Vor Haman sollten alle ehrfürchtig niederknien
(Bild: Quelle)
„Gehe hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden, und fastet um meinetwillen, und zwar drei Tage lang bei Tag und Nacht, ohne zu essen und zu trinken. Auch ich will mit meinen Dienerinnen ebenso fasten und mich alsdann zum König begeben, wenn es auch gegen das Gesetz ist. Muß ich dann sterben, nun, so sterbe ich!” (Ester 4:16).
Gehe hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden, und fastet um meinetwillen. Dies ist eine Reaktion Königin Esters auf den Bericht, den sie von ihrem Pflegevater Mardochai erhalten hatte. Er hatte sie nämlich wissen lassen, dass Haman, dem vom König Ahasveros, die höchste Ehre, neben dem Königsstuhl, zuteilwurde, indem er über alle Fürsten erhoben wurde, Böses im Schilde führte. Der König verfügte zudem, dass sich zu seinen Ehren alle vor ihm niederknien sollten. Mardochai scherte sich allerdings nicht im Geringsten um diesen Erlass, weil er seine Knie nur vor dem Herrn beugen würde. Dies brachte Haman in wütende Raserei und nachdem er wusste, dass Mardochai Jude war, fasste er „… den Plan, alle Juden, die im ganzen Reiche des Ahasveros lebten, zugleich mit Mardochai auszurotten.“ (Ester 3:6). Er riet dem König, nachdem die Juden ihre eigenen Gesetze hatten und sich nicht an die des Königs zu halten pflegten, einen entsprechenden Ausrottungsbefehl erlassen. Dem kam der König ohne die Sache weiter untersuchen zu lassen nach, und gab Haman freie Hand und seinen Siegelring. Der Tag wurde durch den Wurf des `Pur´ festgelegt (Ester 3:7; Werfen von Losen; später wurde danach das `Purimfest´ benannt – ein Freudenfest im Gedenken an die Errettung des jüdischen Volkes in der persischen Diaspora im 5. Jahrhundert vor Christus; Ester 9:26). Eine Abschrift des Schreibens wurde in allen Sprachen an alle Provinzen durch Eilboten verteilt. „… Der König und Haman aber setzten sich hin, um zu zechen, während in der Stadt Susa Bestürzung herrschte.“ (Ester 3:15).
Nachdem Mardochai von diesen Völkermordplänen Kenntnis bekommen hatte, trauerten er und all seine Volksgenossen mit ihm in der Weise der Juden (Ester 4:1,3). Königin Ester bekam Wind davon und ließ durch ihren Diener von Mardochai Informationen einholen. So erhielt sie eine Abschrift des königlichen Ausrottungsbefehles, verbunden mit der Bitte, sich beim König für das jüdische Volk einzusetzen. Ester ließ auf demselben Weg Mardochai die Information zukommen, dass niemand ungebeten Zutritt zum König habe, anderenfalls droht der Tod. Mardochai antwortete ihr, dass sie sich entscheiden müsse, den Juden würde Hilfe auf die eine oder andere Weise zukommen, sie aber würde mit ihrer Familie umkommen (Ester 4:13-14). Daraufhin antwortet Ester ihrem Pflegevater Mardochai wie im Vers ganz oben zitiert. Dieser Aufforderung kamen Mardochai und das ganze Volk nach. Ich lerne, Ester hatte zunächst Angst ohne den Ruf des Königs vor ihn zu treten, da ihr der Tod drohte. Nach der klaren Ansage ihres Pflegevaters überwand sie diese Angst, wollte aber, dass alle für dieses Vorhaben sich bei ihrem Gott durch Fasten und Gebet einsetzten. So kann auch ich Angst vor schweren Entscheidungen durch Fasten und Beten überwinden und Kraft aus der Höhe erwirken, um Anderen einen großen Dienst zu erweisen.
In welchen Fällen hast du schon auf diese Weise Hilfe erhalten?