(Bild Quelle)
„doch er (d. h. der Herr) hat zu mir gesagt: „Meine Gnade ist für dich genügend (= muß dir genügen), denn meine Kraft*) gelangt in der Schwachheit zur Vollendung (= zu voller Auswirkung).” Daher will ich mich am liebsten um so mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi Wohnung bei mir nimmt (= sich auf mich niederläßt).” (2. Korinther 12:9).
- Das Kernthema von 2. Korinther 12, das die Abhängigkeit von Gottes Gnade und die Stärke in der Schwachheit betont, wird im Vers 9 zusammengefasst.
Dieser Vers betont, dass Gottes Gnade ausreicht und seine Kraft in unserer Schwachheit offenbar wird.
2. Korinther 12:1-21 ist ein Abschnitt, in dem der Apostel Paulus über seine Erfahrungen spricht, insbesondere über eine besondere Offenbarung, die er von Gott erhalten hat.
In diesem Abschnitt berichtet Paulus von einer außergewöhnlichen Erfahrung, von jemandem, der in den dritten Himmel entrückt wurde *). Er beschreibt diese Erfahrung als so überwältigend und wunderbar, dass er nicht sicher ist, ob diese im Körper oder außerhalb des Körpers war. In diesem Moment hat sie Dinge gesehen und gehört, die für menschliche Worte nicht ausdrückbar sind.
- *) Einige Ausleger glauben, dass Paulus sich selbst meinte, aber aus Bescheidenheit in der dritten Person sprach. Andere glauben, dass er von einer Vision oder Offenbarung berichtete, die er von einem anderen Christen gehört hatte.
Elder Bruce R. McConkie hat gesagt: „Paulus sagt von sich selbst: ‚Entrückt in den dritten Himmel‘, das ist das celestiale Reich.“ (The Mortal Messiah, Vol. 4:394; Celestiale Herrlichkeit).
Trotz dieser außergewöhnlichen Offenbarung betont Paulus, dass er keine Anmaßung betreiben möchte. Stattdessen spricht er von einem „Dorn im Fleisch“, einer Schwachstelle oder einem Leiden, das ihn demütig hält (eine bestimmte Schwachheit oder Herausforderung, die ihn belastete, aber er enthüllt nicht die Details; Gal 4,13f). Er hat Gott dreimal gebeten, es von ihm zu nehmen, aber Gottes Antwort war: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Paulus erkennt, dass seine Schwachheit eine Gelegenheit ist, die Kraft Gottes in seinem Leben zu offenbaren. Er kommt zu dem Schluss, dass er sich in Schwachheit, Verfolgungen und Nöten freut, denn wenn er schwach ist, ist er stark durch Gottes Kraft.
In 2. Korinther 12:1-21 gibt es mehrere Kernbotschaften, die sich auf Paulus‘ Erfahrungen und Lehren beziehen:
- Die Erfahrung der Offenbarung: Paulus teilt eine außergewöhnliche Erfahrung einer Entrückung in den dritten Himmel und die unbeschreiblichen Dinge mit, die dort gesehen und gehört wurden. Dies betont die Möglichkeit von göttlichen Offenbarungen und spirituellen Erfahrungen.
- Die Demut des Apostels: Paulus zeigt Demut, indem er erklärt, dass er sich keiner Anmaßung rühmen will, selbst nach solch erstaunlichen Erfahrungen. Er betont, dass er sich bewusst ist, dass er schwach ist.
- Die Bedeutung von Gottes Antwort: Als Paulus dreimal darum bittet, dass ihm der „Dorn im Fleisch“ genommen wird, antwortet Gott mit den Worten: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“ Diese Botschaft hebt die Bedeutung von Gottes Gnade und Kraft in unseren Schwachheiten hervor.
- Freude in Schwachheit: Paulus betont, dass er sich in seinen Schwachheiten, Verfolgungen und Nöten freut, weil Gottes Kraft in diesen Momenten am deutlichsten zum Vorschein kommt. Dies unterstreicht die Idee, dass wir in unseren Herausforderungen und Schwierigkeiten Freude finden können.
- Abhängigkeit von Gottes Kraft: Die Botschaft von 2. Korinther 12:1-21 lehrt, dass unsere Stärke nicht von uns selbst kommt, sondern von Gott. Wir sollten unsere Abhängigkeit von seiner Gnade erkennen und uns auf seine Kraft verlassen.
Zusammengefasst zeigt dieser Abschnitt, dass Demut, Abhängigkeit von Gottes Gnade und Freude in Schwachheit zentrale Botschaften sind, die in diesen Versen zum Ausdruck kommen. Es ermutigt die Leser, ihre eigenen Schwächen und Herausforderungen anzunehmen und sich auf Gottes Gnade und Kraft zu verlassen.
Ich lerne:
- Demut: Paulus zeigt, dass es wichtig ist, demütig zu bleiben, selbst wenn man außergewöhnliche spirituelle Erfahrungen macht. Stolz und Anmaßung sollten vermieden werden.
- Abhängigkeit von Gottes Gnade: Wir sollten erkennen, dass unsere Schwachheit eine Gelegenheit ist, auf Gottes Gnade und Kraft zu vertrauen. Es ist in unseren Schwachheiten, dass Gottes Stärke in uns zum Ausdruck kommt.
- Freude in Schwierigkeiten: Wir können lernen, in Schwierigkeiten und Prüfungen Freude zu finden, weil sie uns näher zu Gott bringen und seine Kraft in unserem Leben offenbaren können.
- Gebet: Paulus zeigt, dass es wichtig ist, zu beten und Gott um Hilfe zu bitten, aber auch bereit zu sein, Gottes Antwort zu akzeptieren, selbst wenn sie anders ist, als wir es erwarten.
Insgesamt lehrt uns dieser Abschnitt, dass unsere Beziehung zu Gott nicht auf unseren eigenen Fähigkeiten oder Erfahrungen basieren sollte, sondern auf unserer Abhängigkeit von Ihm und Seiner Gnade.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?