Ein Junge übergibt Brot und Fische
(Bild: Quelle)
„Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (zum Verkauf bei sich) hat, doch was ist das für so viele?” (Johannes 6:9).
Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (zum Verkauf bei sich) hat. Was sind die Geschehnisse um diesen Vers herum? Nachdem Jesus eine Rede über seine Vollmacht vollendet hatte (Johannes 5), begab sich Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa. Ihm folgte eine riesige Menschenmenge, weil sie gesehen hatten, wie er Kranke heilte. Jesus setzte sich ein wenig erhöht auf eine Bergwiese und machte sich Sorgen, wie die Menge wohl zu essen bekommen könnte. Auf die Frage an seine Jünger, antwortete der Bruder des Simon Petrus, Andreas, dass es da einen Knaben gibt, wohl einen, der einen `Essenslieferdienst´ betrieb, denn er hatte `Fischbrote´ zum Verkauf dabei. Das Problem: es gab etwa fünftausend hungrige Männer, aber der `Lieferdienst´ hatte nur noch fünf Brote und zwei Fische in seinem Angebot! Die Lösung, die Philippus vorher ansprach, war auch nicht befriedigend, nämlich für die zweihundert Denare, die sie bei sich hatten, Essen einkaufen zu gehen, hätte auch nicht gereicht.
Das Wunder, das Jesus dann vollbrachte, ist wohl den meisten von uns bekannt. Aber was war das für ein Knabe, über den in dieser Begebenheit nichts weiter erzählt wird. Dennoch war er ein Hauptteil der Lösung des Problems, Teil davon, dass Jesus ein weiteres Wunder wirkte. Sicherlich hätte Jesus aus den vielen Steinen, die wohl in der Gegend herumlagen, mit einem Wort genügend Brot machen können (Matthäus 4:3), aber der nicht weiter bezeichnete Junge mit seinem `Lieferdienst´ war hier Teil der Lösung. Es wird uns nicht berichtet, wohin er unterwegs war, für wen das Essen gedacht war, das er dabei hatte. Offensichtlich war er aber unter dieser Menge von Menschen, die sich auf Geheiß des Herrn auf der Bergwiese niederließen, um Jesus zu erleben. Er übergab seine Habe dann, ohne irgendwelche Forderungen Jesus, und dieser brach die Brote, sprach das Gebet und ließ die Speise an die Anwesenden verteilen. Ebenso machte er es mit den zwei Fischen. Alle wurden satt, und es blieben noch zwölf Körbe an Bruchstücken übrig. Ich lerne, viele wichtige Protagonisten werden in den Schriften nicht weiter beschrieben, und dennoch ist es sinnvoll, ihnen unsere Aufmerksamkeit zu schenken und uns Gedanken über ihre Handlungen zu machen, da wir von ihnen lernen können. Wir sollten auch einfach mal sitzen bleiben, unsere Tätigkeiten unterbrechen, und uns dem Wort Gottes zuwenden. Wir sollten Gott von unserer Habe – für andere Menschen da zu sein — voller Vertrauen geben, auch, wenn es uns zu wenig erscheinen mag. Weiterhin lerne ich, dass Jesus uns an diesem Beispiel lehrt, dass wenn wir an seinem gebrochenen Leib teilhaben, wir im geistigen Sinn satt werden können, sodass sogar noch für andere übrig bleibt.
Über welche nicht näher beschriebenen Protagonisten der Schriften hast du schon mal weitere Überlegungen angestellt?