Petrus mit den beiden Schlüsseln, einen für das Himmelreich und einen für die Welt
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„Er aber wandte sich um und sagte zu Petrus: „Mir aus den Augen, Satan! (tritt) hinter mich! Ein Fallstrick (oder: Anstoß, Ärgernis) bist du für mich, denn deine Gedanken sind nicht auf Gott, sondern auf die Menschen gerichtet*).” (Matthäus 16:23).
Was ist das? Gerade vorher hatte Jesus Petrus die Priestertumsschlüssel für das Himmelreich und die Welt übertragen (Matthäus 16:18-19), und nun sagt er zu ihm „Mir aus den Augen, Satan! (tritt) hinter mich!”? Warum nur? Jesus hatte seinen Jüngern gerade mitgeteilt, welche schwierige Aufgabe in Jerusalem noch auf ihn warten würde und er schlussendlich getötet und wieder auferstehen würde (Matthäus 16:21). Kann man da nicht die Reaktion des Petrus verstehen? Ja, kann man, wenn man nur den menschlichen Aspekt berücksichtigt, den ewigen aber vernachlässigt. Natürlich schmerzte Petrus der Gedanke, denjenigen, der ihn drei Jahre lang unterrichtet hat, dieses unmenschliche Leid ertragen sehen zu müssen. Dann war da doch auch noch die Übernahme Seines Königreiches. Das sollte nicht geschehen? Für Jesus war sein Insistieren eine Versuchung, ihn vom Willen Seines Vaters abzubringen.
Was bedeutet aber `Satan´ in dieser Aussage Jesu? Im Hebräischen bedeutet sa-tan `Widersacher´, jemand, der versucht einen von der eigenen Richtung abzubringen. Die Begebenheit mit Bileam und Balak in Numeri 22 lässt uns die Aussage Jesu gegenüber Petrus in einem anderen Licht sehen. Balak war der König von Moab und hatte Angst vor den Israeliten, die sich in der Nähe seines Landes aufhielten. Er beschloss, den Propheten Bileam zu rufen, um ihn zu bitten, die Israeliten zu verfluchen. Bileam war zuerst nicht bereit, mit Balak zu sprechen, aber schließlich ging er doch zu ihm. Auf dem Weg traf er auf seinem Esel sitzend, auf einen Engel, den er nicht sah, jedoch der Esel. Mehrmals blockierte der Engel diesem den Weg. Bileam schlug den Esel, aber schließlich öffnete Gott dem Esel den Mund, und er fragte Bileam, warum er ihn schlagen würde. Im Vers 22 haben wir den Begriff `Widersacher´, sa-tan: „Aber Gott wurde zornig, weil Bileam mitging, und der Engel des HERRN trat Bileam als Widersacher in den Weg, …“. Bileam wollte etwas tun, was der Herr ihm verboten hatte, und so stellte sich der Engel Gottes dem Esel als `Widersacher´ in den Weg, um ihn davon abzuhalten. In diesem Sinn war jetzt Petrus der `Widersacher, sa-tan´, der sich dem Auftrag Gottes an Jesus in den Weg stellte.
`Tritt hinter mich´, bedeutet so viel wie: `Folge mir´, versuche nicht vor mir zu gehen, versuche mir nicht zu sagen, was ich zu tun, oder nicht zu tun habe. Jesus kannte seinen Auftrag vom Vater und ließ sich nicht durch Petrus davon abbringen.
Ich lerne,
- Jesus ist der Christus, der `gesalbte Gottes´, der Retter aller Menschen.
- Er hat für uns alles menschlich erdenkliche Leid getragen, auf dass er uns verstehen und vor Gott unser `Fürsprecher´ sein kann.
- Ich darf mich seinem Plan nicht in den Weg stellen (sa-tan; Widersacher), muss Ihm vertrauen, ihm folgen, nicht vor ihm gehen, nicht meinen Willen durchsetzen wollen.
- Ich soll mich selbst verleugnen, Sein Kreuz auf mich nehmen, Ihm folgen, was so viel bedeutet wie `mich selbst, alle Gottlosigkeit und jede weltliche Begierde zu verleugnen, und Seine Gebote zu halten´ (JST Matthew 16:26).
Was bedeutet für dich Jesu Aufforderung: „Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich: dann kann er mein Nachfolger sein.” (Matthäus 16:24)?