Ein Werkzeug in den Händen Gottes sein
(Bild: Quelle)
“Und der Herr sprach zu ihnen auch: Geht hin unter die Lamaniten, eure Brüder, und richtet mein Wort auf; doch sollt ihr geduldig sein in langen Leiden und Bedrängnissen, damit ihr ihnen gutes Beispiel in mir zeigt, und ich werde euch zu einem Werkzeug in meinen Händen machen, um viele Seelen zu erretten.” (Alma 17:11)
- Dieser Vers fasst mehrere zentrale Themen zusammen:
- Missionarische Aufgabe: Die Söhne Mosias werden angewiesen, das Wort Gottes zu den Lamaniten zu bringen.
- Geduld und Ausdauer: Sie sollen geduldig in langen Leiden und Bedrängnissen sein.
- Vorbild sein: Durch ihr gutes Beispiel sollen sie anderen den Weg weisen.
- Göttliches Werkzeug: Der Herr wird sie zu einem Werkzeug in seinen Händen machen, um viele Seelen zu retten.
Dieser Vers betont die Bedeutung von Vertrauen in den Herrn, Geduld, beispielhaftem Verhalten und der Bereitschaft, als Instrument in den Händen Gottes zu dienen.
Mormon, der Schreiber des Buches, teilt uns mit, dass seine Quelle für die Ereignisse in Alma 17:1-39 der „Bericht von Alma“ ist. Dies ist dieselbe Aufzeichnung, die auch die Predigten in Zarahemla, Gideon und Ammonihah enthält. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass dieser Abschnitt die Geschichte der Söhne Mosias erzählt, nicht die von Alma. Am Anfang dieses Kapitels wird beschrieben, wie die Geschichte der Söhne Mosias in Almas persönlichen Aufzeichnungen landet. Alma trifft die Söhne Mosias während seiner Reise und sie erzählen ihm ihre Geschichte. Alternativ erhält Alma möglicherweise von ihnen schriftliche Aufzeichnungen, die ihre Erlebnisse festhalten. Durch diese Begegnung oder die Übertragung von Aufzeichnungen wird die Geschichte der Söhne Mosias in den Bericht von Alma integriert.
Eine Zusammenfassung von Alma 17:1-39:
Alma reiste südwärts ins Land Manti (südlich Zarahemla; siehe Karte) und traf unerwartet die Söhne Mosias, die nach Zarahemla unterwegs waren. Diese Begegnung freute Alma sehr, da sie zusammen den Engel erlebt hatten, der ihnen erschien, und sie sich über die Jahre zu starken und wissenden Männern im Herrn entwickelt hatten. Die Söhne Mosias hatten sich dem Gebet und Fasten hingegeben, was ihnen den Geist der Prophezeiung und Offenbarung verlieh, sodass sie mit Macht und Vollmacht von Gott lehrten. Sie hatten vierzehn Jahre lang unter den Lamaniten gepredigt und viele zur Wahrheit geführt. Trotz zahlreicher Bedrängnisse und Leiden sowohl körperlicher als auch geistiger Art, waren sie erfolgreich gewesen.
Die Söhne Mosias waren ursprünglich im ersten Jahr der Richter von ihrem Vater Mosia aufgebrochen, nachdem sie das Königtum abgelehnt hatten. Sie zogen in die Wildnis, ausgerüstet mit Waffen, um Nahrung zu beschaffen, und gingen ins Land Nephi (ganz im Süden; siehe Karte), um den Lamaniten das Wort Gottes zu predigen. Sie fasteten und beteten viel, um den Geist des Herrn zu erhalten, und dieser versprach ihnen Trost und Erfolg, solange sie geduldig waren.
Ammon, einer der Söhne Mosias, kam ins Land Ischmael (nordwestlich von Nephi; siehe Karte), wurde von den Lamaniten gefangen genommen und vor König Lamoni gebracht. Ammon entschied sich, im Land zu bleiben und als Diener des Königs zu arbeiten. Er wurde den Dienern des Königs zugeteilt, um die Herden zu hüten. Eines Tages zerstreuten Lamaniten die Herden des Königs, was große Angst unter den Dienern auslöste, da sie fürchteten, dafür getötet zu werden. Ammon beruhigte sie, versprach, die Herden zurückzubringen und ermutigte sie zur Zusammenarbeit.
