Beugten sie sich auf dem Land nieder und demütigten sich vor dem Herrn und vergossen Tränen der Freude

Die Jarediten verließen die Schiffe, knieten nieder und weinten vor Freude
(Bild: Quelle)

„Und sie landeten an der Küste des verheißenen Landes. Und als sie den Fuß auf die Küsten des verheißenen Landes gesetzt hatten, beugten sie sich auf dem Land nieder und demütigten sich vor dem Herrn und vergossen Tränen der Freude vor dem Herrn wegen seiner liebevollen, großen Barmherzigkeit für sie.“ (Ether 6:12). 

  • Dieser Vers hebt die Dankbarkeit, Demut und Anerkennung der Barmherzigkeit des Herrn hervor, die sich durch das gesamte Kapitel zieht und die Kernaussage der Reise der Jarediten verdeutlicht. 

Eine Zusammenfassung von Ether 6:1-30: 

Moroni berichtet weiter über die Reise der Jarediten unter der Führung von Jared und seinem Bruder. Nachdem der Herr leuchtende Steine vorbereitet hatte, brachte Jareds Bruder diese vom Berg herab und legte sie in die Schiffe, um den Reisenden Licht zu geben. So starteten sie ihre Überfahrt und verließen sich auf den Herrn. Ein starker Wind, geschickt von Gott, trieb sie stetig voran. Trotz heftiger Stürme und hohen Wellen, die sie zeitweise unter Wasser drückten, blieben die Schiffe durch göttlichen Schutz sicher. Die Reisenden riefen in Bedrängnis zum Herrn, und er half ihnen immer wieder, an die Oberfläche zu kommen. Während der ganzen 344-tägigen Überfahrt lobten und priesen sie Gott unaufhörlich. 

Nach dieser langen Reise erreichten sie das verheißene Land, wo sie sich niederwarfen, Gott dankten und mit Tränen der Freude seine Barmherzigkeit priesen. Anschließend begannen sie, das Land zu bebauen und sich auszubreiten. Jared und sein Bruder wurden älter, und bevor sie starben, wollten sie das Volk zählen und dessen Wünsche erfahren. Das Volk bat darum, einen König zu haben, was Jareds Bruder zunächst ablehnte, da er meinte, dies würde zur Gefangenschaft führen. Schließlich wurde Orihach, einer von Jareds Söhnen, zum König ernannt, da alle anderen Söhne ablehnten. Das Volk gedieh unter seiner Herrschaft, und Jared und sein Bruder starben. Orihach führte sein Volk demütig und erinnerte sie an die großen Taten des Herrn für ihre Vorfahren. 

Von wo aus stachen die Jarediten wahrscheinlich in See und welche Route nahmen sie demzufolge in die Neue Welt? 

Die Frage, wo die Jarediten in See stachen und wo sie in Amerika anlandeten, ist eine, die historisch und archäologisch schwierig zu beantworten ist. Der Bericht über die Jarediten stammt aus dem Buch Mormon und beschreibt die Überfahrt eines Volkes von einem nicht näher spezifizierten Ort im Alten Testament bis zu einer Ankunft in der Neuen Welt, ohne konkrete geographische Details zu nennen, die mit modernen archäologischen Funden übereinstimmen. 

Die Theorie, dass die Nephiten an der Westküste Mittelamerikas landeten, ist eine verbreitete Annahme, die gut zur mesoamerikanischen Geographie passt, insbesondere in Hinblick auf die Hypothese, dass sie in Regionen südlich von Mexiko (z. B. Guatemala oder El Salvador) ankamen. Diese Theorie basiert auf Textstudien, die geographische Beschreibungen und kulturelle Hinweise aus dem Buch Mormon analysieren. 

Was die Jarediten betrifft, gibt es die Spekulation, dass sie über den Atlantik kamen, möglicherweise durch das Mittelmeer und weiter über den Ozean in Richtung Amerika. Diese Idee stützt sich auf den Hinweis, dass ihre Reise viele Monate dauerte und von der Struktur ihrer Schiffe, die mit Noachs Arche verglichen werden, auf eine epische Überfahrt über weite Gewässer schließen lässt. Eine Atlantiküberquerung würde eine Route von einem Ursprungsgebiet im Nahen Osten oder in Mesopotamien ausgehend durch das Mittelmeer und dann über den Atlantik implizieren. 

Die Vorstellung, dass die Jarediten an der Ostküste Amerikas landeten, könnte mit der Idee übereinstimmen, dass sie die erste große Migration in das Land der Verheißung darstellten, und somit möglicherweise in Regionen wie der heutigen Golfküste der USA oder der Karibik ankamen. Jedoch bleibt dies spekulativ, da keine spezifischen archäologischen Beweise vorliegen, die eine solche Route oder Landung bestätigen. 

