O ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen

(Bild: Quelle)

„Und dann, o ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen, wenn ihr nicht umkehrt und euch von euren bösen Wegen abwendet?“ (Mormon 5:22). 

  • Dieser Vers betont die Macht Gottes und die Notwendigkeit der Umkehr, was die Hauptbotschaft des Kapitels ist: Ohne Umkehr wird das Volk dem Gericht und der Zerstörung nicht entkommen. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 5:1-24: 

Mormon 5:1-24 beschreibt die schwierige Situation der Nephiten und das Leid, das sie aufgrund ihrer Verfehlungen ertragen müssen. Mormon, der zuerst geschworen hatte, das Heer der Nephiten nicht mehr anzuführen, wird erneut von ihnen gebeten, das Kommando zu übernehmen. Obwohl er dies tut, hegt er keine Hoffnung, da er die bevorstehenden Strafen des Herrn kennt, die wegen der fortwährenden Bosheit und Sünden der Nephiten über sie kommen werden. Sie rufen Gott nicht um Hilfe an und kämpfen allein um ihr Überleben. 

Die Lamaniten greifen die Nephiten an, und obwohl die Nephiten in der Stadt Jordan (siehe Karte im Norden) sowie in anderen befestigten Städten eine Zeit lang Widerstand leisten, gelingt es den Lamaniten, viele Orte zu zerstören und die Bevölkerung zu vernichten. Es herrscht große Gewalt und Zerstörung, und Mormon berichtet mit Bedauern darüber, dass er die Grausamkeiten und das Blutvergießen nur auszugsweise schildert. 

Mormon richtet sich auch an zukünftige Generationen, insbesondere an den Überrest des Hauses Jakob, um sie zu warnen und daran zu erinnern, dass diese Ereignisse den Juden und den Anderen kundgetan werden, damit sie erkennen, dass Jesus der Christus ist. Er betont, dass das Volk aufgrund seines Unglaubens und Götzendienstes in Finsternis gefallen ist, fern von Gott und Christus lebt und vom Satan hin und her getrieben wird, wie Spreu im Wind. 

Schließlich spricht Mormon eine Warnung an die „Anderen“ aus, sie mögen umkehren und sich von ihren bösen Wegen abwenden, denn wenn sie dies nicht tun, wird Gottes Macht über sie kommen. Er erinnert sie daran, dass sie in Gottes Hand sind und dass der Herr schließlich Seiner Verheißung gedenken und den Bund mit dem Haus Israel erfüllen wird. 

Mormon rückt von seinem Eid ab 
Mormon kehrte von seinem Eid, die Nephiten nicht mehr im Kampf anzuführen, aus mehreren Gründen ab, wie sie in Mormon 5:1 beschrieben werden: 

  1. Reue über seinen Eid: Mormon gibt an, dass er es bereut, den Eid geleistet zu haben, die Nephiten nicht mehr zu unterstützen. Das deutet darauf hin, dass er trotz ihrer Bosheit ein tiefes Mitgefühl für sein Volk verspürte und sich verantwortlich für sie fühlte. 
  1. Die Bitte der Nephiten: Die Nephiten baten ihn, erneut das Kommando über ihre Heere zu übernehmen. Sie sahen in ihm einen fähigen Führer und glaubten, dass er sie aus ihren Bedrängnissen befreien könnte. 

Trotz seiner Rückkehr als Heerführer war Mormon jedoch hoffnungslos über die Situation, da er die Strafgerichte des Herrn kannte und wusste, dass die Nephiten ohne Umkehr keine Rettung erwarten konnten (Mormon 5:2). Seine Entscheidung, zurückzukehren, scheint also auf einem inneren Konflikt zu beruhen: Er wollte seinem Volk helfen, obwohl er wusste, dass ihre geistige Lage ihre Vernichtung unabwendbar machte. 

