„Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden verliehen.” (Matthäus 28:18)
(Bild Quelle)
“Denn uns ist ein Kind geboren, uns ist ein Sohn gegeben; und die Herrschaft wird auf seiner Schulter sein; und sein Name wird lauten: Wunderbar, Ratgeber, Mächtiger Gott, Immerwährender Vater, Fürst des Friedens.” (2. Nephi 19:6).
- In diesem Vers wird die Essenz der Botschaft vermittelt, nämlich dass ein außergewöhnliches Kind geboren wird, das eine bedeutende Herrschaft tragen wird, und es werden spezifische Titel und Eigenschaften für dieses Kind genannt. Dieses Versprechen wird als messianische Prophezeiung betrachtet und hat eine tiefe theologische Bedeutung in vielen christlichen Traditionen.
Das Kapitel 2. Nephi 18:20-21 endet mit der Schilderung von Finsternis und Bedrängnis, in der sich jene wiederfinden, die sich gegen Gott stellen. 2. Nephi 19:1-2 deutet an, dass diese zwar schwere Leiden zu ertragen haben, aber den Übriggebliebenen eines Tages „ein großes Licht” leuchtet, womit Jesus Christus gemeint ist, der unter ihnen wirken wird.
In Ver 1 werden Naphtali und Sebulon genannt.
Im Alten Testament wird auf das Land Sebulon und das Land Naftali als Regionen im nördlichen Teil des Königreichs Israel hingewiesen. Diese Gebiete waren Teil der zehn Stämme Israel und lagen in der Nähe des Sees Genezareth. In der Geschichte Israels wurden diese Gebiete während der assyrischen Invasion in den Jahren 734-732 v. Chr. von Trübsal und Leid heimgesucht.
Die Prophezeiung in 2. Nephi 19:1-2 spricht von einer Zeit der Dunkelheit und Not für Sebulon und Naftali, aber sie weist auch darauf hin, dass es eine Zeit des Lichts und der Erleuchtung geben wird. Die Verbindung mit Sebulon und Naftali soll symbolisch für das gesamte Volk Israel stehen. Die Botschaft ist, dass, obwohl diese Regionen zuerst von Leid betroffen sein mögen, sie später die Segnungen des Lichts und der Hoffnung erleben werden.
Im Kontext von 2. Nephi 19:1-2 im Buch Mormon wird diese Prophezeiung auf Jesus Christus angewendet. Das Land Sebulon und das Land Naftali repräsentieren symbolisch die Gebiete um den See Genezareth, wo Jesus Christus während seines Erdenlebens predigte. Die Prophezeiung wird interpretiert als Vorhersage der Ankunft von Jesus Christus als das „große Licht“, das die Finsternis durchbricht und Hoffnung und Erlösung für das Volk bringt.
Vers 3 im Kapitel 19 spricht von einer “großen Freude” bei der Ernte.
Früher hat Jesaja im Kapitel 1:7 davon gesprochen, dass die Städte des Südreiches Juda, und das Ackerland des Volkes verbrannt wurden. Die Folge ist, dass Nährstoffe in den Boden zurückgeführt werden, was danach wieder zu einer guten Ernte führen wird. In einigen Regionen ist dies eine gängige landwirtschaftliche Praxis. Jesaja nutzt dieses Bild wieder in Vers 3, Freude herrscht bei der Ernte. Hiermit soll angedeutet werden, dass nach der Entbehrung und Not, eine Zeit des Überflusses kommen wird.
Vers 4 im Kapitel 19 spricht von einem zerbrochenen Stock des Bedrückers.
Hierbei handelt es sich um die Fremdherrschaft, die Jahwe entfernen wird. Die assyrische und die babylonische Dominanz über Israel wird der Herr brechen, und noch viel später, in den Letzten Tagen, wird alle politische Dominanz gebrochen werden, und Christus wird seine rechtmäßige Herrschaft im Millennium antreten, nachdem das Böse verbrannt wurde (Vers 5).
Die Verse aus 2. Nephi 19:6-21 (entsprechend Jesaja 9 in der Bibel) prophezeien die Ankunft eines großen und wunderbaren Kindes, das die Herrschaft tragen wird. Dieses Kind wird mit beeindruckenden Titeln versehen, wie „Wunderbar, Ratgeber, Mächtiger Gott, Immerwährender Vater, Fürst des Friedens“ (2. Nephi 19:6). Die Titel unterstreichen deutlich die zukünftige Rolle des königlichen Messias als Herrscher der Welt.
