Lamanite Daughters by Minerva Teichert
(Bild: Quelle)
“Und nun lasst uns den König besänftigen und den Eid erfüllen, den wir ihm geschworen haben; denn es ist besser, wir sind in Gefangenschaft, als dass wir unser Leben verlieren; darum lasst uns diesem großen Blutvergießen Einhalt gebieten.” (Mosia 20:22).
- Dieser Vers betont die Bedeutung, Versprechen und Verträge einzuhalten, selbst wenn dies bedeutet, in Gefangenschaft zu geraten. Er unterstreicht auch die Vorstellung, dass es besser ist, Frieden zu suchen und weiteres Blutvergießen zu verhindern, selbst wenn dies bedeutet, Opfer zu bringen.
Eine Zusammenfassung von Mosia 19:1-29:
Die Passage beginnt damit, dass das Heer des Königs nach einem vergeblichen Versuch, das Volk des Herrn zu finden, zurückkehrt. Das Heer ist geschwächt, und Uneinigkeit bricht aus. Gideon, ein starker Gegner des Königs, versucht, diesen zu töten, aber der König flieht. Als die Lamaniten angreifen, flieht der König und befiehlt seinem Volk dasselbe zu tun. Einige Männer verlassen ihre Familien, um zu überleben. Diejenigen, die bei ihren Familien bleiben, bitten die Lamaniten um Gnade und werden gefangen genommen. Unter ihnen ist Limhi, ein Sohn des Königs. Gideon schickt Männer aus, um den König zu finden, aber sie kehren ohne ihn zurück. Die Männer wollen Rache nehmen, aber der König verbietet es. Als sie erfahren, was mit ihren Familien passiert ist, kehren sie ins Land Nephi zurück und schwören, den Lamaniten Tribut zu zahlen. Frieden herrscht für zwei Jahre unter König Limhi, während die Lamaniten das Volk nicht angreifen.
Eine differenziertere Betrachtung:
Mosia 19:1-6:
Das Heer des Königs Noa kehrt erfolglos von der Suche nach dem Volk des Herrn, das sich vor ihm in der Wildnis zwischen den Städten Jerusalem und Schimlon im Land Nephi (siehe Karte) versteckt hat, zurück. Die Streitkräfte des Königs sind klein (wohl, weil das Volk inzwischen zerstritten war, und König Noa nicht mehr viele Anhänger hatte), und Uneinigkeit bricht aus, wodurch ein großer Streit entsteht. Dies bereitet den Boden für den Mann namens Gideon, einen Feind des Königs (über ihn wissen wir nicht viel, nur dass er später als Hauptmann des Königs genannt wird; Mosia 20:17). Er schwört, König Noa zu töten, und es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden. Der König flieht und versteckt sich auf dem Turm vor dem Tempel, von dem aus er die anrückenden Lamaniten sieht.
Mosia 19:7-16:
König Noah fleht Gideon an, ihn zu schonen, da die Lamaniten über sie gekommen sind und drohen, sein Volk zu vernichten. Obwohl der König mehr um sein eigenes Leben als um das seines Volkes besorgt ist, verschont Gideon ihn in Anbetracht der prekären Situation. Der König befiehlt seinem Volk, vor den Lamaniten zu fliehen, und führt sie in die Wildnis. Die Lamaniten verfolgen sie und beginnen, sie zu töten. Der König befiehlt den Männern, ihre Frauen und Kinder zurückzulassen, um eher zu überleben. Einige Männer widersetzen sich diesem Befehl, während andere fliehen. Diejenigen, die bei ihren Familien bleiben, bitten die Lamaniten um Gnade und werden gefangen genommen. Die Lamaniten haben Mitleid mit den Frauen und verschonen ihr Leben, nehmen sie gefangen und bringen sie ins Land Nephi zurück. Als Bedingung für ihr Überleben müssen sie jedoch König Noah an die Lamaniten ausliefern und die Hälfte ihres Besitzes als Tribut zahlen (immer noch besser, als Gefangene in einem fremden Land zu sein. Für die Sieger gab es den Vorteil des jährlichen Tributes. Dieses Vorgehen der Sieger entspricht Mesoamerikanischem Brauch die Besiegten tributpflichtig zu machen). Unter den Gefangenen befindet sich auch Limhi, ein Sohn des Königs Noa.
