Das freilich bekenne ich dir offen

Paulus im Gefängnis 
(Bild Quelle)

Das freilich bekenne ich dir offen, daß ich nach der Glaubensrichtung (vgl. 22,4), die sie als Sekte bezeichnen, dem Gott unserer Väter in der Weise diene, daß ich allem, was im Gesetz und was in den Propheten geschrieben steht, Glauben schenke 15 und auf Gott dieselbe Hoffnung setze, welche auch sie selbst hegen, daß nämlich eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten stattfinden wird.” (Apostelgeschichte 24:14-15). 

Apostelgeschichte 24:1-27 beschreibt das Verfahren gegen Paulus, als er vor dem römischen Prokurator Felix in Caesarea stand. Der Hohepriester Ananias und eine Delegation von Ältesten erschienen mit ihrem berufsmäßigen Redner oder Anwalt Tertullus, um Anklagen gegen Paulus vorzubringen. Tertullus schmiert Felix zunächst `Honig um den Bart´ und beschuldigt Paulus dann ein `gemeingefährlicher Mensch´ zu sein, da er Unruhen im Volk verursachen würde, ein Anführer der Sekte der Nazarener sei, und den Tempel entweiht hätte. 

Paulus wurde von Felix befragt, und er verteidigte sich gegen die Anschuldigungen. Er erklärte, dass er nur in Jerusalem war, um Gottesdienst zu verrichten, und dass er sich bemühte, in allem ein reines Gewissen zu haben. Und wieder brachte er dieses Reizthema `Auferstehung von den Toten´ mit ins Spiel, das Reizthema für die Sadduzäer. Paulus erkannte die Autorität des römischen Gesetzes an und argumentierte, dass die Vorwürfe gegen ihn nicht bewiesen werden konnten. 

Felix vertagte die Entscheidung über Paulus‘ Fall, bis der Oberst Lysias von Jerusalem herabkommen würde, und behielt ihn in Haft. Er hatte jedoch auch regelmäßige Gespräche mit Paulus, weil er hoffte, von ihm Geld zu bekommen (Bestechungsgeld, um freizukommen). In diesen Gesprächen hörte Felix Paulus über den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit, die Selbstbeherrschung und das zukünftige Gericht. 

Nach zwei Jahren im Gefängnis wurde Felix durch Porcius Festus als Prokurator ersetzt. Als Abschiedsgeste ließ Felix Paulus in Haft zurück, um den Juden einen Gefallen zu tun. 

Eine kurze Beschreibung der wichtigsten beteiligten Personen: 

  • Paulus: Paulus, auch bekannt als der Apostel Paulus, war einer der einflussreichsten Figuren des frühen Christentums. Ursprünglich ein Verfolger der Christen, erlebte er eine dramatische Bekehrung und wurde einer der eifrigsten Verkündiger des christlichen Glaubens. Er wurde von den Juden wegen seiner Lehren und seines Einsatzes für das Christentum stark kritisiert und verfolgt. 
  • Ananias, der Hohepriester: Ananias war der Hohepriester von Jerusalem zur Zeit des Prozesses gegen Paulus. Hohepriester hatten eine herausragende Rolle in der jüdischen Gesellschaft und Religion. Ananias war einer derjenigen, die Paulus vor Felix brachten und ihn beschuldigten. 
  • Felix: Felix war der römische Prokurator von Judäa zur Zeit des Prozesses gegen Paulus. Als Prokurator war er der höchste Vertreter der römischen Regierung in der Region. Er hatte die Autorität, über Fälle zu entscheiden und das römische Recht durchzusetzen. 
  • Porcius Festus: Porcius Festus folgte Felix als römischer Prokurator von Judäa nach dessen Amtszeit. Er wird am Ende des Abschnitts erwähnt, als er Felix ablöste. 
  • Die Ältesten: Eine Delegation von Ältesten repräsentierte die jüdische Gemeinschaft und brachte die Anklagen gegen Paulus vor. Diese Ältesten hatten eine wichtige Rolle in der jüdischen Kultur und Gesellschaft und fungierten als Führer und Berater. 
  • Claudius Lysias: Er war ein römischer Oberst oder Tribun (lateinisch: tribunus militum) und befehligte eine Truppe römischer Soldaten in Jerusalem. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die öffentliche Ordnung und Sicherheit in der Stadt aufrechtzuerhalten und auf mögliche Unruhen oder Aufstände zu reagieren. Claudius Lysias erkannte Paulus‘ römisches Bürgerrecht und sorgte dafür, dass er vor dem wütenden jüdischen Mob in Sicherheit war. 

    Die erwähnten Personen spielen eine entscheidende Rolle im Prozess gegen Paulus und bieten wichtige Einblicke in die politischen, religiösen und rechtlichen Kontexte der damaligen Zeit. 

Ich lerne: 

  1. Ein reines Gewissen: Wie Paulus sollten wir danach streben, ein reines Gewissen zu haben. Es bedeutet, dass wir aufrichtig handeln, ohne anderen Unrecht zu tun oder uns schuldig zu machen. 
  2. Respekt vor rechtlicher Autorität: Paulus akzeptierte die Autorität der römischen Gesetze und respektierte das Rechtssystem, um seine Verteidigung vorzubringen. Wir sollten auch die Gesetze unseres Landes respektieren und uns an sie halten. 
  3. Zeuge für unseren Glauben: Obwohl Paulus vor Gericht stand, zögerte er nicht, über seinen Glauben an Christus zu sprechen. Wir sollten bereit sein, unseren Glauben zu teilen und anderen von den Werten und der Bedeutung unseres Glaubens zu erzählen. 
  4. Geduld in schwierigen Zeiten: Paulus war für zwei Jahre im Gefängnis, aber er nutzte diese Zeit, um mit Felix über wichtige geistliche Themen zu sprechen. In schwierigen Phasen unseres Lebens sollten wir Geduld üben und Chancen suchen, Gutes zu tun und anderen zu dienen. 
  5. Vertrauen in Gottes souveränen Plan: Obwohl Paulus im Gefängnis war, vertraute er darauf, dass Gott einen Zweck hatte, und er akzeptierte seine Situation. Wir sollten lernen, Gottes Plan zu vertrauen, auch wenn wir mit Herausforderungen und Unklarheiten konfrontiert sind. 

Diese Lehren aus Apostelgeschichte 24:1-27 können uns helfen, ein verantwortungsbewusstes, rechtschaffenes und glaubensstarkes Leben zu führen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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