Ammon und die Diener fanden die Herden und trieben sie zurück zur Tränke, wo die Lamaniten erneut versuchten, sie zu zerstreuen. Ammon kämpfte mutig gegen die Angreifer und zeigte seine Macht, die Gott ihm verlieh, indem er viele von ihnen mit seiner Schleuder tötete und anderen die Arme mit seinem Schwert abschlug. Schließlich jagte er die Lamaniten in die Flucht, brachte die Herden sicher zurück und präsentierte die abgeschlagenen Arme als Beweis für seinen Erfolg vor dem König.
Eine differenziertere Betrachtung:
Alma 17:1-8:
Alma reiste südwärts vom Land Gideon ins Land Manti und traf dort unerwartet auf die Söhne Mosias, die nach Zarahemla unterwegs waren. Diese Begegnung war besonders freudig für Alma, da die Söhne Mosias bei ihm waren, als ihm zuerst der Engel erschienen war. Alma war erfreut zu sehen, dass sie immer noch treue Brüder im Herrn waren und in der Erkenntnis der Wahrheit stark geworden sind. Sie hatten ein gesundes Verständnis entwickelt und eifrig die Schriften studiert, um das Wort Gottes zu kennen.
Die Söhne Mosias hatten sich intensiv dem Beten und Fasten hingegeben, was ihnen den Geist der Prophezeiung und der Offenbarung verlieh. Dadurch lehrten sie mit Macht und Vollmacht von Gott. Sie hatten das Wort Gottes vierzehn Jahre lang unter den Lamaniten gepredigt und waren dabei sehr erfolgreich, indem sie viele Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit führten. Durch die Macht ihrer Worte wurden viele Menschen vor den Altar Gottes geführt, um seinen Namen anzurufen und ihre Sünden zu bekennen.
Auf ihren Reisen hatten die Söhne Mosias viele Bedrängnisse und Leiden durchgemacht, sowohl körperlich als auch geistig. Sie litten unter Hunger, Durst, Erschöpfung und viel Mühsal im Geist. Ihre Reise begann, als sie von ihrem Vater Mosia im ersten Jahr der Richterregierung Abschied nahmen. Sie hatten das Königtum abgelehnt, das ihr Vater ihnen übertragen wollte und wie es dem Willen des Volkes entsprach. Stattdessen verließen sie das Land Zarahemla und nahmen Schwerter, Speere, Bogen, Pfeile und Schleudern mit, um sich in der Wildnis Nahrung zu beschaffen.
Mit einer ausgewählten Gruppe zogen sie in die Wildnis, um ins Land Nephi zu gehen und den Lamaniten das Wort Gottes zu predigen.
Alma 17:9-14:
Die Söhne Mosias reisten viele Tage durch die Wildnis, wobei sie viel fasteten und beteten. Sie suchten die Begleitung und den Beistand des Herrn, damit sie ein Werkzeug in seinen Händen sein könnten, um ihre Brüder, die Lamaniten, zur Erkenntnis der Wahrheit und zur Ablehnung der falschen Überlieferungen ihrer Väter zu führen. Der Herr besuchte sie mit seinem Geist und ermutigte sie, indem er ihnen sagte: „Seid getrost.“ Er wies sie an, unter die Lamaniten zu gehen und sein Wort zu verkünden, jedoch sollten sie geduldig in langen Leiden und Bedrängnissen sein, um ein gutes Beispiel zu geben. Der Herr versprach, sie zu einem Werkzeug in seinen Händen zu machen, um viele Seelen zu erretten.
Ermutigt machten sich die Söhne Mosias und ihre Begleiter auf, den Lamaniten das Wort Gottes zu verkünden. Als sie an die Grenze des Landes der Lamaniten kamen, trennten sie sich voneinander und vertrauten darauf, dass sie sich am Ende ihrer Arbeit wiedersehen würden, da die Aufgabe groß war. Ihre Mission war wirklich gewaltig, denn sie hatten sich vorgenommen, das Wort Gottes einem wilden, verstockten und grausamen Volk zu predigen. Dieses Volk erfreute sich am Mord und Raub an den Nephiten und war gierig nach Reichtümern, Gold, Silber und Edelsteinen, die es durch Gewalt und Plünderung erlangen wollte, ohne selbst dafür zu arbeiten.
