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„Und es begab sich: Als dreihundert Jahre vergangen waren, da waren sowohl das Volk Nephi als auch die Lamaniten überaus schlecht geworden, die einen wie die anderen.“ (4. Nephi 1:45).
Da waren sowohl das Volk Nephi als auch die Lamaniten überaus schlecht geworden. Vor knapp dreihundert Jahren war das gesamte Volk, welches die zur Zeit der Kreuzigung Jesu stattgefundenden Katastrophen überlebt hatten, am Tempel im Land Überfluss versammelt und erlebte den Besuch Gott Vaters und seines Sohnes Jesus Christus (3. Nephi 11:7-8). Sie wurden von Christus belehrt (3. Nephi 11:31) und gingen Bündnisse ein (3. Nephi 11:33), erhielten das Priestertum (3. Nephi 11:21) und lebten eine ganze Zeit lang in Frieden (4. Nephi 1:20). Doch das missfiel dem Satan sehr und er setzte alles dran, die Menschen von diesem Weg des Friedens wieder abzubringen, womit er zunächst bei den Lamaniten erfolgreich war (4. Nephi 1:20).
Das reichte ihm offensichtlich noch nicht, und er wirkte nun auch erfolgreich unter den gläubig gebliebenen Nephiten, sodass auch diese den Weg des Glaubens an Christus verließen und ebenso schlecht wurden, wie ihre Verwandten, die Lamaniten. Was lehrt mich das? Ich darf nicht meinen, ich bin stark genug, um Luzifer zu widerstehen und denken, nachlässig werden zu können. Zunächst vielleicht nicht mehr so viel in den heiligen Schriften zu lesen, dann zu meinen, man erfülle doch alles, wozu die Propheten und Apostel und sonstige Kirchenautoritäten einen ständig erinnern, dann zu denken, einmal ist es nicht schädlich nicht in die Kirche zu gehen, weil man sich gerade etwas müde fühlt … Achtung: „Gib dem Teufel einen Finger, und er greift nach der ganzen Hand.“ (Deutsches Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander, Pädagoge und Revolutionär; unter Teufel Nr. 564). Ich darf also auch nicht im Kleinsten beginnen, im Halten der Gebote des Herrn nachlässig zu werden. Der Teufel nutzt diese Chance rigoros aus!
Wie großzügig bist du in Kleinigkeiten?