Hierauf nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt

Die Versuchungen Christi, Mosaik aus dem 13. Jahrhundert im Markusdom (Venedig) 
(Bild: Quelle)

Einheitsübersetzung 2016  
Matthäus 4:5-6 
King James Version  
Matthäus 4:5-6 
Joseph Smith Translation (JST) 
Matthäus 4:5-6 
5 Hierauf nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, stellte ihn dort auf die Zinne*) des Tempels 6 und sagte zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hier hinab! Denn es steht geschrieben (Ps.91,11 u.12): ‘Er wird seine Engel für dich entbieten, und sie werden dich auf den Armen tragen, damit du mit deinem Fuß an keinen Stein stoßest.’” 5 Then the devil taketh him up into the holy city, and setteth him on a pinnacle of the temple,  6 And saith unto him, If thou be the Son of God, cast thyself down: for it is written, He shall give his angels charge concerning thee: and in their hands they shall bear thee up, lest at any time thou dash thy foot against a stone. 5 Dann wurde Jesus hinauf in die heilige Stadt gebracht, und der Geist stellt ihn auf die Zinne des Tempels. 6 Dann kam der Teufel zu ihm und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln in Bezug auf dich Verantwortung übertragen, und auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stößt. 

Hierauf nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt. In seiner großartigen Rede am Tempel zu seinem Volk (Mosia 2:1-2), sprach König Benjamin, ein Prophet und König im Buch Mormon und Vater Mosias, davon, dass Jesus `Versuchungen (Prüfungen der Fähigkeit eines Menschen, das Gute, statt das Böse zu wählen; die Verlockung, zu sündigen und dem Satan, statt Gott zu folgen) und körperliche Pein, Hunger, Durst und Erschöpfung erleiden müsse, selbst mehr, als ein Mensch ertragen kann, ohne daran zu sterben´ (Mosia 3:7). Über einen kleinen Teil davon berichten uns nun Matthäus und Lukas in ihrem vierten Kapitel ihres jeweiligen Evangeliums. Nachdem auch hier wieder Korrekturen von Joseph Smith vorgenommen wurden, habe ich beispielhaft die Verse 5 und 6 in der Tabelle oben nebeneinandergestellt. 

In der Joseph Smith Übersetzung wird die Versuchung Jesu in der Wüste, zu Beginn seines Dienstes auf Erden so dargestellt: Jesus wurde nach seiner Taufe, erfüllt vom Heiligen Geist, durch diesen in die Wüste geführt, wo er sich vierzig Tage aufhielt, um `bei Gott zu sein´!  

  • Versuchung Eins 
    Jesus fastete und war danach natürlich hungrig, worin Satan einen Angriffspunkt sah. Er sagte ihm, wenn er Gottes Sohn sei, könne er doch seine Macht nutzen, um die Steine in Brot zu verwandeln. Das wäre kein Problem für Jesus gewesen. Wie wir später sehen, hat er Fische und Brote vermehrt (Matthäus 14:19-21), um die hungrige Menge, die ihm zugehört hatte, zu sättigen – dies war aber für andere und nicht für sich selbst, wie Satan ihn versuchte es zu tun. Aber noch viel schlimmer, hier will Satan auch noch in Jesus Zweifel aufkommen lassen, ob er wirklich Gottes Sohn ist, wo ihm dies doch gerade bei der Taufe von seinem Vater persönlich gesagt worden ist (Lukas 3:22). Jesus ist und bleibt stark und antwortet mit einer Schriftstelle, dass man nicht vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort aus dem Mund Gottes (5. Mose 8:3), und zeigt damit, dass er die Schriften kennengelernt hat, und richtig anwenden kann. 
  • Versuchung Zwei 
    Lukas sagt, dass nun der Geist Jesus auf einen hohen Berg führte, von wo aus er alle Reiche der Welt in einem Augenblick sah. Wenn ich daran denke, welch unbeschreiblich schönes Erlebnis es ist, die Umgebung von dem Gipfel eines Berges anzuschauen, und Jesus allerdings `alle Reiche der Welt´ zu sehen bekam, wie unvorstellbar schön das gewesen sein muss. Und nun wieder die unerhörte Lüge Luzifers. Ihm, demjenigen, der Welten ohne Zahl erschaffen hat (Köstliche Perle Mose 1:33), will er dies alles geben, wenn Jesus ihn anbeten würde. Jesus entgegnet ihm, er solle sich davonmachen, denn die Schrift sagt, dass man Gott allein dienen und anbeten solle (Psalm 81:10-11; Köstliche Perle Mose 1:15).
     
