Nazareth, gelegen auf einem Kalksteinrücken im unteren Galiläa
(Bild: Quelle)
„Da sagte Nathanael zu ihm: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?” Philippus erwiderte ihm: „Komm mit und sieh!” (Lukas 1:46).
Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Die verbleibenden Verse 35 bis 51 im Johannes 1 sind ein bemerkenswertes Muster, das wir in Bezug auf die Nachfolge des Erretters erkennen, und darauf, wie wir unser eigenes Werk des Zeugnisgebens und der Missionsarbeit tun können. Johannes der Täufer wies diejenigen, die zu ihm kamen und ihn anhörten auf Jesus hin, indem er auf Jesus deutete und sagte: „Seht, das Lamm Gottes!” Zwei seiner so angesprochenen Jünger gingen also hinter Jesus her. Der wiederum sah sich zu ihnen um und fragte sie, was sie suchen würden. Sie sprachen ihn respektvoll mit `Rabbi´ (;eoster) an und fragten ihn nach seiner Wohnung, worauf er nur antwortete: „Kommt und seht!” Mit den einfachen Worten `kommt und seht´, lädt der Erretter also ein, ihn kennenzulernen, und durch diese Worte wird diese Einladung von den so Eingeladenen an andere weitergegeben. Einem, der seine Einladung angenommen hatte, gab Jesus gleich einen anderen Namen: „Du sollst Kephas — das heißt übersetzt ‘Fels’ — heißen.” (oder Stein bzw. Seher). An mehreren Stellen in der Bibel lernen wir, dass Jesus Menschen einen anderen Namen verleiht. Der neue Name deutet darauf hin, was der Herr gerne von dem Umbenannten erwartet. Simon, der Sohn des Johannes, sollte also der Fels werden, der Seher, auf den Jesus seine Kirchen bauen wollte (Matthäus 16:18). Auf diese Art rekrutierte Jesus die ersten fünf seiner zwölf `Jünger´, ein namentlich nicht genannter (wahrscheinlich der Evangelist Johannes, der sich selber nie nennt), Andreas, der Bruder des Simon Petrus, Simon, der umbenannt wurde, Philippus, und Nathanael. Dieser Nathanael ließ sich zu der Frage hinreißen: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?” Die Antwort des Philippus war schlicht und einfach: „Komm mit und sieh!” Dann erlebt Nathanael sein `blaues Wunder´. Als Jesus ihn sieht, sagt er zu ihm: “ Siehe, ein wahrer Israelit, in dem kein Falsch ist!” Dann eröffnet Jesus dem Nathanael etwas, was nur er selber wissen konnte, und zeigte ihm somit, was aus Nazareth an Gutem kommen kann, der, der alles weiß, auch das Verborgene. Ja, er verhieß ihm sogar noch Größeres, was er mit seinen Mitgenossen noch sehen sollte. Es ist wichtig, die Wunder Jesu zu sehen und sie als das zu erkennen, was sie sind, aber nur, wenn dies mit Glauben einhergeht. Glaube macht das Sehen nicht überflüssig, er ermöglicht es uns zu verstehen, was wir sehen. Der Vers 51 spielt auf die Himmelsleiter an, die Jakob in einem Traum sah (Genesis 28:12).
Ich lerne, mitzugehen und zu sehen erzeugt einen höheren Lerneffekt als irgendeine andere Lernmethode. Nachdem ich der liebevollen Einladung `zu kommen und zu sehen´ gefolgt bin, ist es auch an mir, meine Nachbarn auf die gleiche Art und Weise einzuladen. Einfach zu sagen: „Komm und sieh”. Ich sollte darüber nachdenken, wer mich auf diese Art und Weise eingeladen hat, und ihnen meine Dankbarkeit ausdrücken, wenn das nicht mehr persönlich geht, im Gebet dem Herrn gegenüber. So mache ich es in jedem meiner zwei Hauptgebete: meine leibliche Mutter, meine Adoptiveltern, mein Stiefvater, andere, die mir geholfen haben, den rechten Weg einzuschlagen … . Ich sollte auch auf Namen achten, die mir gegeben wurden. Sie bringen oft zum Ausdruck, was der Herr von mir erwartet. Mein Name `Manfred´ besagt, dass von mir erwartet wird, ein „Mann des Friedens“ zu sein. Und in der Tat, ich mag keine Zwistigkeiten, ich liebe ein friedvolles Miteinander. Und schließlich sollte mit meinen Kommentaren vorsichtig sein: nicht verletzend, respektlos, taktlos, wie Nathanael es voreilig war.
Welche Gedanken hast du dir schon über Namen gemacht?