Alles nun, was auch immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch

Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!
(Matthäus 7:12; Bild: Quelle)

Weiter spricht der auferstandene Jesus Christus zu der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge, wie auch in seiner Bergpredigt zu den Juden in Jerusalem (Matthäus 7:12): „Alles nun, was auch immer ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch, denn das ist das Gesetz und die Propheten.“ (3. Nephi 14:12).

Alles nun, was auch immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch. Diese Forderung Jesu ist auch als alter und verbreiteter Grundsatz der praktischen Ethik, der sogenannten `Goldenen Regel´ bekannt: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Sie wurde von anglikanischen Christen aus dem Gesetz der Nächstenliebe abgeleitet (Levitikus 19:18). Du wirst sie aber auch in der Negativfassung als gereimtes Sprichwort kennen: „Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu.“ Übrigens, auch andere Glaubensrichtungen kennen diese Regel. So lehrt z. B. der Islam in Hadith 13: „Keiner von euch ist gläubig, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.“, wobei nach dem Begleitkommentar der Ausdruck `Bruder´ sowohl Muslime als auch Ungläubige umfasst. Weil diese Regel einen so großen Bereich abdeckt, wird sie im Buch „Ich esse meine Freunde nicht“ auch als `Ethische Weltformel´ bezeichnet.

Will ich dieser Forderung Jesu nachkommen, die sich ja auch in dem zweithöchsten Gebot widerspiegelt (Matthäus 22:39), muss ich mich in mein Gegenüber hineinversetzen, die Lage des Betreffenden versuchen zu begreifen, und aus dieser Erkenntnis heraus ein Kriterium für mein moralisches Handeln ableiten. Ich muss die Interessen und Wünsche Anderer als gleichwertig mit den eigenen betrachten. Was hat es nun mit der Aussage: „… denn das ist das Gesetz und die Propheten.“ auf sich? Wenden wir uns zur Beantwortung dieser Frage nochmals Matthäus 22 zu. Nachdem Jesus die Frage eines Pharisäers, welches das wichtigste Gebot im Gesetz sei antwortete, Gott zu lieben, führte er noch das zweite Gebot auf, nämlich auch seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben und erklärte dann: „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 22:40). Ich verstehe das so, dass das allumfassende Gesetz Gottes, in allen Evangeliumszeiten durch seine Propheten den Menschen mitgeteilt, das Gesetz der Liebe, die Grundlage aller anderen Gebote und Gesetze Gottes darstellt. Also eigentlich wiedermal alles ganz einfach: Ich brauche nur diese `Goldene Regel´, die `Ethische Weltformel´, zu befolgen und kann dadurch vollkommen werden. Und dennoch ist es, jedenfalls für mich, ein Projekt für das ganze Leben.

Welche Gedanken machst du dir, bevor du jemand anderem etwas `antust´?

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