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„Da sagte sie, schon vorher von ihrer Mutter dazu angestiftet: „Gib mir hier auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers!” (Matthäus 14:8).
Welche Szenerie liefert uns Matthäus im Kapitel 14? Er berichtet uns von der Enthauptung Johannes des Täufers, dem etwa sechs Monate älterem Cousin Jesu; der Speisung der Fünftausend (Männer ohne Frauen und Kinder) und dem Gang auf dem Wasser.
Enthauptung Johannes des Täufers (Matthäus 14:1-12; Markus 6:14-31)
Herodes Antipas war ein Sohn des Königs Herodes des Großen und seiner Frau Malthake. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 4 v. Chr. teilte Herodes Antipas das Reich seines Vaters mit seinen Brüdern Archelaos und Philippus. Herodes Antipas erhielt den östlichen Teil des Reiches, der Galiläa, Perea und Teile von Samaria umfasste.
Im Jahr 26 n. Chr. heiratete Herodes Antipas seine Nichte Herodias, die zuvor mit seinem Halbbruder Philippus verheiratet war. Dieser Skandal führte zu einer öffentlichen Konfrontation zwischen Herodes Antipas und Johannes dem Täufer, der Herodes und Herodias öffentlich wegen ihrer Ehe kritisierte (Markus 6:18; Levitikus 18:6). Herodias war nur darauf aus, jenen zu ehelichen, der das größte Reich ihres Großvaters erlangen würde. Dass sie sich für Philippus entschied, entpuppte sich als Fehler. So heiratete sie danach Herodes Antipas.
Herodes Antipas hatte mehrere Kinder aus verschiedenen Ehen, darunter Herodias‘ Tochter Salome und Herod Antipas, der später von den Juden zum König ausgerufen wurde. Dieser Salome versprach er unter Eid vor seinen hohen Geburtstagsgästen, dass er ihr aufgrund ihres reizvollen Tanzes, alles geben würde, was sie verlangen würde. Von ihrer Mutter angestiftet, verlangte sie „Ich möchte, du gäbest mir gleich jetzt auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers!” (Markus 6:25). Herodias Beweggrund war die Kritik Johannes des Täufers an ihrer Ehe. Schließlich ließ Herodes Antipas Johannes den Täufer hinrichten, des Eides wegen. Herodes Antipas geriet später in Konflikt mit dem römischen Kaiser Caligula und wurde schließlich 39 n. Chr. ins Exil geschickt, wo er in Lyon, Frankreich, starb.
Wie muss dieser tragische Tod Johannes des Täufers seinen Cousin Jesus schwer getroffen haben. Nicht nur, dass sein lieber Cousin gehen musste, zeigte dies doch an, dass dieser ihm nun in die Geisterwelt vorausging und den Weg dort für ihn vorbereiten sollte! Mit anderen Worten, Jesus wurde bewusst, dass auch sein Leidensweg, sein Tod, jetzt unmittelbar bevorstand. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich an einen einsamen Ort zurückziehen wollte. Nach Markus aber nicht ohne seine Zwölf, die gerade von einer Missionsreise zurückgekommen waren. Auch ihnen wollte er eine Zeit der Ruhe gönnen (Markus 6:31). Wie wir aber morgen sehen werden, kommt es anders als gedacht.
- Ich lerne,
* vor dem Herrn ist nur die von ihm vorgesehene Art und Weise einer Ehe akzeptabel;
* Johannes der Täufer hatte seine Aufgabe auf Erden erfüllt. Nun wartete die vorbereitende Arbeit in der Geisterwelt auf ihn;
* auch der Herr wollte sich nach Möglichkeit eine Zeit der Trauer gönnen, was aber nicht ganz klappte;
* Jesus gönnt auch seinen Jüngern eine Arbeitspause.
Was taten die Jünger Jesu, nachdem sie von ihrem Missionsauftrag wieder zurück waren?