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„Im zweiten Regierungsjahre des Königs Darius***), am ersten Tage des sechsten Monats, erging das Wort des HErrn durch den Propheten Haggai (vgl. Esra 5) an Serubbabel, den Sohn Sealthiels, den Statthalter von Juda, und an den Hohenpriester Josua, den Sohn Jozadaks, folgendermaßen: 2 ¶ „So hat der HErr der Heerscharen gesprochen: Dieses Volk da sagt: ‘Die Zeit, den Tempel des HErrn wieder aufzubauen, ist jetzt noch nicht gekommen!’” (Haggai 1:1-2).
Die Zeit, den Tempel des Herrn wieder aufzubauen, ist jetzt noch nicht gekommen! Der Prophet und Bote Gottes, Haggai (ein westsemitischer Name mit der Bedeutung »Meine Feste / Mann des Festes«, von hebr. chag = das Fest [des Herrn]), ist der erste nachexilische Prophet, d.h. er weissagte zur Zeit der Rückkehr eines Überrests der Judäer aus der babylonischen Gefangenschaft nach Juda und Jerusalem. Nachdem er nicht in den Rückkehrlisten (Esra 2 und Nehemia 7) aufgeführt ist, wird angenommen, dass er nicht im Exil war, sondern unter denen, die in Juda geblieben waren. Im Buch Esra finden wir den geschichtlichen Hintergrund der Situation, in der Haggai die Botschaft Gottes ausrichtet: Der Aufbau des Tempels begann 536 und wurde später unterbrochen, als die Juden aufgrund des Widerstandes ihrer heidnischen Nachbarn entmutigt das Werk aufgaben (vgl. Esra Kapitel 1-4). Der Prophetendienst Haggais und Sacharjas im Jahr 520 sollte sie wieder anspornen und führte dazu, dass der Tempel schließlich vollendet werden konnte (vgl. Esra 5:1-2; 6:14). Das Buch kann in fünf Botschaften eingeteilt werden: In der ersten Botschaft (1:1-11) ermahnt der Herr durch Haggai den selbstsüchtigen und trägen Überrest der Judäer, weil sie das Haus des Herrn vernachlässigten und zuerst sich selbst getäfelte Häuser bauten. Missernte und Mangel waren Gottes Züchtigung dafür. Die zweite Botschaft folgt in 1:12-15, als die Judäer sich diese Mahnung zu Herzen nehmen; Gott ermutigt sie mit der Verheißung »Ich bin mit euch«, und das Werk des Tempelbaus geht weiter. Die dritte Botschaft finden wir in 2:1-9; sie enthält ebenfalls Worte der Ermutigung, dazu einen Ausblick auf die Endzeit, wenn Himmel und Erde erschüttert werden und der Messias, der Ersehnte aller Heidenvölker, kommen wird. Die vierte Botschaft (2:10-19) ist eine Mahnung zur Heiligung für das Volk, während die fünfte Botschaft (2:20-23) wieder einen ermutigenden Ausblick auf den künftigen Tag des Herrn und die Herrschaft des Messias enthält, von dem Serubbabel, der Spross Davids, nur einen Vorschatten darstellt.
Die beiden Kapitel des Buches Haggai enthalten eine Ermahnung an die Menschen, sich mehr um die öffentliche Anbetung Gottes und den Wiederaufbau seines Tempels zu bemühen. Sein Predigen hatte die gewünschte Wirkung ( 1:14,15 ). In Haggai 2 tröstet er diejenigen, die über das geringe Aussehen des Tempels im Vergleich zu seiner früheren Schönheit betrübt waren, mit der Zusicherung, dass der Tag des Herrn nahe ist und dass dann die Herrlichkeit des letzten Hauses größer sein wird als die des ersteren. Aber er warnt sie, dass ebenso wie die Berührung der Unreinen alles um sie herum verschmutzt, der weltliche Geist der Menschen einen Fluch über all ihre Arbeit und ihren Wohlstand gebracht hat. Er blickt hoffnungsvoll in die Zukunft, in der Gewissheit, dass die Nation trotz der gegenwärtigen Depression zu Größerem fähig ist. Ich lerne, ich darf mich nicht nur um mein eigenes Heim kümmern, sondern auch um die Wohnstätte des Herrn, das Haus des Herrn. Wie kann ich das tun? Ich kann meinen ehrlichen Zehnten entrichten, mit dem u. a. auch Tempel gebaut, unterhalten und finanziert werden. Das aus dem Exil zurückgekehrte Volk des Herrn brachte aufgrund der Worte Haggais und Sacharjas großen Mut auf, gegen den Befehl von König Artaxerxes, die Arbeiten am Aufbau des Hauses des Herrn wiederaufzunehmen. Heute brauchen wir dank des Segens des Herrn diesen Mut nicht mehr. Wir haben heute Tempel überall auf Erden, und der Bau wird durch unsere heutigen Propheten rasant vorangetrieben (Liste der Tempel).
Wie trägst du zum Wiederaufbau der Tempel Gottes auf Erden bei?