  • Versuchung Drei 
    Nun wird Jesus vom Geist auf eine der Spitzen des Tempels in Jerusalem geführt. Luzifer nahm diese Gelegenheit wahr, um Jesus, nachdem er zwei Abfuhren bekommen hat, ein drittes Mal zu prüfen, indem er ihn nochmals ins Wanken bringen wollte mit, `wenn du Gottes Sohn bist, stürz dich hinab´, und führt wieder eine Schriftstelle an, in der es heißt, dass Engel ihn vor Schaden beschützen würden. Jesu Antwort überlegen: „Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht versuchen” (5. Mose 6:16). 
     

Matthäus und Lukas haben die Reihenfolge der zweiten und dritten Versuchung vertauscht aufgeführt. Nach dieser dritten Abfuhr heißt es bei Lukas 4:12 (JSÜ), dass der Teufel ihn für eine Zeitlang verließ. Die Versuchungen, denen Jesus ausgesetzt war, sind Prototypen für alle Versuchungen. Der Zweck von Satans Versuchungen ist es, jemanden von Gott abzuwenden und sich Satan zuzuwenden, der der Widersacher Gottes und der große Lügner und Usurpator (jemand, der widerrechtlich Gewalt an sich reißt) Christi ist. Jede der drei aufgezeichneten Versuchungen Satans bezieht sich auf eine Prophezeiung, die der Messias erfüllen sollte. Dies deutet darauf hin, dass auch Satan die heiligen Schriften kannte und wusste, was Jesus als unser Erretter tun sollte. Satan wollte, dass Jesus versagt. Er versuchte Jesus wie er es mit Adam und Eva getan hat, und es mit uns ebenso tut. Der Teufel wollte, dass Jesus selbstsüchtigen Wünschen erliegt, anstatt andere zu segnen. Luzifers Ziel ist es, Gottes Plan zu zerstören und uns vom Himmel fernzuhalten. Ich lerne, dass der Teufel meinen Geist nicht irgendwo hinführen kann, das kann nur der Geist des Herrn. Ich lerne auch, dass die Zahl vierzig nicht nur eine lange Dauer beschreiben soll, sondern auch in Zusammenhang mit Reinigung steht (beispielhaft Genesis 7:17). Ich lerne, Jesus dachte nach seinen Versuchungen nicht zuerst an sich, sondern sandte dem inhaftierten Johannes in seiner Bedrängnis Engel zur Hilfe (JSÜ Matthew 4:11). So soll auch in meinen Nächsten in seiner Not unterstützen. Ich darf mich nicht Satan und seinen Gelüsten unterwerfen, sondern Gott. Wenn ich von Satan versucht werde, finde ich eine passende Entgegnung in den Schriften. Also muss ich mich bemühen, sie zu erforschen. Ich darf die Macht des Priestertums, die mir übertragen wurde, nicht dazu nutzen, mich damit zu brüsten, meinem Stolz zu frönen (Lehre und Bündnisse 121:39). Ich weiß, dass ich ein Kind Gottes bin, das lasse ich durch Satan nicht infrage stellen. 

Welche Situation hast du in Erinnerung, wo Satan dir einreden wollte, dass du nicht göttlicher Abstammung bist? 

findechristus.org 

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