: „Du bist bei Nichtjuden eingekehrt und hast mit ihnen gegessen!” (Apostelgeschichte 11:1-3).
Apostelgeschichte 11:1-30 beschreibt zum einen eine Ratsversammlung zur Klärung der Tatsache, dass auch Heiden getauft werden dürfen, sowie die Ereignisse, die sich nach der Bekehrung der Heiden in der Stadt Antiochia ereigneten.
Dieses Kapitel erzählt von einem äußerst wichtigen Moment in der frühen Kirchengeschichte, als Petrus den anderen Aposteln von seiner Begegnung mit den nichtjüdischen Menschen erzählt, die das Evangelium angenommen haben.
Die Passage beginnt damit, dass die Apostel und die Brüder in Judäa von der Tatsache erfahren, dass Petrus das Evangelium den nichtjüdischen Menschen verkündet hat. Als Petrus in Jerusalem ankommt, konfrontieren ihn die jüdischen Gläubigen und tadeln ihn dafür, dass er mit den Heiden gegessen hat.
Petrus erzählt ihnen dann detailliert von seiner Vision, die er in Joppe hatte. Er erklärt, wie er ein Tuch vom Himmel herabkommen sah, das mit allen Arten von Tieren und Vögeln gefüllt war. Eine Stimme sagte ihm, dass er aufstehen, essen und keine Tiere für unrein halten solle, was Gott gereinigt hat. Während er noch über diese Vision nachdachte, kamen Boten aus Cäsarea zu ihm und baten ihn, zu einem römischen Hauptmann namens Kornelius zu kommen.
Petrus beschreibt, wie der Heilige Geist ihm klarmachte, dass er mit diesen Männern gehen sollte, und als er in das Haus des Hauptmanns kam, fand er eine große Versammlung von nichtjüdischen Menschen vor. Petrus erkannte, dass auch sie das Evangelium empfangen sollten, und er begann, ihnen von Jesus Christus zu erzählen.
Während Petrus noch sprach, kam der Heilige Geist auf alle Anwesenden herab, und sie begannen in verschiedenen Sprachen zu reden und Gott zu preisen. Petrus erinnert die Gläubigen daran, dass Gott die Gabe des Heiligen Geistes auch den nichtjüdischen Menschen geschenkt hat, und er taufte sie daraufhin im Namen Jesu Christi.
Nachdem Petrus seine Erfahrungen und die Bekehrung der nichtjüdischen Menschen in dieser Ratsversammlung geschildert hat (siehe Bild), verstummt der Widerspruch der jüdischen Gläubigen, und sie preisen Gott dafür, dass auch den nichtjüdischen Menschen die Buße zum Leben geschenkt wurde.
Schließlich schicken die Gläubigen in Jerusalem Barnabas nach Antiochia, um die dortigen Gläubigen zu ermutigen. Barnabas erkennt die Gnade Gottes in Antiochia und ermutigt die Gläubigen, dem Herrn treu zu bleiben. Er holt sogar Paulus aus Tarsus, um ihm bei der Arbeit in Antiochia zu helfen. Gemeinsam lehren sie ein ganzes Jahr lang in Antiochia.
Insgesamt zeigt Apostelgeschichte 11:1-30, wie Gott das Evangelium auch den nichtjüdischen Menschen zugänglich gemacht hat und wie die Apostel diese Erkenntnis akzeptierten und sich dafür einsetzten, dass alle Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft die Botschaft Jesu Christi hören und annehmen können.
Ich lerne:
- Gottes Gnade ist für alle: Die Geschichte betont, dass Gott keine Unterschiede macht und dass das Evangelium für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur, verfügbar ist. Es erinnert uns daran, dass Gottes Liebe und Gnade jedem Menschen offenstehen, unabhängig von seinen Umständen.
- Offenheit für neue Wege des Handelns: Petrus und die anderen Gläubigen mussten ihre traditionellen Vorstellungen überdenken und akzeptieren, dass Gott sie zu neuen Wegen führte. Es ermutigt uns, offen zu sein für neue Erkenntnisse, Erfahrungen und Möglichkeiten, die uns von Gott gegeben werden könnten.
- Die Bedeutung des Zeugnisses: Petrus erzählt den Juden seine Erfahrung und wie Gott ihm gezeigt hat, dass die Heiden ebenfalls Teil des Reiches Gottes sind. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, von unseren eigenen Erfahrungen mit Gott zu erzählen und Zeugnis abzulegen, um andere zu ermutigen und ihnen die Botschaft des Evangeliums näherzubringen.
- Großzügigkeit und Dienstbereitschaft: Die Gemeinde in Antiochia sammelte Spenden, um den bedürftigen Gläubigen in Judäa zu helfen. Dies zeigt uns die Bedeutung von Großzügigkeit und Dienstbereitschaft gegenüber anderen. Es ermutigt uns, unsere Ressourcen und Fähigkeiten zu nutzen, um anderen in Not zu helfen und unsere Gemeinschaft aufzubauen. Wir kümmern uns heute auch um Notleidende: “Fasten und Fastopfer”.
- Zusammenarbeit und Teamarbeit: Barnabas und Saulus arbeiteten zusammen, um das Evangelium in Antiochia zu verbreiten. Es erinnert uns daran, wie wichtig Zusammenarbeit und Teamarbeit in der Gemeinde sind. Durch das Zusammenkommen unserer Gaben und Talente können wir effektiver für Gottes Reich arbeiten. Diese Zusammenarbeit findet in Räten statt. Beispiel auf Gemeindeebene “Der Gemeinderat”.
Diese Lektionen können uns helfen, unsere Haltung gegenüber anderen Menschen zu ändern, für Gottes Wirken offen zu sein, Einheit in der Gemeinschaft der Gläubigen zu fördern und uns auf die Führung des Heiligen Geistes zu verlassen, um das Evangelium zu verbreiten und anderen zu dienen.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?