Jakob ermuntert die Nephiten, sich mit Gott zu versöhnen
(Bild Quelle)
“So spricht dein Herr, der Herr und dein Gott nimmt sich der Sache seines Volkes an; siehe, ich habe den Becher des Zitterns aus deiner Hand genommen, den Bodensatz vom Becher meines Zorns; du wirst ihn fortan nicht nochmals trinken.” (2. Nephi 8:22).
- In diesem Vers betont der Herr, dass er den Becher des Zorns von Jerusalem genommen hat und dass die Stadt ihn nicht mehr trinken wird. Dies symbolisiert eine Wendung von Gottes Zorn und Züchtigung hin zu Barmherzigkeit und Trost. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und Erneuerung für Jerusalem.
Jakob, der Bruder von Nephi, liest den Nephiten in Auftrag von Nephi, weitere Worte aus dem Buch Jesaja von den Messingplatten Labans vor (Jesaja 51 und 52:1,2). Die Worte beziehen sich auf das Volk Israel und enthalten göttliche Ermahnungen und Verheißungen.
Das Zitat aus Jesaja 50 im 2. Nephi 7 wandte sich an Israel in deren Bedrängnis und betonte, dass sie es waren, die ihren Gott verlassen hatten und nicht umgekehrt. Das Zitat aus Jesaja 51 (und die ersten beiden Verse aus 52) sind die Ermahnung, auf ihren Gott zu schauen, um Erlösung zu finden. Dieselbe Ermahnung können wir auf uns heute beziehen.
Die Aufforderung, auf den Felsen und das Loch des Schachtes zu schauen, erinnert das Volk an seine göttlichen Wurzeln und die Schöpfung durch Gott. Das Fundament, auf dem sie gebaut wurden, war Abraham, und Jahwe schloss mit Abraham Bündnisse, die für seine Nachkommen gelten.
Die Erwähnung von Abraham und Sara betont die besondere Berufung und Segnung ihrer Vorfahren durch Gott. Die Verheißungen, dass der Herr Zion trösten wird und dass Freude und Frohsinn inmitten von Trostlosigkeit gefunden werden können, sind in ihrer Bedrängnis durch Assyrien Hoffnungssignale für das Volk.
Die Ankündigung eines Gesetzes und des göttlichen Rechts als Licht für das Volk, weist auf göttliche Anweisungen hin, die das Leben der Menschen erleuchten sollen. Die Versicherung, dass Gottes Gerechtigkeit nahe ist und seine Errettung gekommen ist, ermutigt das Volk, auf Gott zu vertrauen.
Dreimal hintereinander lesen wir die Ermahnung “Hört auf mich” und in den späteren Versen “Erwache, erwache”! Jakob ermahnt diejenigen, die Rechtschaffenheit kennen, sich nicht vor dem Hohn oder den Schmähungen der Menschen zu fürchten. Die Beständigkeit von Gottes Gerechtigkeit und Errettung wird im Kontrast zur Vergänglichkeit der Welt betont.
Für Jakobs Zuhörerschaft, die aus einem gemischten Volk besteht, kann dies sowohl der Belehrung als auch der Erinnerung dienen. Zweifellos wurde es schon früher gelehrt, aber die Bedingungen sind so, dass es einer Verstärkung bedurfte. Nicht nur diejenigen, die aus Jerusalem kamen, würden von der Erinnerung an ihren Gott profitieren, sondern auch die neuen Nephiten.
Für uns heute könnte die Botschaft darin liegen, sich an unsere göttlichen Wurzeln zu erinnern, auf Gottes Anweisungen zu vertrauen und trotz Herausforderungen und Hohn an der Beständigkeit der göttlichen Gerechtigkeit festzuhalten.
Der Prophet Jesaja ruft das Volk Israel auf, sich zu erheben und die Stärke des Arms des Herrn anzuerkennen. Er erinnert sie an die mächtigen Taten Gottes in der Vergangenheit, wie das Zerhauen von Rahab und das Bezwingen des Drachen. Jesaja betont, dass Gott bei der Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens das Meer austrocknete und einen Weg durch die Tiefe schuf, damit die Erlösten des Herrn hindurchgehen konnten.
Die Erlösten des Herrn, das Volk Israel, werden aus ihrer Knechtschaft Assyriens nach Zion zurückkehren, voller Freude und Heiligkeit. Jesaja verspricht, dass sie Frohsinn und Freude erleben werden, während Mühsal und Trauer weichen. Er betont die Tröstung durch den Herrn selbst und ermahnt das Volk, sich nicht vor sterblichen Menschen zu fürchten *), sondern den Schöpfer zu erkennen, der die Himmel ausspannte und die Grundmauern der Erde legte.