Zusammengefasst bleibt die Theorie einer Überfahrt der Jarediten über den Atlantik eine interessante Möglichkeit, die auf Textinterpretationen und dem Verständnis von Schiffsbau sowie Seefahrtsfähigkeiten dieser Zeit basiert. Diese Überlegungen sind jedoch nicht durch archäologische Beweise gesichert und bleiben Teil der breiteren Diskussion über die Geographie und historischen Hintergründe des Buches Mormon. 

Die Idee, dass der Ausgangspunkt der Jarediten eher das Mittelmeer war, könnte plausibler sein, wenn man eine Atlantiküberquerung in Betracht zieht. Die traditionelle Annahme, dass die Jarediten ihre Reise vom Persischen Golf aus starteten, stammt von der Vorstellung, dass sie aus einer Region nahe der alten Mesopotamien kamen, wie sie im Buch Mormon beschrieben ist. Diese Route würde jedoch einen langen Landweg oder eine Reise durch das Rote Meer und den Indischen Ozean bis in den Pazifik erfordern, was für eine Überquerung zur westlichen Hemisphäre komplizierter wäre. 

Eine Route durch das Mittelmeer könnte logischer erscheinen, wenn man annimmt, dass die Jarediten zunächst durch dieses Meer reisten und dann durch die Straße von Gibraltar in den Atlantik gelangten. Von dort aus wäre eine Atlantiküberquerung theoretisch möglich, um schließlich an der Ostküste Amerikas anzulanden. Diese Route würde eine geographisch weniger komplexe Überfahrt darstellen und könnte erklären, warum einige glauben, dass die Jarediten eher in östlichen Teilen Amerikas landeten. 

Es gibt jedoch keine klaren archäologischen Hinweise, die diese Theorie stützen. Solche Annahmen basieren weitgehend auf Interpretationen der geographischen und kulturellen Beschreibungen im Buch Mormon sowie auf Spekulationen über die antiken Schiffsbau- und Navigationsfähigkeiten. Dennoch bleibt die Idee einer Mittelmeerroute mit anschließender Atlantiküberquerung eine interessante Hypothese, die in das größere Spektrum der möglichen geographischen Theorien über die Reisen der Jarediten passt. 

Die Reisezeit von 344 Tagen, die im Buch Ether angegeben wird, ist außergewöhnlich lang im Vergleich zu bekannten transatlantischen Überquerungen. Diese Dauer legt nahe, dass die Bedingungen, unter denen die Jarediten reisten, sehr herausfordernd gewesen sein mussten. Eine solche lange Reise könnte durch mehrere Faktoren erklärt werden: 

  1. Unbeständige Wetterbedingungen: Das Buch Ether beschreibt heftige Winde und Stürme, die die Schiffe der Jarediten auf den Wogen des Meeres hin- und herwarfen. Solche widrigen Bedingungen könnten eine normale Überquerung deutlich verlängert haben, da die Schiffe möglicherweise nicht in einer geraden Linie vorwärtskamen und durch unbeständige Winde abgetrieben wurden. 
  1. Schiffsdesign und Geschwindigkeit: Die Schiffe der Jarediten werden als „dicht wie eine Schüssel“ beschrieben und könnten daher weniger wie moderne Segelschiffe und mehr wie primitive, kastenförmige Boote mit geringem manövrierfähigem Potenzial gewesen sein. Ihre Reisegeschwindigkeit wäre wahrscheinlich langsam und abhängig von den Windbedingungen gewesen. 
  1. Göttliche Vorsehung: Der Text erwähnt, dass der Wind beständig zum „verheißenen Land“ hin blies, was eine Art göttlicher Lenkung impliziert. Die Länge der Reise könnte als Prüfungs- oder Vorbereitungszeit für das Volk interpretiert werden, bei der sie ihre Abhängigkeit von Gott und ihren Glauben vertiefen mussten. 
  1. Nichtdirekte Route: Es könnte sein, dass die Jarediten keine direkte Route über den Atlantik nahmen. Unvorhersehbare Wetterbedingungen, Strömungen oder göttlich bestimmte Umwege könnten dazu geführt haben, dass sie auf einer wesentlich längeren Route unterwegs waren, als moderne transatlantische Überquerungen es nahelegen würden. 

Eine Überquerung des Atlantiks in 344 Tagen passt also in ein Bild, bei dem sowohl die Umstände als auch die Natur der Schiffe und der göttliche Einfluss eine bedeutende Rolle spielen. Moderne Schiffe könnten die Reise in viel kürzerer Zeit schaffen, aber in der Antike wäre eine solche Langzeitüberfahrt mit einfachen Schiffen und unsicheren Bedingungen nicht undenkbar. 

