(Bild Quelle)
„Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben: eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken; 10 und als sie ihm noch unverwandt nachschauten, während er zum Himmel auffuhr, standen mit einemmal zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen,” (Apostelgeschichte 1:9-10).
Wir wenden uns nach dem Evangelium Lukas nun dem zweiten Werk des Arztes und Begleiters des Paulus zu, der Apostelgeschichte. Während die anderen Evangelien in sich abgeschlossene Einzelschriften sind, haben wir es bei Lukas mit einem Doppelwerke zu tun. Das Evangelium und die Apostelgeschichte bilden sowohl formal als auch inhaltlich eine Einheit. Beide Teile dürfen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. In diesem Werk ist Jesus von Anfang bis Ende die Hauptperson, der durch seinen Geist wirkt. Jeffrey R. Holland sagte in einer Rede im Jahr 2000: `In der Tat könnte ein vollständigerer Titel für die Apostelgeschichte passenderweise so etwas wie „Die Taten des auferstandenen Christus, der durch den Heiligen Geist im Leben und Dienst seiner ordinierten Apostel wirkt.“, lauten (maschinell übersetzt von hier, beginnend bei: “Indeed, a more complete …“).
Heute befinden wir uns mitten in dieser Geschichte, die sich immer noch in der Wiederherstellung abzeichnet. Achten wir also darauf, wie Gottes Hand sein Werk in unserem Leben entfaltet.
Die Apostelgeschichte 1:1-11 erzählt von der Himmelfahrt Jesu, die auch schon Daniel in seinem Gesicht, etwa im 6. Jahrhundert vor Christus, beschreibt (Daniel 7:13-14).
Der Text beginnt mit dem Autor Lukas, der Theophilus *) als Empfänger seines Berichts nennt. Lukas erinnert Theophilus an sein früheres Buch, das Evangelium nach Lukas, in dem er über das Wirken Jesu während seines irdischen Lebens berichtet. Jetzt setzt er seine Erzählung mit den Ereignissen nach der Auferstehung fort.
- *) Nach Lukas 1:3 ist Theophilus (Geliebt von Gott) christlich „unterrichtet“ worden (wir können uns als einen solchen `von Gott geliebten´ betrachten). Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diese Unterweisung durch den Verfasser des Evangeliums geschah und Theophilus seinen „Lehrer“ dazu anhielt, seine beiden „Berichte“ aufzuschreiben. Das superlativisch gebrauchte Adjektiv „hochverehrter“ neben dem Namen gehört zum Stil solcher Widmungen. Es wird üblicherweise bei der Anrede Hochgestellter Personen verwendet (möglicherweise war er ein höherer römischer Beamter oder ein wohlhabender Gönner von Lukas). Die Widmung kennzeichnet einen Menschen, der für die Abschrift und Verbreitung der Schriften sorgt. Vielleicht hat Theophilus zusätzlich den Schreiber des Evangeliums in seinem Hause quartiert, in der Zeit der Abfassung verpflegt, und mit den nötigen Schreibutensilien versorgt.
Lukas beschreibt, wie Jesus nach seiner Auferstehung den Aposteln über einen Zeitraum von 40 Tagen (40 Tage kann bedeuten: eine lange Zeit; hier vielleicht eher nicht, denn Pfingsten kam 50 Tage nach Passah) erschien und über das Reich Gottes sprach (er zeigte sich ihnen mit seinen Zeichen der Kreuzigung, als Beweis, dass Er es ist! Kein anderer würde dies können, denn wir werden mit einem perfekten Körper auferstehen Alma 40:23). Er gab ihnen Anweisungen und sprach über die kommende Taufe mit dem Heiligen Geist.
Während eines dieser Treffen fragten die Apostel Jesus, ob er zu diesem Zeitpunkt das Königreich für Israel wiederherstellen würde. Jesus antwortete, dass es nicht ihre Aufgabe sei, die genaue Zeit oder den Zeitpunkt dieser Ereignisse zu kennen, sondern dass sie die Kraft des Heiligen Geistes empfangen würden und Zeugen Jesu bis an die Enden der Erde sein sollten, zuerst den Juden in Jerusalem und den zehn verlorenen Stämmen in Judäa, dann in Samaria einem Gemisch aus Juden und anderen, dann erst bis ans Ende der Welt den Heiden – Abrahamischer Bund Genesis 12:1-3).
