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Propheten wurden von Gott zu den Jarediten gesandt, um sie vor den Folgen von Schlechtigkeit zu warnen. Aber das Volk schmähte und verspottet sie (Ether 7:24). Ihr rechtschaffener König Schul unternahm etwas dagegen: „Und er setzte im ganzen Land ein Gesetz durch, das den Propheten Macht gab, hinzugehen, wo auch immer sie wollten; und dadurch wurde das Volk zur Umkehr gebracht.“ (Ether 7:25).
Er setzte im ganzen Land ein Gesetz durch. Stell dir vor, zu dir kommt jemand und kritisiert dein Verhalten. Das tut oft im Innersten weh und regt sicherlich auch zum Zorn gegen denjenigen an, insbesondere, wenn man Kritik, auch wenn sie noch so berechtigt sein sollte, als kontraproduktiv hält und nicht als Anreiz, sich zu verbessern. So erging es auch dem Volk, das die vom Herrn gesandten Propheten `schmähte und verspottete´. König Schul sah bei diesem schlimmen Verhalten des Volkes nicht tatenlos zu, sondern sicherte die Tätigkeit der Propheten, die sie ja im Auftrag Gottes erbrachten, im ganzen Land durch ein Gesetz ab. Dadurch wurde ihnen u. a. Reise- und Redefreiheit zugesichert, wodurch sie überall im Land Umkehr predigten konnten.
Offensichtlich war dies ein angemessenes Mittel, da der Erfolg ihm recht gab, denn `das Volk wurde zur Umkehr gebracht´. Auch heutzutage schützen ähnliche Gesetze die Freiheit in der Religionswahl und -ausübung. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert Religionsfreiheit (Artikel 4 des Grundgesetzes 1 und 2), die Trennung von Staat und Kirche insofern, als der Staat sich in weltanschaulichen Dingen neutral verhält und den Gemeinschaften Selbstbestimmungsrecht garantiert. Staat und Religionsgemeinschaften kooperieren partnerschaftlich. Wie dankbar bin ich doch dafür, dass ich in einem solch freiheitlichen Staat leben darf, der mir meinen Glauben nicht durch eine Staatskirche vorschreibt, ich ihn frei wählen und ausüben kann, so ich nicht gegen andere Gesetze verstoße.
Welche Einstellung hast du dazu, dass der Staat sich nicht in Glaubensfragen einmischt?