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“Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und wird einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben.” (2. Nephi 17:14).
- Dieser Vers betont die göttliche Verheißung eines Zeichens, das darauf hinweist, dass Gott mit seinem Volk ist, auch inmitten der Bedrohungen durch die Aramäer und das nördliche Königreich Israel. Immanuel bedeutet „Gott mit uns“, und diese Verheißung wird später im christlichen Kontext als Vorwegnahme der Geburt Jesu Christi interpretiert.
Jesaja 7, den Nephi nun um 550 v. Chr. seinem Volk, und durch Niederschrift auch uns, von den Messingplatten Labans im 2. Nephi 17 zitiert, beschreibt politische Umstände im antiken Königreich Juda im 8. Jahrhundert v. Chr. Die Hauptfiguren in diesem Kapitel sind König Ahas von Juda und Rezin, der König von Aram (Damaskus). Die historischen Ereignisse, die in Jesaja 7 angesprochen werden, sind komplex und werden oft im Kontext des Syro-Ephraimitischen Krieges interpretiert.
In der Bibel wird berichtet, dass Aram (Syrien) und das nördliche Königreich Israel (Ephraim) eine Allianz gegen Juda bildeten, um es zu erobern. König Ahas von Juda war mit der Bedrohung durch diese Koalition konfrontiert. In 2. Nephi 17:1 heißt es, dass die Aramäer (Syrier) und Ephraimiten gegen Juda aufmarschierten. Dies führte zu großer Angst und Verunsicherung in Juda.
Jesaja wird in den ersten Versen 1-17 beauftragt, mit seinem Sohn “Schear-Jaschub” (Bedeutung im Hebräischen: “ein Überrest wird zurückkehren”, was auf den Bund des Herrn hinweist, dass ein Überrest zurückkehren würde) zu König Ahas von Juda zu gehen und ihm Mut zuzusprechen, dass Gott ihn beschützen werde. Jesaja sagt Ahas, dass er ein Zeichen fordern könne, um seine Verheißung zu bestätigen. Ahas zögert, ein Zeichen zu verlangen, denn er will Gott nicht auf die Probe stellen (siehe 5. Mose 6:16), aber Jesaja sagt ihm dennoch, dass Gott selbst ein Zeichen geben wird: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel“ (2. Nephi 17:14; Immanuel bedeutet so viel wie: “Gott mit uns”). Die Erfüllung dieser Prophezeiung wird später im Neuen Testament als auf die Geburt Jesu Christi hinweisend interpretiert.
In den politischen Umständen von Jesaja 7 geht es also um die Bedrohung Judas durch Aram und Ephraim sowie um die göttliche Zusage, dass Juda trotz dieser Bedrohung gerettet wird. Tröstlich für König Ahas von Juda ist nicht nur, dass es nicht zu dieser Invasion kommen wird, sondern innerhalb von fünfundsechzig Jahren wird Ephraim nicht einmal mehr ein eigenständiges Volk sein.
Lies auch gerne hierzu meinen Blogbeitrag “Während der Regierung des judäischen Königs Ahas”.
In 2. Nephi 17:18 ist von einer Fliege Ägyptens und einer Biene Assyriens die Rede.
Die Erwähnung der „Fliege aus Ägypten“ und der „Biene aus Assyrien“ wird metaphorisch verwendet, um die Bedrohungen und Belästigungen darzustellen, die über das Land Juda kommen werden. Diese Metaphern sollen die Feinde symbolisieren, die das Königreich Juda bedrohen.
- Fliegen aus Ägypten: Ägypten war in der Bibel oft ein Symbol für eine Macht, die gegen Gott und sein Volk handelt. Die „Fliege aus Ägypten“ könnte daher auf eine Plage oder eine Bedrohung aus Ägypten hinweisen, die über Juda kommen würde.
- Biene aus Assyrien: Assyrien war eine mächtige Nation im Nordosten, die Juda ebenfalls bedrohte. Die „Biene aus Assyrien“ könnte auf eine aggressive und störende Kraft aus Assyrien verweisen.