Alma 17:15-20:
Die Lamaniten waren ein träges Volk, das viele Götzen anbetete und aufgrund der Überlieferungen ihrer Väter unter dem Fluch Gottes stand. Trotzdem erstreckten sich die Verheißungen des Herrn auf sie, unter der Bedingung, dass sie umkehrten. Aus diesem Grund unternahmen die Söhne Mosias ihre Arbeit, in der Hoffnung, die Lamaniten zur Umkehr und zur Erkenntnis des Plans der Erlösung zu führen. Sie trennten sich voneinander und gingen einzeln unter die Lamaniten, gemäß dem Wort und der Macht Gottes, die ihnen gegeben waren.
Ammon, der Oberste unter ihnen, sorgte für die anderen, segnete sie und vermittelte ihnen das Wort Gottes, bevor er sich von ihnen verabschiedete. Anschließend ging jeder seiner eigenen Reise im Land nach. Ammon begab sich ins Land Ischmael, benannt nach den Söhnen Ischmaels, die ebenfalls Lamaniten geworden waren.
Als Ammon das Land Ischmael betrat, wurde er von den Lamaniten ergriffen und nach ihrem Brauch gefesselt, wie sie es mit allen Nephiten taten, die ihnen in die Hände fielen. Sie brachten ihn vor den König, der nach Belieben entscheiden konnte, ob er Ammon töten, ins Gefängnis werfen oder aus dem Land vertreiben wollte.
Alma 17:21-28:
Ammon wurde vor den König des Landes Ischmael (nordwestlich von Nephi; siehe Karte), Lamoni, gebracht, der ein Nachkomme Ischmaels war. Der König fragte Ammon, ob er im Land der Lamaniten leben wolle. Ammon bejahte und sagte, dass er vielleicht bis zu seinem Tod dort bleiben wolle. König Lamoni war von Ammon angetan und ließ seine Fesseln lösen. Er bot Ammon an, eine seiner Töchter zu heiraten, was Ammon jedoch ablehnte und stattdessen anbot, sein Diener zu sein. So wurde Ammon ein Diener des Königs und half anderen Dienern bei der Betreuung von Lamonis Herden, gemäß dem Brauch der Lamaniten.
Nach drei Tagen im Dienst des Königs ging Ammon mit den anderen Dienern und den Herden zur Tränke, genannt Wasser Sebus (wohl ganz in der Nähe der Stadt Ichmael; siehe Karte), wohin alle Lamaniten ihre Herden trieben, um sie zu tränken. Als sie dort ankamen, war eine Gruppe Lamaniten bereits da, um ihre Herden zu tränken, und diese zerstreuten die Herden von Ammon und den Dienern des Königs in verschiedene Richtungen. Die Diener des Königs begannen zu murren und fürchteten, dass der König sie töten würde, wie er es mit ihren Brüdern getan hatte, weil ihre Herden zerstreut worden waren. Sie klagten und weinten laut, weil sie sich bereits sicher waren, dass ihre Herden verloren waren.
Alma 17:29-32:
Aus Angst getötet zu werden, weinten die Diener des Königs. Ammon sah dies und sein Herz schwoll vor Freude an, denn er erkannte eine Gelegenheit, seine Macht, die Gott ihm verliehen hat, zu zeigen und das Vertrauen seiner Mitdiener zu gewinnen. Er dachte, dass er durch die Rückholung der Herden das Herz seiner Mitbrüder im Dienst gewinnen und sie dazu bringen könnte, seinen Worten zu glauben.
Ammon beruhigte die Diener mit aufmunternden Worten. Daraufhin gingen sie los, um die Herden zu suchen. Sie folgten Ammon und arbeiteten schnell und effizient zusammen, um die Herden des Königs wieder unter Kontrolle zu bringen und sie sicher zur Tränke zurückzuführen.
Alma 17:33-39:
Ammon und die Diener des Königs waren erneut mit der Bedrohung konfrontiert, dass die Herden zerstreut werden könnten. Ammon wies seine Brüder an, die Herden zu umschließen, damit sie nicht fliehen konnten, während er allein gegen die Angreifer kämpfen würde. Die Diener folgten seinem Befehl, und Ammon stellte sich den Feinden entgegen. Diese Lamaniten fürchteten Ammon nicht, da sie dachten, ein Einzelner von ihnen könne ihn leicht töten. Sie waren sich jedoch nicht bewusst, dass der Herr Mosia versprochen hatte, seine Söhne zu beschützen (Mosia 28:7). .