- *) “In den Versen 12 bis 15 geht es um die Definition, wer dieser Gott ist. In Vers 12 haben wir den Ausdruck „Menschensohn“, der manchmal auf den Messias angewendet wird. Das ist hier nicht der Sinn. Die Betonung liegt hier ganz klar auf dem Gegensatz zwischen der Beständigkeit Jahwes und der Sterblichkeit ihrer Feinde. Es ist eine zweiphasige Wiederholung der Betonung: „Der Mensch, der sterben wird, und der Menschensohn, der wie Gras gemacht werden wird.“ Das Bild, wie Gras gemacht zu sein, bezieht sich auf das Grab. Daher wird dem ewig beständigen Jahwe die Todfeinde gegenübergestellt, die sterben werden, unabhängig davon, wie mächtig sie in diesem Leben sind.
So schimpft Jahwe in Vers 13 über Israel, weil es mächtige Feinde fürchtet, während Jahwe (in Vers 14) die Gefangenen freilassen wird.
In Vers 15 kehrt das Brausen der Wellen auf poetische Weise zu dem Jahwe zurück, der Rahab besiegt und die Meere beruhigt hat. Herr der Heerscharen ist eine Art zu sagen, dass er ein Gott über alles ist.” (maschinelle Übersetzung aus `Book of Mormon Central´: 2 Nephi 8).
Jesaja weist darauf hin, dass die Furcht vor dem Zorn der Bedrücker unbegründet ist und dass Gott der Herr der Heerscharen ist. Er versichert, dass Gott die Worte in den Mund seines Volkes gelegt hat, es unter dem Schatten seiner Hand birgt und es zu seinem Volk erklärt. Diese Worte sollen Zion erreichen und die Grundlagen der Erde legen.
Die Botschaft für heute könnte sein, dass wir uns darauf verlassen können, dass Gott uns in schwierigen Zeiten tröstet, dass wir uns nicht vor menschlicher Bedrohung fürchten sollten und dass Gottes Macht und Treue uns in Freude und Heiligkeit führen werden.
Jesaja ruft Jerusalem dazu auf, aufzustehen und sich zu erheben, da es den Becher des Zorns vom Herrn getrunken hat. Jerusalem hat den Bodensatz des Zitterns und die Züchtigung getrunken, und nun gibt es niemanden, der es leitet oder tröstet. Die Stadt liegt in Verwüstung, Hungersnot und Schwert.
Zwei Söhne sind gekommen, aber es gibt niemanden, der um Jerusalem trauert. Die Überlebenden liegen wie ein Wildochs im Netz, erfüllt vom Zorn des Herrn. Jesaja fordert die Bedrängte und Betrunkene auf, auf Gottes Worte zu hören und sich vor allem nicht mehr vom Wein zu berauschen.
Dann spricht der Herr und Gott zu Jerusalem, dass er sich der Sache seines Volkes annehmen wird. Er hat den Becher des Zitterns *) aus der Hand Jerusalems genommen und wird ihn stattdessen denen geben, die Jerusalem bedrängen. Diejenigen, die Jerusalem gezwungen haben, sich zu beugen, werden nun selbst niederfallen.
- *) Der „Becher des Zitterns“ ist eine metaphorische Ausdrucksweise, die in den biblischen Texten verwendet wird, um Gottes Zorn, Strafe oder Gericht zu symbolisieren. In diesem Kontext bezieht sich der Prophet darauf, dass Jerusalem den Zorn Gottes erlebt hat, indem es metaphorisch aus einem Becher getrunken hat, der mit dem Wein des Zorns gefüllt ist.
Das Bild des „Zitterns“ im Becher könnte auf die schrecklichen Erfahrungen und Prüfungen hinweisen, die Jerusalem durchlebt hat, während es Gottes Zorn und Gericht erfahren hat. Der Bodensatz des Bechers könnte darauf hinweisen, dass Jerusalem den vollen Umfang der göttlichen Strafe erlebt hat.
Die Aufforderung, dass Jerusalem nun aufwachen, aufstehen und sich erheben soll, deutet auf eine Zeit der Wiederherstellung und Trostes hin. Der Herr hat den Becher des Zorns genommen, was darauf hindeutet, dass die Zeit der Prüfung vorüber ist und dass Barmherzigkeit und Vergebung nun im Vordergrund stehen.
Jerusalem wird aufgefordert, aufzustehen, seine Stärke anzulegen und sich mit schönen Gewändern zu schmücken. Es wird nicht länger von Unbeschnittenen oder Unreinen betreten werden. Jerusalem soll sich erheben, den Staub abschütteln, sich von den Fesseln lösen und als gefangene Tochter Zions befreien.
Die Botschaft könnte sein, dass trotz der vorangegangenen Züchtigung und Bedrängnis durch den Becher des Zorns, nun eine Befreiung und Erneuerung für Jerusalem bevorsteht. Es ist eine Aufforderung zur Umkehr, zur Erhebung und zur Befreiung von den Fesseln der Vergangenheit.
Was bedeutet es für dich, dass der Herr sich der Sache seines Volkes annimmt?