Plötzlich begann Jesus vor ihren Augen in die Höhe zu steigen, und eine Wolke nahm ihn auf, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten. Während die Apostel noch nach oben schauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen **), die ihnen sagten, dass Jesus in gleicher Weise wiederkommen würde, wie sie ihn in den Himmel haben auffahren sehen (Hinweis auf das Zweite Kommen Jesu).
- **) Offensichtlich hat der Herr zu bestimmten Anlässen auch bestimmte Engel zu den Menschen gesandt. So sandte er den Engel Gabriel (Noah) zu Zacharias, um ihm mitzuteilen, welches Wunder auf ihn und seine Frau Elisabeth zukommen würde (Lukas 1:19). Gabriel wurde zu Maria gesandt, um ihr anzukündigen, dass sie Mutter von Jesus werden sollte (Lukas 1:26-27). Wir gehen davon aus, dass es der mächtige Michael (Adam) war, der kam, um den Herrn im Garten Getsemani zu stärken (Lukas 22:43). So werden die “zwei Männer in weißen Kleidern” am leeren Grab Jesu und bei der Himmelfahrt auch bestimmte Engel gewesen sein. Thomas Wayment und Richard Holzapfel nehmen an, dass es sich dabei um Mose, das Gesetz repräsentierend, und Elia, die Propheten repräsentierend, handeln könnte, die auch auf dem Berg der Verklärung erschienen (Matthäus 17:3; nachzulesen hier).
Diese Passage in der Apostelgeschichte betont die Himmelfahrt Jesu, bei der er den Aposteln seine letzten Anweisungen gab und ihnen die Verheißung des Heiligen Geistes machte, der auf sie herabkommen würde. Es markiert auch den Übergang von Jesu irdischem Wirken zur Ausbreitung des Evangeliums durch die Apostel.
Ich lerne:
- Geduld in Gottes Plan: Die Apostel warteten geduldig auf die Erfüllung der Verheißung des Heiligen Geistes. Diese Haltung lehrt uns, dass wir uns in Geduld üben sollten, während wir auf Gottes Timing und Führung in unserem Leben warten.
- Treue in der Zeugenschaft: Jesus sagte den Aposteln, dass sie Zeugen seiner Botschaft und seines Werkes sein sollten. Das ermutigt uns dazu, treue Zeugen des Evangeliums zu sein und anderen von Jesus, unserem Erlöser, Zeugnis abzulegen.
- Abhängigkeit vom Heiligen Geist: Jesus versprach den Aposteln die Kraft des Heiligen Geistes, um sie zu befähigen, Zeugen zu sein. Wir sollten lernen, uns auf die Kraft und Führung des Heiligen Geistes zu verlassen, um unsere Aufgaben im Glauben erfüllen zu können.
- Fokus auf das Reich Gottes: Die Apostel waren daran interessiert, ob Jesus zu diesem Zeitpunkt das Königreich wiederherstellen würde, aber Jesus lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Reich Gottes und ihre Aufgabe als Zeugen. Wir sollten unser Augenmerk ebenfalls auf das Reich Gottes richten und danach streben, Gottes Willen zu tun.
- Die Wiederkunft Jesu erwarten: Die Männer in weißen Gewändern erinnerten die Apostel daran, dass Jesus in gleicher Weise wiederkommen würde, wie sie ihn in den Himmel haben auffahren sehen. Das ermahnt uns, auf die Wiederkunft Jesu vorbereitet zu sein und mit freudiger Erwartung darauf hinzuarbeiten.
Diese Lehren ermutigen uns dazu, geduldig, treu, abhängig vom Heiligen Geist und fokussiert auf das Reich Gottes zu sein. Sie erinnern uns auch daran, dass unsere Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu gerichtet sein sollte. Indem wir diese Lehren in unserem Verhalten umsetzen, können wir ein erfülltes und gottgefälliges Leben führen.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?