Die Prophezeiung setzt fort, dass die Herrschaft und der Friede dieses Kindes ohne Ende sein werden, insbesondere auf dem Thron Davids. Die Erfüllung dieser Verheißung wird durch den Eifer des Herrn der Heerscharen gesichert (2. Nephi 19:7).
Es wird darauf hingewiesen, dass das Wort des Herrn zu Jakob und Israel gekommen ist. Trotzdem wird das Volk, insbesondere Efraim und Samaria, nicht zu Gott zurückkehren. Stattdessen setzen sie ihre Hoffnung auf ihre eigenen Kräfte und Ressourcen, trotz der drohenden Gefahr von Feinden (2. Nephi 19:8-12).
Im 2. Nephi 19:10 (Jesaja 9:9) ist von eingestürzten Ziegeln und danach behauenen Steinen die Rede.
Dieser Vers ist Teil einer Passage, in der das Volk von Israel sich selbst durch den Einsatz von menschlicher Weisheit und eigenen Ressourcen ermutigt, trotz der bevorstehenden Gefahr. Der Kontext der Passage ist wichtig, um den Vers besser zu verstehen.
In den vorangehenden Versen (2. Nephi 19:8-9 und Jesaja 9:7-8) wird darauf hingewiesen, dass das Volk von Israel nicht zu Gott zurückgekehrt ist, trotz der Warnungen und Zeichen. Stattdessen verlassen sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und Pläne, um sich vor möglichen Bedrohungen zu schützen.
Der Vers 2. Nephi 19:10 drückt diesen menschlichen Stolz und dessen Selbstvertrauen aus. Das Bild von Ziegeln, die eingestürzt sind, und von abgehauenen Maulbeerbäumen wird verwendet, um die zerstörerischen Auswirkungen von Feinden oder Naturkatastrophen darzustellen. Anstatt sich jedoch demütig zu Gott zu wenden, erklärt das Volk: „Aber wir werden mit behauenen Steinen bauen; die Maulbeerbäume sind abgehauen worden, aber wir werden an ihre Stelle Zedern setzen.“
Hier setzt das Volk auf seine eigene Stärke, dass es trotz der Schwierigkeiten in der Lage ist, sich wieder aufzubauen und möglicherweise sogar besser als zuvor. Dieser Vers betont jedoch auch die menschliche Tendenz, auf eigene Fähigkeiten zu vertrauen, anstatt sich auf Gottes Führung und Gnade zu verlassen.
Insgesamt kann dieser Vers als eine Warnung vor menschlichem Stolz und übersteigertem Selbstvertrauen verstanden werden, das dazu führen kann, dass man sich von Gott abwendet, anstatt sich auf ihn zu verlassen.
Aufgrund des Ungehorsams des Volkes wird der Herr Maßnahmen ergreifen. Kopf und Schwanz *), Alt und Jung, werden gleichermaßen von Strafen betroffen sein. Die Anführer des Volkes, die es in die Irre führen, werden ebenfalls verurteilt (2. Nephi 19:13-16).
- *) Die Metapher von „Kopf und Schwanz“ repräsentiert höchstwahrscheinlich die Führungsschicht und die Masse des Volkes. Das Abschneiden von Kopf und Schwanz könnte auf eine umfassende Bestrafung und Strafe für das gesamte Volk hinweisen, unabhängig von ihrer sozialen Stellung. Es soll verdeutlichen, dass sowohl die Anführer als auch die Geführten Konsequenzen für ihre Sünden tragen werden.
Die Prophezeiung warnt vor den Konsequenzen der Bosheit, die wie Feuer brennt und das Land verfinstert. Es wird eine Zeit unvorstellbarer Not und des Hungers geben, bei der sogar Brüder einander nicht verschonen werden und das Volk in seiner Verzweiflung dazu gebracht wird, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um seine Not abzuschwächen. Es wird auch zwischen den Stämmen Israels Konflikte geben (2. Nephi 19:17-21).
In den Versen 12, 17 und 21 wird jeweils gesagt: “Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewendet, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt.” Das bedeutet, dass der Herr der Bedrängnis freien Lauf lassen wird. Er wird erst wieder segnen, wenn sich das Volk seinem Gott wieder zugewendet haben wird.
Insgesamt vermitteln diese Verse die Botschaft von Gottes Gericht und Strafe für die Sünden des Volkes, aber auch die Hoffnung auf die kommende Ankunft eines besonderen Kindes, das Frieden und Gerechtigkeit bringen wird.
Was meinst du, auf wessen Schultern wird einst die Herrschaft über die Erde liegen?