Überließ der sich den Jarediten selber, als sie in der Neuen Welt ankamen? 

Als die Jarediten in der Neuen Welt ankamen, überließ Gott sie nicht sich selbst, sondern blieb ein wesentlicher Teil ihres Lebens. In Ether 6:12 wird beschrieben, dass sie sich nach der Ankunft im verheißenen Land demütig vor dem Herrn niederbeugten und ihm für seine Barmherzigkeit dankten. Dies zeigt, dass sie sich der göttlichen Führung weiterhin bewusst waren und ihre Dankbarkeit ausdrückten. 

Zudem steht in Ether 6:17, dass das Volk gelehrt wurde, „demütig vor dem Herrn zu wandeln“, was bedeutet, dass sie weiterhin göttliche Belehrungen und Führung erhielten. Der Bericht macht klar, dass die Jarediten nach ihrer Ankunft in der Neuen Welt begannen, das Land zu bebauen und sich zu vermehren, während sie den Herrn weiterhin anerkannten und seine Gebote befolgten. 

Der Text deutet darauf hin, dass Gottes Einfluss nicht nur während ihrer Reise spürbar war, sondern auch in der Neuen Welt fortbestand. Dieser Einfluss kam nicht nur in den Lehren und dem Glauben des Volkes zum Ausdruck, sondern auch in der Führung, die Orihah, der erste König, ausübte, indem er demütig vor dem Herrn wandelte und das Volk an die großen Taten Gottes erinnerte (Ether 6:30). 

Zusammengefasst: Gott überließ die Jarediten nach ihrer Ankunft nicht sich selbst. Sie setzten ihre Verbindung zu ihm fort und wurden weiterhin in ihrem Glauben geleitet, und wurden aus der Höhe belehrt, während sie ihre neue Heimat bewohnten. 

Lehren die wir ziehen können 

Aus Ether 6:1-30 können wir verschiedene Lehren für unser heutiges Leben ziehen: 

  1. Vertrauen in den Herrn: Die Jarediten vertrauten während ihrer gefährlichen Reise auf den Herrn, selbst in schwierigen und scheinbar aussichtslosen Situationen. Diese Geschichte lehrt uns, dass wir in Zeiten der Unsicherheit oder Herausforderung auf den Herrn vertrauen sollten, denn er leitet und schützt uns. 
  1. Dankbarkeit und Lobpreis: Trotz ihrer Prüfungen und Herausforderungen priesen die Jarediten Gott und dankten ihm unablässig. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu zeigen und den Herrn zu loben, unabhängig von den Umständen, in denen wir uns befinden. 
  1. Demut und Anerkennung göttlicher Hilfe: Die Reaktion der Jarediten, als sie das verheißene Land erreichten, lehrt uns, demütig zu sein und die Hand des Herrn in unserem Leben anzuerkennen. Sie fielen auf die Knie und vergossen Tränen der Freude, was uns daran erinnert, Gottes Hilfe in unseren Erfolgen und Segnungen anzuerkennen. 
  1. Gefahren des Stolzes: Die Reaktion von Jareds Bruder auf die Bitte des Volkes, einen König einzusetzen, weist auf die Weisheit hin, die Gefahren des Stolzes und der Macht zu erkennen. Er warnte davor, dass dies zu Gefangenschaft führen könnte, was uns lehrt, vorsichtig mit Macht und Einfluss umzugehen, da diese Missbrauch nach sich ziehen können. 
  1. Durchhaltevermögen in Prüfungen: Die 344-tägige Überfahrt und die damit verbundenen Stürme symbolisieren die Prüfungen des Lebens. Die Jarediten wurden häufig unter die Wellen gedrückt, aber sie hielten durch und riefen den Herrn um Hilfe an. Dies zeigt, dass wir in unseren eigenen Herausforderungen standhaft bleiben und auf den Herrn vertrauen sollten, um durch schwere Zeiten zu gelangen. 
  1. Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung: Die Jarediten reisten als Gruppe, lobten Gott zusammen und erlebten gemeinsam die Herausforderungen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Gemeinschaft, gegenseitiger Unterstützung und gemeinschaftlichem Glauben in schwierigen Zeiten. 

Diese Lehren können uns helfen, mit Vertrauen, Dankbarkeit, Demut und Ausdauer durch unser eigenes Leben zu gehen und auf die Führung des Herrn zu bauen. 

Wie reagierst du gegenüber dem Herrn, wenn du eine äußerst schwierige Zeit erfolgreich überstanden hast? 

findechristus.org

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