Verteidigungsstrategie der Nephiten 
Die Nephiten hatten eine scheinbar gute Verteidigungsstrategie, die jedoch aufgrund ihrer Sündhaftigkeit letztlich nicht erfolgreich war. Dies zeigt sich in mehreren Aspekten: 

  1. Verteidigung von befestigten Städten: In Mormon 5:4 wird beschrieben, dass die Nephiten verschiedene in einem engen Streifen zwischen zwei Meeren befestigte Städte verteidigten (siehe Karte). Diese Festungen dienten dazu, den Vormarsch der Lamaniten zu blockieren, indem sie den Zugang zu anderen Teilen des Landes verhinderten. Die Festungen schnitten den Feinden effektiv den Weg ab und ermöglichten es den Nephiten, zumindest vorübergehend einige Städte zu halten. 
  1. Rückzug und strategische Verteidigung: In Mormon 5:3-4 wird erwähnt, dass die Nephiten nach der Stadt Jordan flohen und diese erfolgreich verteidigten. Auch andere Städte wurden gehalten, was darauf hindeutet, dass die Nephiten in der Lage waren, sich taktisch zu organisieren und vorübergehend Widerstand zu leisten. 
  1. Schutz der versammelten Bevölkerung: In Mormon 5:5 wird deutlich, dass die Nephiten in den Städten, wo die Bewohner versammelt wurden, erfolgreich Widerstand leisteten. Dort, wo die Bewohner nicht gesammelt wurden, wurden die Menschen jedoch von den Lamaniten getötet und ihre Städte niedergebrannt. Dies zeigt, dass die Strategie, die Bevölkerung in sichere Festungen zu bringen, grundsätzlich wirksam war. 

Trotz dieser Verteidigungsmaßnahmen war die Sündhaftigkeit der Nephiten der entscheidende Grund, warum ihre Strategie letztlich scheiterte: 

  1. Gottlosigkeit und fehlende göttliche Hilfe: In Mormon 5:2 wird betont, dass die Nephiten nicht auf den Herrn vertrauten und ihn nicht um Hilfe anriefen. Sie kämpften allein um ihr Überleben, ohne das Wesen anzurufen, das sie erschaffen hatte. Ihre militärischen Bemühungen waren daher von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil sie sich nicht auf Gott stützten. 
  1. Vorherbestimmtes Strafgericht: Mormon wusste, dass die „Strafgerichte des Herrn“ über die Nephiten kommen würden, da sie nicht von ihren Sünden umkehrten (Mormon 5:2). Diese Sündhaftigkeit machte ihre militärischen Anstrengungen bedeutungslos, denn der geistige Verfall hatte bereits ihr Schicksal besiegelt. 
  1. Übermächtige Feinde: Obwohl die Nephiten strategisch gut aufgestellt waren, konnten sie letztendlich der Übermacht der Lamaniten nicht standhalten. In Mormon 5:6 wird beschrieben, dass die Lamaniten zahlenmäßig so überlegen waren, dass sie das Volk der Nephiten „niedertrampelten“. Ohne göttliche Hilfe waren die Nephiten auf Dauer nicht in der Lage, ihre Feinde zu besiegen. 

Zusammengefasst: Obwohl die Nephiten eine gute Verteidigungsstrategie hatten, scheiterte sie aufgrund ihrer Sündhaftigkeit und fehlenden Umkehr. Ihr mangelnder Glaube und ihre Ablehnung Gottes führten dazu, dass ihre Bemühungen ohne göttlichen Beistand letztlich vergeblich waren. 

Verborgenes von den Hausdächern offenbart 
Das Bild des Offenbarens von „Verborgenem auf den Hausdächern“, wie es in Mormon 5:8 verwendet wird, ist eine Metapher, die auch in anderen Schriften vorkommt, insbesondere in der Bibel. Diese Redewendung wird verwendet, um die Idee zu vermitteln, dass alles Verborgene, Geheime oder im Dunkeln Geschehene letztlich ans Licht kommen wird. Hier sind einige Aspekte, die diese Metapher erklären: 

Ursprung und biblische Verwendung 
In der Bibel finden sich ähnliche Aussagen, insbesondere in den Evangelien. Beispielsweise sagt Jesus in Lukas 12:3: „Darum: Was ihr im Dunkeln gesprochen habt, wird man im Licht hören, und was ihr ins Ohr geflüstert habt in den Kammern, wird man auf den Dächern verkünden.“ 
Ebenso in Matthäus 10:27: „Was ich euch im Dunkeln sage, das redet im Licht; und was ihr ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern.“ 
In beiden Fällen nutzt Jesus die Metapher des Verkündens „auf den Dächern“, um zu betonen, dass alles, was verborgen oder geheim gehalten wird, schließlich öffentlich bekannt gemacht wird. Die Vorstellung geht davon aus, dass die Dächer der Häuser damals als öffentliche Plattformen genutzt wurden, von denen aus man weithin sichtbar und hörbar war. 

