Wie feiern andersgläubige die Geburt Jesu?

Die Menora symbolisiert das Licht, das Wissen und die göttliche Präsenz
(Bild: Quelle)

Die Feier der Geburt Jesu ist ein zentrales Element im Christentum, doch auch in anderen Glaubensrichtungen gibt es unterschiedliche Perspektiven und manchmal sogar Ehrungen Jesu, ohne dass Weihnachten in seiner christlichen Bedeutung begangen wird. Hier ein Überblick: 

1. Judentum 

  • Sicht auf Jesus
    Im Judentum wird Jesus als historische Figur betrachtet, jedoch nicht als Messias oder Sohn Gottes. Seine Geburt und Weihnachten haben keine religiöse Bedeutung. 
  • Feierlichkeiten
    Manche jüdische Menschen in christlich geprägten Ländern nehmen an kulturellen Aspekten von Weihnachten teil, wie dem Austausch von Geschenken oder festlicher Dekoration, jedoch ohne Bezug zu Jesu Geburt. Gleichzeitig feiern sie in dieser Jahreszeit oft Chanukka, das Lichterfest, welches eine ganz andere Bedeutung hat. 

2. Islam 

  • Sicht auf Jesus (ʿĪsā ibn Maryam)
    Im Islam wird Jesus (ʿĪsā) als einer der großen Propheten angesehen, der von der Jungfrau Maria (Maryam) geboren wurde. Seine Geburt wird im Koran gewürdigt (siehe Sure 19, Maryam), jedoch nicht als Grund für ein religiöses Fest betrachtet. 
  • Feierlichkeiten
    Manche muslimische Gemeinschaften feiern kulturelle oder familiäre Aspekte von Weihnachten mit, vor allem in westlichen Ländern, ohne die religiöse Bedeutung anzuerkennen. Gleichzeitig ehren Muslime Jesus durch das Lesen koranischer Texte und erinnern an seine Rolle als Prophet. 

3. Hinduismus 

  • Sicht auf Jesus
    Hindus sehen Jesus oft als einen weisen Lehrer oder Heiligen, der göttliche Weisheit und Mitgefühl lehrte. Einige betrachten ihn sogar als eine Inkarnation oder Manifestation Gottes, ähnlich wie andere Avatare in ihrer Tradition. 
  • Feierlichkeiten
    In Indien, besonders in Gebieten mit christlichen Gemeinschaften, feiern Hindus gelegentlich kulturelle Aspekte von Weihnachten, wie das Dekorieren von Bäumen, das Verschenken von Süßigkeiten oder die Teilnahme an Festen, ohne die Geburt Jesu theologisch zu betonen. 

4. Buddhismus 

  • Sicht auf Jesus
    Buddhisten sehen Jesus als einen erleuchteten Lehrer, der Mitgefühl und Liebe lehrte, Werte, die mit den buddhistischen Prinzipien übereinstimmen. Er wird jedoch nicht als Gott oder göttlich betrachtet. 
  • Feierlichkeiten
    Weihnachten wird in buddhistischen Gemeinschaften selten religiös gefeiert. In westlichen Ländern beteiligen sich jedoch manche Buddhisten an den kulturellen Bräuchen, wie dem Schmücken von Häusern oder dem Teilen von Geschenken. 

5. Bahá’í-Glaube 

  • Sicht auf Jesus
    Die Bahá’í verehren Jesus als Manifestation Gottes, ähnlich wie Abraham, Mose oder Mohammed. Seine Geburt wird geschätzt, jedoch nicht in Form eines spezifischen Feiertages zelebriert, da die Bahá’í eigene heilige Tage haben. 
  • Feierlichkeiten
    Manche Bahá’í, besonders in christlich geprägten Ländern, nehmen an kulturellen Weihnachtsfeiern teil und würdigen Jesu Lehren, betonen jedoch die Einheit aller Religionen. 

6. Nichtreligiöse Menschen 

  • Sicht auf Jesus
    Für viele säkulare oder nichtreligiöse Menschen ist Jesus vor allem eine historische Figur oder ein Symbol für universelle Werte wie Liebe, Nächstenliebe und Vergebung. 
  • Feierlichkeiten
    Weihnachten wird oft als ein kulturelles Fest mit Fokus auf Familie, Geschenke und Traditionen gefeiert, ohne Bezug zur Geburt Jesu. Manche feiern die „Winterzeit“ oder „Lichtfeste“ und schätzen die Stimmung, die mit dem Fest einhergeht. 

Zusammenfassung 

Obwohl die Geburt Jesu in vielen Glaubensrichtungen nicht als religiöser Feiertag anerkannt wird, wird seine Figur oft respektiert, insbesondere seine Lehren über Liebe, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Für Andersgläubige, die Weihnachten kulturell mitfeiern, steht meist das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund, während die christliche Bedeutung eher im Hintergrund bleibt. 

Warum feiern Juden nicht die Geburt Jesu? 

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