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„Jesus aber stieß noch einmal einen lauten Schrei aus und gab dann seinen Geist auf. 51 Da zerriß der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke, die Erde erbebte und die Felsen zersprangen, 52 die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt, 53 kamen nach seiner Auferstehung aus ihren Gräbern hervor, gingen in die heilige Stadt hinein und erschienen vielen.” (Matthäus 27:50-53).
Matthäus 27:32-56 enthält den Bericht über die Kreuzigung Jesu Christi.
Nachdem Jesus von den römischen Soldaten verurteilt wurde, um gekreuzigt zu werden, wurde er gezwungen, sein eigenes Kreuz zu tragen. Unterwegs trafen sie einen Mann namens Simon aus Kyrene, der dazu gedrängt wurde, Jesus zu helfen und sein Kreuz zu tragen.
Sie kamen schließlich an den Ort namens Golgatha, was „Schädelstätte“ bedeutet. Dort angekommen, gab man Jesus Wein, der mit Galle vermischt war, aber er lehnte es ab, ihn zu trinken. Anschließend wurde Jesus ans Kreuz genagelt und zwischen zwei Verbrechern aufgehängt. Eine qualvolle Hinrichtungsart, in der sowohl die emotionalen, mentalen, als auch physischen Leiden voll ausgereizt wurden. Der Ort befand sich an einer Hauptstraße, sodass unzählige Reisende das grausame Schauspiel betrachten konnten. Rom demonstrierte so seine Macht. Das Ganze sollte auch als Abschreckung dienen.
Während der Kreuzigung verspotteten ihn die Zuschauer. Sie forderten ihn auf, vom Kreuz herabzusteigen, wenn er wirklich der Sohn Gottes sei. Sogar die Hohepriester, Schriftgelehrten und Ältesten verspotteten ihn.
Es wurde auch berichtet, dass am Fuß des Kreuzes Soldaten Wache hielten und seine Kleider unter sich aufteilten. Über seinem Kopf war ein Schild angebracht, auf dem stand: „Dies ist Jesus, der König der Juden“.
Während Jesus am Kreuz hing, wurde die Dunkelheit über das ganze Land gelegt, und er rief in großer Not: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Einige der Anwesenden dachten, er rufe den Propheten Elija, aber andere sagten, sie wollten sehen, ob Elija ihm helfen würde.
Schließlich gab Jesus einen lauten Schrei von sich und gab seinen Geist auf. In diesem Moment erbebte die Erde, die Felsen spalteten sich, und die Gräber öffneten sich. Der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste vom Rest des Tempels trennte, zerriss von oben bis unten.
- Mit dem Erdbeben und der Gräberöffnung war wohl eine symbolische Bedeutung von Jesu Tod und Auferstehung verbunden. Das Erdbeben wird oft als ein starkes Naturphänomen betrachtet, das die Bedeutung des Augenblicks betont und Gottes Macht und Gegenwart hervorhebt. Es zeigt, dass der Tod Jesu einen tiefgreifenden Einfluss auf die Schöpfung hatte und den Beginn eines neuen Zeitalters kennzeichnete.
Das Öffnen der Gräber wird als eine Art Vorzeichen für die Auferstehung Jesu und die kommende Auferstehung der Heiligen interpretiert. Es kann als Zeichen der Überwindung des Todes und der Eröffnung der Möglichkeit eines ewigen Lebens verstanden werden.
- Das Zerreißen des Vorhangs im Tempel hat eine tiefere symbolische Bedeutung. Im jüdischen Tempel gab es einen Vorhang, der das Allerheiligste vom Rest des Tempels trennte. Dieser Vorhang symbolisierte die Trennung zwischen Gott und den Menschen aufgrund der Sünde. Der Zugang in die Gegenwart Gottes wurde für all jene, die Jesus folgen und Bündnisse eingehen und halten wollen, durch sein Sühnopfer aufgehoben. Aber es gibt viele weitere Symbolismen im Zerreißen des Vorhanges.
Der römische Hauptmann und die Soldaten, die Wache hielten, erschraken bei all dem, was geschah, und erkannten, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes war.
Es waren auch einige Frauen aus Galiläa anwesend, die Jesus von Anfang an gefolgt waren. Unter ihnen befanden sich Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und Joseph, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Schließlich wurde der Leichnam Jesu von einem reichen Mann namens Josef von Arimathäa genommen, der ihn in sein eigenes neues Grab legte und den Eingang mit einem großen Stein versiegelte. Maria Magdalena und eine andere Frau namens Maria blieben am Grab und beobachteten.
Ich lerne:
- Opferbereitschaft: Jesus ging freiwillig ans Kreuz und opferte sich für die Sünden der Menschheit (3. Nephi 27:13-15). Diese Tat lehrt uns, dass es wichtig ist, bereit zu sein, für andere einzutreten und selbstlose Opfer zu bringen.
- Vergebung: Selbst während seiner Qualen betete Jesus für diejenigen, die ihn verspotteten und kreuzigten (Lukas 23:34). Seine Bereitschaft, Vergebung zu gewähren, zeigt uns die Bedeutung der Vergebung in unseren eigenen Beziehungen. Wir sollten uns bemühen, anderen zu vergeben und Feindschaften zu überwinden.
- Standhaftigkeit: Obwohl Jesus in schweren Zeiten war, hielt er an seinem Glauben fest. Dies ermutigt uns, standhaft in unserem eigenen Glauben und unseren Überzeugungen zu bleiben, auch wenn wir mit Schwierigkeiten konfrontiert sind.
- Mitgefühl: Während der Kreuzigung Jesu waren einige Frauen anwesend, die ihm gefolgt waren und seine Leiden miterlebten. Dies erinnert uns daran, Mitgefühl und Empathie für andere zu haben und in schwierigen Zeiten Unterstützung anzubieten.
- Gottes Liebe und Gnade: Die Kreuzigung Jesu ist ein Zeichen der bedingungslosen Liebe Gottes zur Menschheit. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir auch in schwierigen Zeiten auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen können.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Lehren nicht in einer isolierten Betrachtung des Kreuzigungsbereichs liegen, sondern auch im Zusammenhang mit anderen Teilen der Bibel und dem Gesamtbild des christlichen Glaubens betrachtet werden sollten.
Welche Lehren ziehst du für dich aus diesen Versen?