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„Und nun begab es sich: Als Jesus dies alles gesagt hatte, legte er es der Menge aus; und er legte ihnen alles aus, Großes und auch Kleines.“ (3. Nephi 26:1).
Er legte ihnen alles aus, Großes und auch Kleines. In den letzten zwei Kapiteln (3. Nephi 24 und 25) hatte Jesus Christus den Nephiten persönlich die Worte zitier, die der Vater Maleachi (Bedeutung: „Mein Bote“; Maleachi 1:1) – dem letzten alttestamentlichen Propheten, der zu einer Zeit wirkte, als ein Teil der Stämme Juda und Benjamin aus der Gefangenschaft in Babel nach Jerusalem zurückgekehrt war, ca. 450 v. Chr. – und er legte sie ihnen auch aus und hieß sie niederzuschreiben (3. Nephi 24:1).
Unsere Ausdrucksweise ist vieldeutig. Eine Nachricht besteht immer aus vier Seiten. Wenn ich dir in einem Gespräch sage: „Im Zimmer ist es ganz schön heiß“, kannst du die auf folgenden Ebenen aufnehmen:
- Sachlich:
Du hörst die Feststellung, dass es im Zimmer heiß ist und nimmst sie ohne weitere Reaktion zur Kenntnis. - Appell:
Du hörst aus meiner Aussage heraus, dass das Zimmer etwas abgekühlt werden sollte, und reagierst durch Öffnen des Fensters. - Beziehung
Du hörst heraus, dass ich dir eine versteckte Anweisung gebe, weil ich dein Vorgesetzter bin. - Selbstkundgabe
Du hörst heraus, dass mir die Temperatur im Zimmer wahrscheinlich unangenehm ist.
Du erkennst, dass meine obige Aussage, damit sie die Wirkung erzielt, die ich mir erwünsche, noch `ausgelegt´ werden muss. Solche Auslegungen kennst du insbesondere bei Vertragsvereinbarungen oder Gesetzestexten. Aber auch in den heiligen Schriften besteht hier und da dieser Bedarf. Wie uns die heutige Schriftstelle oben zeigt, kam Jesus diesem nach. Für mich lerne ich daraus, dass ich mich bemühen muss, mich eindeutig zu artikulieren, um Missverständnisse zu vermeiden, ggf. muss ich sogar nachfragen, wie ich verstanden worden bin.
Wie meinst du, wie kannst du heute bei mehrdeutigen Schriftaussagen, herausfinden, was gemeint ist?