Mosia 19:17-25:
Limhi, der Sohn des Königs Noa, wünscht sich, dass sein Vater nicht vernichtet wird, obwohl er sich der Übeltaten seines Vaters bewusst ist. Gideon sendet heimlich Männer in die Wildnis, um nach dem König und seinen Anhängern zu suchen, aber sie finden nur die Gefolgsleute des Königs, nicht den König selbst. Die Männer schwören, Rache zu nehmen, falls ihre Familien getötet wurden, und wollen zurückkehren, doch König Noa verbietet es und wird dafür von ihnen mit dem Feuertod bestraft, wie es Abinadi vorhergesagt hatte (Mosia 12:9-10). Sie treffen auf die Männer Gideons, die ihnen berichten, was mit ihren Familien passiert ist, und dass die Lamaniten ihnen erlaubt haben, das Land zu behalten, wenn sie Tribut zahlen. Sie erzählen auch von der Tötung des Königs und der Flucht seiner Priester. Nach ihrer Rückkehr ins Land Nephi schwört der König der Lamaniten, aus Gründen, die uns Mormon nicht mitteilt, dass sein Volk sie nicht töten werde.
Mosia 19:26-29:
Limhi, der Sohn des Königs Noa, dessen Herrschaft vom Volk bestätigt wurde, schwört dem König der Lamaniten Treue und verspricht, Tribut zu zahlen. Er beginnt, sein Reich aufzubauen und Frieden unter seinem Volk zu fördern. Der König der Lamaniten stationiert Wachen um Limhis Land, um zu verhindern, dass sein Volk in die Wildnis flieht, und finanziert diese Wachen mit dem Tribut der Nephiten. Unter König Limhi herrscht zwei Jahre lang Frieden in seinem Reich, und die Lamaniten lassen sie in Ruhe, fallen nicht über sie her.
Eine Zusammenfassung von Mosia 20:1-26:
Eine Gruppe von Lamanitentöchtern versammelt sich wahrscheinlich an einem unbewachten Ort in Schemlon, um zu singen und zu tanzen (wahrscheinlich die Durchführung eines Rituals). Einige Priester des Königs Noah, die sich in der Wildnis versteckten, entführen 24 dieser Töchter der Lamaniten, als diese alleine sind. Eine ähnliche Geschichte von der Entführung junger Frauen, die tanzten, wird in Richter 21:16-23 erzählt. Es ist möglich, dass diese Geschichte Israels den Priestern bekannt war und ihnen als Rechtfertigung diente. Als die Lamaniten bemerken, dass ihre Töchter verschwunden sind, glauben sie fälschlicherweise, dass Limhis Volk dafür verantwortlich ist, und marschieren ins Land Nephi, um Rache zu üben. Limhi beobachtet ihre Vorbereitungen vom Turm aus, und stellt sein Volk gegen sie auf. Es kommt zu einem heftigen Kampf, bei dem die Lamaniten besiegt werden und ihr König verwundet zurückbleibt (wir lesen von einer Metapher, dass sie wie Löwen und Drachen kämpften. Diese Wesen waren damals sicherlich nicht bekannt. Die Metapher ist scheinbar in unsere Zeit übersetzt worden. Damals könnten es vielleicht Tiere wie Jaguar und Krokodil gewesen sein). Limhi entscheidet weise, den König zu verschonen und fordert eine Erklärung für den Angriff. Der König erklärt, dass er aus Rache gehandelt hat, weil Limhis Volk Lamanitentöchter entführt hat. Gideon überzeugt Limhi, dass die Priester seines Vaters, die in der Wildnis sind, für die Entführung verantwortlich sind. Limhi erzählt dem König von den Priestern und der Entführung ihrer Töchter. Der König beruhigt sein Volk und verspricht, dass sie nicht angegriffen werden. Die Lamaniten haben Mitleid mit Limhis Volk und kehren friedlich in ihr Land zurück, nachdem sie feststellen, dass sie unbewaffnet sind.
Eine differenziertere Betrachtung:
Mosia 20:1-11:
Die Töchter der Lamaniten versammeln sich in Schemlon (siehe Karte Shimlon), um zu singen und zu tanzen. Einige Priester von König Noa schämen sich, in die Stadt Nephi zurückzukehren, aus Angst, vom Volk getötet zu werden. Stattdessen verweilen sie in der Wildnis und beobachten die Töchter der Lamaniten. Als nur wenige von ihnen zum Tanz versammelt sind, greifen die Priester sie an und entführen 24 von ihnen in die Wildnis. Als die Lamaniten bemerken, dass ihre Töchter fehlen, werden sie wütend auf das Volk Limhi und entsenden ihre Armeen, angeführt vom König selbst, um Limhis Volk zu vernichten. Limhi entdeckt die Kriegsvorbereitungen der Lamaniten und bereitet sein Volk auf den Kampf vor. Als die Lamaniten herankommen, beginnt das Volk Limhi, sie anzugreifen, und es entbrennt ein heftiger Kampf, in dem beide Seiten wie Löwen um ihre Beute kämpfen.
