Dem einen gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins

Das Gleichnis von den Talenten
(Bild: Quelle)

„Es wird so sein wie bei einem Manne, der vor Antritt einer Reise ins Ausland seine Knechte rief und ihnen sein Vermögen (zur Verwaltung) übergab; 15 dem einen gab er fünf Talente*), dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Tüchtigkeit; dann reiste er ab.” (Matthäus 25:14-15). 

2. Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten 

Matthäus 25:14-30 enthält das Gleichnis von den anvertrauten Talenten, das Jesus erzählte. Ausgangspunkt für die drei Gleichnisse in diesem Kapitel ist die Frage Jesu aus Matthäus 24:45: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, …?”, wie werde ich ein weiser, ein besserer Diener Jesu? 

Auch in diesem Gleichnis erklärt Jesus das das Himmelreich (KJV Matthew 25:14) einem Mann gleicht, der in eine ferne Stadt reisen wollte (auf Jesus bezogen interpretiert: er würde zu seinem Vater im Himmel zurückkehren), seine Diener (von ihm beauftragte Arbeiter in seinem Weinberg, die ihren Herrn tatsächlich kannten; Matthäus 25:24) zu sich rief und sein Vermögen unter ihnen verteilte (damit sie damit sein Werk auf Erden fortführen sollten). Dem ersten Diener gab er fünf Talente, dem zweiten zwei Talente und dem dritten ein Talent, basierend auf ihren individuellen Fähigkeiten (ein jeder bekommt gemäß seinen Fähigkeiten Aufgaben übertragen; vielleicht dem mit fünf Talenten die Berufung eines Propheten, dem mit vier …; bedenke, wem viel gegeben, von dem wird viel verlangt LuB 82:3). Dann reiste der Mann ab (Jesu Himmelfahrt). 

Der Diener mit den fünf Talenten ging sofort los und investierte sie geschickt, sodass er sie verdoppelte. Ebenso machte der Diener mit den zwei Talenten das Gleiche und vermehrte sie zu vier Talenten. Der Diener mit einem Talent jedoch hatte Angst und beschloss, das Geld zu vergraben, um es sicher aufzubewahren. 

Nach einer langen Zeit kehrte der Mann zurück (das zweite Kommen Jesu) und rief seine Diener zur Rechenschaft. Der Diener mit den fünf Talenten präsentierte ihm seine zehn Talente und erhielt Lob und Belohnung vom Herrn. Ebenso erhielt der Diener mit den zwei Talenten Lob und Belohnung für seine treue Verwaltung (beide stiegen lt. KJV Matthew 25:21,23 von Dienern zu Herrschern auf). Aber als der Diener mit dem einen Talent diesen ohne Gewinn gemacht zu haben zurückgab, war der Herr enttäuscht. Die Diener hatten Talente des Herrn bekommen, und sie übergaben ihm alles wieder, beanspruchten den Gewinn nicht für sich. 

Der Mann tadelte den Diener mit einem Talent für seine Ängstlichkeit und mangelnde Initiative. Er sagte ihm, dass er das Geld hätte zinsbringend anlegen sollen. Dann nahm er ihm das Talent weg und gab es dem Diener mit den zehn Talenten. 

In dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten wird das Wort „Talent“ verwendet, um eine bestimmte Einheit von Geld zu beschreiben. Im historischen Kontext des Gleichnisses entsprach ein Talent einer großen Menge an Silber oder Gold, die einen beträchtlichen Wert hatte. Es war eine wertvolle Währungseinheit. 

Darüber hinaus hat das Talent in diesem Gleichnis auch eine symbolische Bedeutung. Es steht metaphorisch für die Fähigkeiten, Ressourcen und Möglichkeiten, die uns von Gott anvertraut werden. Es repräsentiert die einzigartigen Gaben, die jeder einzelne Mensch bekommt, seien es intellektuelle Fähigkeiten, kreative Talente, soziale Kompetenzen oder materielle Ressourcen. 

Der Wert eines solchen Talents liegt also nicht nur im materielle oder finanziellen Aspekten, sondern vor allem in seiner Verwendung und Entfaltung. Es geht darum, wie wir unsere Fähigkeiten nutzen, um Gutes zu tun, anderen zu dienen und positive Veränderungen in der Welt zu bewirken. Der Wert eines Talents liegt in seiner Potenzialentfaltung und dem positiven Einfluss, den es haben kann. 

Das Gleichnis ermutigt uns, unsere Talente zu erkennen, zu kultivieren und zum Wohl anderer einzusetzen. Es fordert uns auf, unsere Fähigkeiten nicht zu verschwenden oder aus Angst zu verbergen, sondern sie aktiv zu nutzen, zu entwickeln und zu vermehren. Indem wir unsere Talente einsetzen, tragen wir dazu bei, Gottes Reich auf Erden aufzubauen und ein erfülltes, sinnvolles Leben zu führen. 

Ein ähnliches Gleichnis erzählt der Erretter in Lukas 25:11-27, aber aus einem anderen Anlass und zu einem anderen Publikum. 

Ich lerne: 

  1. Ich muss mich fragen, sehe ich Gott in der Weise wie die ersten beiden Diener oder eher wie der dritte, und welche Talente hat der Herr mir gegeben, sie im Glauben zu vermehren?
  2. Jeder Mensch hat unterschiedliche Fähigkeiten und Ressourcen, die ihm von Gott gegeben wurden. Es ist unsere Verantwortung, sie zu erkennen, zu nutzen, und auszubauen. Jeder wird nach seinen Fähigkeiten beurteilt, nicht im Vergleich zu anderen Menschen. 
  3. Gott erwartet von uns, dass wir unsere Talente aktiv und weise einsetzen, um Gutes zu tun und Früchte zu bringen. Dabei müssen wir u. U. Risiken eingehen. 
  4. Ängstlichkeit und Passivität werden nicht belohnt. Wir sollen unsere Gaben nicht aus Angst verstecken, sondern mutig und aktiv sein, um sie zu vermehren. 
  5. Treue im Kleinen führt zu mehr Verantwortung im Großen. Wenn wir treu mit dem umgehen, was uns anvertraut ist, wird Gott uns mit größerer Verantwortung beauftragen (wer da hat, dem wird gegeben werden, … Matthäus 13:12). 
  6. Es gibt Konsequenzen für Untätigkeit. Das Gleichnis warnt vor den Folgen, wenn wir unsere Talente nicht nutzen. Gott erwartet von uns Rechenschaft für das, was wir mit unseren Gaben gemacht haben. 

Welche Lehren ziehst du für dich aus diesem Gleichnis? 

 findechristus.org 

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