Nach diesen Worten spie er auf den Boden
(Bild: Quelle; Screshot)
„Im Vorübergehen sah er alsdann einen Mann, der von Geburt an blind war. 2 Da fragten ihn seine Jünger: „Rabbi (oder: Meister), wer hat gesündigt, dieser Mann oder seine Eltern, daß er als Blinder geboren worden ist?” (Johannes 9:1-2).
In Johannes 9:1-12 wird die Geschichte von Jesus erzählt, der einen Mann heilt, der von Geburt an blind war – beachte: Jesus nimmt sich für diesen Blinden Zeit, obwohl er gerade versucht, der Steinigung durch die Juden zu entkommen (Johannes 8:59). Als Jesus an dem Mann vorbeigeht, fragen ihn seine Jünger, ob die Blindheit die Strafe für die Sünden des Mannes oder seiner Eltern sei – wohl eine Folge traditioneller Ansichten, dass jegliches Leid eine Strafe der Götter sei. Jesus antwortet, dass es weder die Sünden des Mannes noch seiner Eltern waren, sondern damit die Werke Gottes in ihm offenbart werden können.
Dann spuckt Jesus auf den Boden, macht mit dem Speichel Schlamm – beachte: wie müssen diese Geräusche auf den Blinden gewirkt haben? – und reibt ihn auf die Augen des Blinden – beachte: Der Blinde hat nicht erschrocken reagiert; er muss Jesus mit seinen geistigen Augen erkannt haben! Jesus sagt ihm, er solle zum Teich Siloah gehen (etwa 40 Meter tiefer gelegen, blind, ohne Begleitung? Jesus erwartet großen Glauben von dem Mann) und sich waschen, was der Mann tut. Der Mann wird geheilt und kann plötzlich sehen. Die Nachbarn und andere Menschen, die den Blinden kannten, sind erstaunt über seine Heilung und fragen, wie es passiert ist. Der Mann erzählt ihnen, dass Jesus ihn geheilt hat.
Einige Pharisäer hören von der Heilung und sind besorgt, weil Jesus am Sabbat gearbeitet hat, was gegen die jüdischen Gesetze verstößt. Sie befragen den geheilten Mann, verängstigen und bedrängen seine Eltern und versuchen, Jesus als Sünder zu entlarven. Der Mann sagt ihnen – denen, die geistig blind waren –, dass er nicht weiß, ob Jesus ein Sünder ist oder nicht, aber er weiß, dass er ihn geheilt hat und er jetzt sehen kann – sowohl physisch als auch geistig! – er muss also ein Prophet sein.
Die Pharisäer lehnen die Antwort des Mannes ab und halten an ihrer Verurteilung von Jesus fest. Sie werfen den Mann aus der Synagoge, weil er sich weigert, ihre Argumente zu unterstützen. Jesus sucht später den geheilten Mann auf – den von den Pharisäern aus der Gemeinschaft Ausgestoßene – und offenbart ihm, dass er der Sohn Gottes ist. Der Mann glaubt an ihn und verehrt ihn – beachte seinen Weg zur Erkenntnis: zunächst sagte er, er ist ein Mann, dann er ist ein Prophet, dann der Herr und zuletzt offenbart sich Jesus ihm als `der Christus´. Der äußere Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, hielt ihn nicht von dem geistigen Wachstum ab.
Ich lerne:
- Jeder Mensch hat einen besonderen Zweck und einen Plan in Gottes Augen. Der Blinde in der Geschichte wurde nicht wegen seiner Sünden bestraft, sondern um Gottes Werke in ihm offenbar werden zu lassen. Dies erinnert uns daran, dass jeder Mensch von Gott geschaffen wurde und eine besondere Bestimmung hat.
- Jesus hat Macht, um uns von unseren Leiden zu befreien. In dieser Geschichte heilte Jesus einen Mann, der von Geburt an blind war. Dies erinnert uns daran, dass Jesus die Macht hat, unsere körperlichen, geistigen und emotionalen Leiden zu heilen.
- Jesus kann auf ungewöhnliche Weise handeln. In dieser Geschichte benutzte Jesus Spucke und Schlamm, um den Mann zu heilen. Manchmal kann Gott auf ungewöhnliche Weise handeln, um seine Pläne und Absichten zu offenbaren.
- Manchmal sind wir aufgefordert, einen Schritt des Glaubens zu tun. In dieser Geschichte musste der Mann, der geheilt werden wollte, einen Schritt des Glaubens tun, indem er zum Teich Siloah ging und sich wusch. Manchmal müssen auch wir einen Schritt des Glaubens tun, um Gottes Handeln in unserem Leben zu erfahren.
- Unsere Erfahrungen mit Jesus können andere Menschen beeinflussen. Der geheilte Mann erzählte anderen von seiner Erfahrung mit Jesus und dadurch wurden andere Menschen beeinflusst. Wir können auch durch unser Zeugnis und unser Leben andere Menschen beeinflussen, um Jesus kennenzulernen und ihm zu folgen.
Inwiefern ist ein sündhafter Mensch als blind anzusehen?