Maleachi: Der Bote Gottes
(Bild: Quelle)
„Ich habe euch geliebt”, spricht der HErr; „und da fragt ihr: ‘Wieso hast du uns geliebt?’ Nun, ist nicht Esau der Bruder Jakobs gewesen?” — so lautet der Ausspruch des HErrn —; „und doch habe ich Jakob geliebt, 3 Esau aber gehaßt, so daß ich sein Bergland zur Einöde gemacht habe und sein Erbteil zur wüsten Trift.” (Maleachi 1:2-3).
Ich habe euch geliebt, spricht der Herr; und da fragt ihr: Wieso hast du uns geliebt? Das Buch Maleachi beginnt mit dieser überwältigenden Aussage des Herrn, dass er sein Volk geliebt hat. Wie ist allerdings die Reaktion seines geliebten Volkes? Das Volk kann es nicht ganz einsehen, es zweifelt an dieser Aussage. Warum? Es hatte gerade knappe siebzig Jahre Exil hinter sich, sein Tempel wurde von übermächtigen Feinden zerstört, ebenso seine Stadt Jerusalem. Worin ist in diesen `Prüfungen´ die Liebe des Herrn zu finden? Der Herr spricht erklärend sein Verhältnis zu Esau und Jakob an. Obwohl beide Brüder waren, habe er Jakob `geliebt´ und Esau `gehasst´. Interessant ist, dass der Herr dies erst zu diesem Zeitpunkt äußert. Warum? Es geht hierbei um eine Bündnisbeziehung. Der Herr hatte in Genesis gesagt, dass der `Ältere dem Jüngeren´ dienen müsse (1. Mose 25:23). Darin liegt aber noch kein Hass. Der Herr spricht das Gericht über Esau erst aus, nachdem seine Nachkommen, die Edomiten, Zeit gehabt hatten, sich dem Herrn zuzuwenden, es aber nicht taten. Erst, nachdem dies nicht erfolgte, spricht der Herr jetzt den Hass gegen Esau aus. Dieser Hass bezieht sich sicherlich nicht auf die Person, sondern eher auf die Sünde, die jemand begeht. Also nachdem die Nachkommen Esaus das Bündnis verwarfen, so wie Esau sein Erstgeburtsrecht geringschätzte, und eine schmackhafte Suppe zur Sättigung dafür eintauschte (1. Mose 25:27-34), also dem weltlichen Verlangen den Vorrang einräumte. Edom bewies durch sein Verhalten, dass es sich die Liebe Gottes nicht verdient hatte. Bei jeder Gelegenheit bewies es, dass es der verschworene Feind des Volkes Gottes war. Das Maß machte es voll, indem es die Not Jerusalems ausnutzte, als es von seinen Feinden bedrängt wurde (Obadja 8-15).
Ich lerne, die Liebe Gottes hat auch etwas mit Bündnissen zu tun. Der Herr bietet uns in seiner Liebe zu uns Bündnisse an, deren Einhaltung uns in die Lage versetzen, in unsere ewige himmlische Familie zurückkehren zu können. Dies ist ein Angebot Gottes an uns. Es liegt ganz allein an mir, ob ich dieses Liebesnagebot annehme oder ablehne. Lehne ich es ab, bin ich nicht loyal gegenüber meinem himmlischen Vater, wähle eher loyal zu seinem Gegner, Luzifer, zu stehen. Damit wähle ich den `Hass´. Aber in seiner großen Liebe gibt uns der Herr die Lebenslange Möglichkeit der Umkehr, ermöglicht durch das `Sühnopfer seines Einziggezeugten im Fleisch´, Jesus Christus (2. Nephi 25:12). Wenn ich also schwere Zeiten zu durchgehen habe, werde ich dies als Liebe Gottes auffassen, weil er mir dadurch helfen will, mich meiner Bündnisse mit ihm zu erinnern (Johannes 14:15). Ich werde nicht fragen: Worin liebst du mich?
Wie verstehst du das, dass Gott den Jakob geliebt und den Esau gehasst hat?