Bedeutung und Interpretation 

  1. Offenbarung der Wahrheit: Die Metapher unterstreicht, dass Gottes Wahrheit und Wille letztlich allen offenbar wird. Was Menschen möglicherweise zu verbergen versuchen – sei es Gutes oder Schlechtes – wird durch Gottes Macht ans Licht kommen. Es gibt nichts, das dauerhaft im Verborgenen bleiben kann. 
  1. Gericht und Rechenschaft: Die Redewendung hat auch einen warnenden Charakter. Menschen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie für ihre Taten, Gedanken und Entscheidungen Rechenschaft ablegen müssen. Selbst Dinge, die im Verborgenen oder in privaten Umständen geschehen, werden vor Gott offenbar und werden am Ende vor allen sichtbar gemacht. In diesem Sinne betont der Vers die Verantwortung der Menschen für ihre Taten und Gedanken, da sie am Ende öffentlich gemacht werden. 
  1. Prophetische Offenbarung: In Mormon 5:8 bezieht sich Mormon auf die Offenbarung der schrecklichen Ereignisse, die er selbst miterlebt hat. Obwohl er nicht den vollständigen Bericht geben möchte, weiß er, dass das, was jetzt noch verborgen ist, eines Tages „auf den Hausdächern“ bekannt gemacht wird. Dies bedeutet, dass die grausamen Szenen der Zerstörung und der Strafen, die die Nephiten erleiden, öffentlich gemacht werden müssen – nicht nur, um zu warnen, sondern auch, um zukünftige Generationen zu lehren. 
  1. Warnung und Belehrung für kommende Generationen: Sowohl in der Bibel als auch im Buch Mormon wird die Redewendung verwendet, um auf das Gericht und die Offenbarung der Wahrheit hinzuweisen, aber auch auf die Notwendigkeit, aus diesen Wahrheiten zu lernen. Mormons Bericht soll für zukünftige Generationen erhalten bleiben, um sie zu warnen und zu lehren, damit sie nicht dieselben Fehler wiederholen. 

Anwendung in Mormon 5:8 
In Mormon 5:8 wird das Bild des „Offenbarens auf den Hausdächern“ verwendet, um darauf hinzuweisen, dass die Schrecken, die Mormon mit eigenen Augen gesehen hat, und die Vergehen der Nephiten nicht für immer im Verborgenen bleiben werden. Obwohl Mormon zögert, einen vollständigen Bericht über das Blutvergießen und das Unheil zu geben, weiß er, dass diese Ereignisse irgendwann ans Licht kommen müssen – sei es durch das schriftliche Zeugnis oder durch das Gericht Gottes. 

Fazit 
Die Metapher vom Offenbaren „auf den Hausdächern“ betont, dass nichts, was verborgen ist, für immer unentdeckt bleibt. In einem geistigen Sinne bedeutet dies, dass die Wahrheit – sowohl über das Gute als auch über das Böse – letztlich von Gott offenbart wird, sei es durch prophetische Offenbarung oder durch das göttliche Gericht. Es ist eine Mahnung an die Menschen, ihre Taten und Absichten im Licht der Wahrheit zu leben, da alles, was verborgen ist, eines Tages öffentlich bekannt gemacht wird. 

Mormon richtet seine Worte an wen 
Ab Mormon 5:10 richtet sich Mormon explizit an zwei Gruppen von Menschen, für die seine Schriften eine besondere Bedeutung haben: 

1. Die Nachkommen der Nephiten (Überrest des Hauses Jakob) 

Mormon spricht direkt zu den Nachkommen der Nephiten, die in zukünftigen Generationen seine Schriften lesen werden. Er erklärt, dass er über die Zerstörung ihres Volkes schreibt, damit sie aus den Fehlern ihrer Vorfahren lernen und die Konsequenzen der Sünde erkennen. Seine Warnungen an diese Gruppe beinhalten: 

  • Trauer über die Vernichtung der Nephiten: Mormon zeigt Mitgefühl für die zukünftigen Nachkommen, die wegen der Sünden und der Vernichtung ihres Volkes trauern werden (Vers 11). Er betont, dass das Volk hätte gerettet werden können, wenn es umgekehrt wäre und Jesus in seine Arme hätte schließen können. 
  • Erkenntnis der Segnungen durch Christus: Er ruft die zukünftigen Generationen auf, zu erkennen, woher ihre Segnungen kommen, nämlich von Christus (Vers 10). Diese Erkenntnis soll sie ermutigen, den Weg der Umkehr zu gehen und sich von den Sünden fernzuhalten. 
  • Die Bedeutung der Offenbarung zur rechten Zeit: In Vers 12 betont Mormon, dass seine Schriften für den Überrest des Hauses Jakob bestimmt sind und zu der von Gott bestimmten Zeit hervorkommen werden, um den Nachkommen zur Umkehr zu verhelfen. Er warnt, dass nur durch das Evangelium und die Umkehr Rettung möglich ist. 