Mosia 20:12-16:
Nachdem der Kampf vorüber war, entdeckten Limhis Volk den verwundeten König der Lamaniten unter den Toten. Sie versorgten seine Wunden und brachten ihn vor Limhi. Obwohl einige darauf drängten, ihn zu töten, entschied Limhi, ihn zu verschonen und fragte nach dem Grund für den Krieg. Der König erklärte, dass er den Eid (Mosia 19:25,26) gebrochen hatte, weil Limhis Leute die Töchter seines Volkes entführt hatten. Limhi, der zuvor nichts davon wusste, versprach, die Schuldigen zu bestrafen, und ließ Nachforschungen unter seinem Volk anstellen.
Mosia 20:17-26:
Gideon, der Hauptmann des Königs, bat Limhi, nicht weiter gegen das Volk zu ermitteln und es nicht zu beschuldigen. Er erinnerte Limhi daran, dass die Priester seines Vaters, die in der Wildnis waren, wahrscheinlich für die Entführung der Lamanitentöchter verantwortlich waren. Gideon betonte die Dringlichkeit, den König der Lamaniten zu besänftigen, um einen drohenden Angriff abzuwenden. Er erinnerte an die Prophezeiungen Abinadis und schlug vor, den Eid zu erfüllen, den sie dem König geschworen hatten, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Limhi erklärte dem König alles über seinen Vater und die geflohenen Priester und beschuldigte sie für die Entführung. Der König der Lamaniten ließ sich durch Limhis Erklärungen besänftigen und schwor, dass sein Volk Limhis Volk nicht töten würde. Sie trafen sich ohne Waffen, und die Lamaniten hatten Mitleid mit Limhis Volk, das unbewaffnet war. So kehrten sie friedlich in ihr Land zurück.
Aus den Kapiteln Mosia 19 und 20 können wir mehrere Lehren für uns heute ziehen:
- Verantwortung übernehmen: Die Handlungen von Individuen können weitreichende Folgen haben, nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Gemeinschaft und andere. Der König Noa und die Priester trugen die Verantwortung für ihre Entscheidungen, die letztendlich zu Konflikten und Leid führten.
- Mitgefühl und Gnade: Selbst inmitten von Konflikten ist es wichtig, Mitgefühl und Gnade zu zeigen. Limhi und sein Volk entschieden sich, Gnade gegenüber dem verwundeten König der Lamaniten zu zeigen, anstatt Rache zu üben. Diese Handlung des Mitgefühls trug dazu bei, weiteres Blutvergießen zu verhindern und Frieden zu schaffen.
- Umgang mit Konflikten: Konflikte sollten nicht automatisch mit Gewalt gelöst werden. Gideon erkannte die Dringlichkeit, Konflikte zu entschärfen und Frieden zu suchen, anstatt in weiteres Blutvergießen zu geraten. Er betonte die Notwendigkeit, den Eid zu erfüllen, um einen drohenden Angriff abzuwenden.
- Respekt vor Verträgen und Eiden: Das Einhalten von Verträgen und Eiden ist entscheidend für das Aufrechterhalten des Friedens und der Stabilität in einer Gesellschaft. Sowohl Limhi als auch der König der Lamaniten betonten die Bedeutung, die Versprechen zu halten, die sie gemacht hatten, um weiteres Leid zu vermeiden.
- Gerechtes Handeln: Selbst in Zeiten der Krise ist es wichtig, gerecht zu handeln und nach Wegen zu suchen, um Frieden zu schaffen. Limhi war entschlossen, die Wahrheit über die Entführung der Lamanitentöchter herauszufinden, und war bereit, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die dafür verantwortlich waren.
Diese Lehren können uns dabei helfen, unsere eigenen Handlungen zu reflektieren und Wege zu finden, wie wir Konflikte lösen, Mitgefühl zeigen und zur Schaffung von Frieden und Harmonie in unserer eigenen Umgebung beitragen können.
Wie gehst du mit feierlichen Versprechen um?