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„HErr, höre mein Gebet und laß mein Schreien zu dir dringen! 3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage, wo mir angst ist! Neige dein Ohr mir zu am Tage, wo ich rufe; erhöre mich eilends!“ (Psalmen 102:2-3).
HErr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir dringen!. Der Psalm 102 ist das Gebet eines Bedrängten, eines Unglücklichen, eines Verzagten, einer Person, die sich verlassen fühlt, wie ein einsamer Vogel auf dem Dach, und sein betrübtes Herz vor dem Herrn ausschüttet. Ja, in ihrer Trübsal darum bittet, dass der Herr sie schnellstmöglich erhört, da sie schon wie Gras versengt, und vor Kummer nicht mehr essen kann, und deshalb nur noch aus Haut und Knochen besteht. Dieses Wehklagen nimmt die Verse 1 bis 12 ein. In der zweiten Hälfte des Psalms von Vers 13 bis 29 schwingt Hoffnung auf eine bessere Zukunft mit, obwohl auch hier noch dunkle Wolken ihr Denken überschattet. Doch die Sonne bricht wiederholt hindurch und der Tag endet mit ruhiger Zuversicht für die Zukunft.
Dieser Psalm klingt so, als ob der Schreiber sich nicht seiner selbst, sondern seines Volkes wegen grämt. Wohl gerade im Begriff aus der assyrischen Verschleppung in ihr geliebtes Jerusalem zurückgekehrt, das noch niedergerissen vor ihm liegt, und seines Wiederaufbaus entgegensieht. Ich lerne, auf meiner Reise durch dieses Erdenleben wird es gute Tage geben, aber auch schlechte; Regen, aber auch Sonnenschein. Für beides muss ich gewappnet sein. Abwehr gegen das Schlimme, aber auch bedachtsames Umgehen mit dem Guten. Für beides brauche ich die Hilfe des Herrn. Ich darf in Tagen meiner Angst zu ihm `schreien´, sollte aber auch geduldig auf seine Erhörung warten können. Allerdings darf ich nicht nur an mich denken, mein Schreien muss auch denen gelten, die um mich herum sind. Dann muss ich aber auch noch an eins denken: das `Dankeschön´!
Wie bekommst du in schweren Zeiten Zuversicht?