Zusammen genommen drücken diese Bilder die Idee aus, dass das Volk Juda mit verschiedenen Bedrohungen von verschiedenen Seiten konfrontiert ist. Die metaphorischen Fliegen und Bienen symbolisieren die unangenehmen und zerstörerischen Auswirkungen dieser Bedrohungen.
In diesem Kontext betont der Prophet Jesaja die Notwendigkeit des Vertrauens auf Gott und seine Führung, um durch diese schwierigen Zeiten zu gehen.
In 2. Nephi 17:20 ist von einem Schermesser die Rede.
Hier wird eine bildhafte Darstellung verwendet, um Gottes Strafe für Juda darzustellen. Das „Schermesser“ repräsentiert das Gericht Gottes, das über das Volk kommen wird. Die Erwähnung des „gemieteten von jenseits des Stromes“ bezieht sich auf den König von Assyrien, der als Werkzeug Gottes dient, um Strafen über das abtrünnige Volk Juda zu verhängen.
Die bildhafte Beschreibung des Abscherens von Kopfhaar und Bart deutet auf eine erniedrigende und entehrungsvolle Handlung hin, die als Symbol für die Strafe Gottes dient. In der antiken Welt waren das Abschneiden des Haars und des Bartes oft mit Schande und Verlust von Ansehen verbunden.
Insgesamt betont dieser Vers die ernsten Konsequenzen, die auf Juda zukommen, wenn es sich von Gott abwendet und gegen seine Gebote verstößt. Es soll die Leser dazu ermutigen, Buße zu tun und sich wieder auf Gott zu besinnen, um seine Gnade und seinen Schutz zu suchen.
In 2. Nephi 17:21-25 wird ein Bild von Mangel gezeichnet. Es ist von einer Kuh und zwei Schafen die Rede, nicht von einer Herde, und von Stachelgestrüpp und Dornen.
Der letzte Vers spricht von der Viehfütterung auf einst bewirtschafteten Feldern (siehe Jesaja 7:25).
Aus 2. Nephi 17 (vergleiche Jesaja 7) können verschiedene Lehren gezogen werden:
- Vertrauen auf Gott in Zeiten der Bedrohung: König Ahas und das Volk Juda standen vor einer ernsthaften Bedrohung durch feindliche Mächte. Die Botschaft von Jesaja erinnert daran, dass in Zeiten der Unsicherheit und Bedrohung ein Vertrauen auf Gott wichtig ist. Gott verspricht Schutz und Führung für diejenigen, die ihm vertrauen.
- Gottes Souveränität und Kontrolle: Jesaja 7 betont Gottes Souveränität über politische Ereignisse und menschliche Pläne. Trotz der machtpolitischen Allianzen und Bedrohungen hat Gott die Kontrolle. Dies ermutigt dazu, sich nicht nur auf menschliche Fähigkeiten zu verlassen, sondern auf die göttliche Führung zu vertrauen.
- Bereitschaft, Zeichen von Gott zu empfangen: Die Ablehnung Seitens Ahas, ein Zeichen von Gott zu empfangen, wird betont. Auch wenn Ahas zögerte, bietet Gott dennoch ein Zeichen an, um seine Verheißung zu bestätigen. Dies erinnert daran, dass wir offen für die Zeichen und Führung Gottes sein sollten, selbst wenn wir inmitten von Unsicherheiten sind.
- Erfüllung göttlicher Verheißungen: Die Prophezeiung von der Geburt eines Sohnes durch eine Jungfrau und die Bezeichnung „Immanuel“ wird im christlichen Kontext als Hinweis auf die Geburt Jesu Christi betrachtet. Dies lehrt, dass Gottes Verheißungen erfüllt werden, auch wenn sie zunächst rätselhaft oder unklar erscheinen.
- Glaube trotz der Umstände: Die Botschaft ermutigt dazu, trotz schwieriger Umstände und äußerer Bedrohungen an Gott zu glauben. Ein fester Glaube kann dazu beitragen, durch schwierige Zeiten hindurchzugehen und auf Gottes Führung zu vertrauen.
Diese Lehren können als Inspiration und Richtschnur dienen, um im eigenen Glauben und in der Bewältigung von Herausforderungen zu wachsen.
Wie würdest du reagieren, wenn dir im Geiste geboten würde, Gott um ein Zeichen zu bitten?