2. Die Anderen (Nichtisraeliten) 

Mormon richtet sich ebenfalls an die „Anderen“, die Nichtisraeliten, die das Evangelium empfangen werden und eine Schlüsselrolle in den zukünftigen Ereignissen spielen. Seine Warnungen an diese Gruppe umfassen: 

  • Überzeugung von der Göttlichkeit Christi: In Vers 14 betont Mormon, dass seine Schriften den Ungläubigen (vor allem den nicht an Christus glaubenden Juden) helfen sollen, sich davon zu überzeugen, dass Jesus der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, ist. Diese Erkenntnis soll ihnen helfen, den ewigen Plan Gottes zu verstehen, der sie zurück zu ihrem Land führen wird. 
  • Warnung vor dem geistigen Verfall: In Vers 15 warnt Mormon davor, dass die Nachkommen der Nephiten, aufgrund ihres Unglaubens und Götzendienstes, in tiefere Finsternis fallen und ein „dunkles, schmutziges und widerliches Volk“ werden. Diese geistige Finsternis übertrifft sogar den Zustand der früheren Lamaniten. 
  • Rechenschaft vor der Macht Gottes: Ab Vers 22 spricht Mormon eine deutliche Warnung an die „Anderen“ aus: Sie werden nicht vor der Macht Gottes bestehen, wenn sie nicht umkehren und sich von ihren bösen Wegen abwenden. Er erinnert sie daran, dass sie in den Händen Gottes sind und dass die Erde durch Gottes Macht zusammengerollt werden kann. Diese eindringliche Warnung ist ein Aufruf zur Umkehr, bevor das Gericht über sie kommt. 

Fazit 
Mormon richtet seine Schriften ab Vers 10 sowohl an die Nachkommen der Nephiten als auch an die Nichtisraeliten. Er warnt beide Gruppen vor den Konsequenzen von Sünde und Unglauben, ruft zur Umkehr auf und betont, dass sie die Wahrheit über Jesus Christus erkennen müssen, um vor dem Gericht Gottes bestehen zu können. 

Mormons Schriften und Warnungen in Mormon 5 gelten auch für uns, die heute leben. Seine Botschaft von Umkehr, Demut vor Gott und die Mahnung, die Konsequenzen von Sünde zu erkennen, sind universell und zeitlos. Sie laden uns ein, unser Leben im Licht der Lehren Jesu Christi zu betrachten, unsere Fehler zu korrigieren und die Segnungen des Evangeliums anzunehmen. 

Die Menschen in den Letzten Tagen (unsere Zeit) 

Eine der klarsten Aussagen des Buches Mormon ist, dass es für die Menschen in den Letzten Tagen bestimmt ist. Das Buch wurde für die Zeit nach seiner Wiederherstellung vorbereitet, um die Menschen auf das Zweite Kommen Christi vorzubereiten und sie zu warnen: 

  • Mormon 8:34-35: Moroni schreibt ausdrücklich, dass er zu den Menschen in den Letzten Tagen spricht. Er sieht ihre Herausforderungen, ihre Korruption und ihren Unglauben voraus und ruft sie zur Umkehr auf. 
  • Ether 12:22: Moroni erwähnt, dass die Berichte im Buch Mormon zu einem späteren Zeitpunkt „hervorgebracht werden, zu dem der Herr in seiner Weisheit es für richtig hält“. 

Das Buch Mormon ist eine heilige Schrift, die für alle Menschen dieser Zeit – die Nachkommen des Hauses Israel, die Heiden, die Juden und insbesondere die Menschen in den Letzten Tagen – geschrieben wurde. Es ruft zur Umkehr auf, lehrt die Wahrheit über Jesus Christus und bereitet die Menschheit auf sein Zweites Kommen vor. Unabhängig von der individuellen Herkunft oder religiösen Prägung richtet sich das Buch Mormon an jeden, der nach Wahrheit sucht und offen ist für das Wort Gottes. 

Auf wen beziehst du die Aussage Mormons: “O ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen”? 

findechristus.org

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