Ammon trat vor und begann, mit seiner Schleuder Steine auf die Angreifer zu werfen. Er tötete mehrere von ihnen und beeindruckte sie mit seiner Macht, doch ihre Wut über den Verlust ihrer Brüder trieb sie dazu, mit Keulen auf ihn loszugehen. Jeder, der seine Keule hob, um Ammon zu schlagen, wurde von ihm mit dem Schwert so getroffen, dass ihm der Arm abgeschlagen wurde. Diese Demonstration seiner Kraft führte dazu, dass die Feinde flohen.
Am Ende hatte Ammon sechs Feinde mit der Schleuder getötet und vielen die Arme abgeschlagen, aber er tötete keinen weiteren außer dem Anführer. Nachdem er die Angreifer vertrieben hatte, kehrten Ammon und die Diener zurück, tränkten die Herden und brachten sie sicher zur Weide des Königs zurück. Anschließend gingen sie zum König und brachten die abgeschlagenen Arme als Beweis für das Geschehene mit.
Die Geschichte von Ammon und den Lamaniten, enthält mehrere wertvolle Lehren, die auf unser Leben übertragen werden können:
- Glaube und Vertrauen in Gott: Ammon und seine Brüder zeigen tiefen Glauben und Vertrauen in den Herrn. Sie beten und fasten viel, um den Geist Gottes zu erlangen und seine Führung zu erhalten. Dies lehrt uns, wie wichtig es ist, in schwierigen Situationen auf Gott zu vertrauen und ihn um Hilfe und Führung zu bitten, verstärkt durch Fasten.
- Mut und Entschlossenheit: Trotz der Gefahr und der Feindseligkeit der Lamaniten zeigt Ammon Mut und Entschlossenheit. Er tritt den Feinden mutig entgegen und vertraut auf die Verheißung Gottes, dass er beschützt wird. Diese Geschichte ermuntert uns, mutig zu sein und in schwierigen Zeiten entschlossen zu handeln.
- Dienstbereitschaft und Demut: Ammon entscheidet sich, als Diener von König Lamoni zu arbeiten, obwohl ihm eine hohe Position angeboten wurde. Seine Bereitschaft zu dienen und seine Demut sind ein Beispiel dafür, wie wir anderen dienen und demütig bleiben können, unabhängig von unseren eigenen Ambitionen oder Angeboten.
- Geduld und Ausdauer: Ammon und seine Brüder erleben viele Prüfungen und Schwierigkeiten, aber sie geben nicht auf. Sie bleiben geduldig und ausdauernd in ihrem Dienst. Diese Tugenden sind auch für uns wichtig, wenn wir uns Herausforderungen stellen müssen.
- Einfluss durch Vorbild: Ammon gewinnt das Vertrauen der Diener und letztlich des Königs durch sein mutiges und rechtschaffenes Handeln. Er zeigt, dass ein gutes Beispiel und ein rechtschaffenes Leben einen starken Einfluss auf andere haben können. Dies lehrt uns, wie wir durch unser Verhalten und unsere Taten ein positives Vorbild für andere sein können.
- Göttliche Hilfe und Schutz: Die Geschichte zeigt, dass Ammon göttliche Hilfe und Schutz erhält, weil er Gottes Geboten folgt und seinen Glauben unter Beweis stellt. Dies erinnert uns daran, dass Gott uns hilft und beschützt, wenn wir nach seinen Geboten leben und ihm vertrauen.
Diese Lehren können uns inspirieren, ein Leben des Glaubens, der Demut, des Mutes und des Dienens zu führen, und sie erinnern uns daran, dass Gott uns in unseren Herausforderungen unterstützt und führt.
Was meinst du, wie der Herr uns zu seinem Werkzeug machen kann?
Wen der Herr liebt, den züchtigt er. Es sind nicht immer Schläge, die uns züchtigen müssen, es ist oft unser Gewissen, was uns plagt. Wir aber haben es, damit wir umkehren können und von der süßen Frucht des Evangeliums Jesu Christi essen können.