(Bild: Quelle)
„Doch verhärtete das Volk sein Herz, denn es wurde von vielen Priestern und falschen Propheten angeleitet, viele Kirchen zu errichten und allerart Übles zu tun. Und sie schlugen auf das Volk Jesu ein, aber das Volk Jesu schlug nicht zurück. Und so verfiel das Volk in Unglauben und Schlechtigkeit, von Jahr zu Jahr, ja, bis zweihundertdreißig Jahre vergangen waren.“ (4. Nephi 1:34).
- Dieser Vers fasst den fortschreitenden Niedergang des Volkes zusammen, das durch Stolz und falsche Lehren verführt wurde und dadurch in Schlechtigkeit und Unglauben verfiel. Gleichzeitig zeigt er das standhafte Verhalten des Volkes Jesu, das sich trotz der Verfolgung nicht revanchierte. Diese Botschaft warnt vor dem Einfluss von Stolz und falschen Propheten und betont die Bedeutung von Standhaftigkeit im Glauben.
Eine Zusammenfassung von 4. Nephi 1:23-49:
In den Versen 23-49 von 4. Nephi 1 wird der fortschreitende Niedergang des Volkes beschrieben, das zuvor eine lange Zeit des Friedens und Wohlstands erlebt hatte.
Zunächst vermehrte sich das Volk und wurde wegen seines Glaubens an Christus sehr wohlhabend (Vers 23). Doch im Jahr 201 nach Christi Geburt begann sich das Volk im Stolz zu überheben, indem es kostbare Gewänder und luxuriöse Dinge trug. Dies führte dazu, dass sie ihre Güter nicht mehr miteinander teilten, sondern sich in Klassen aufteilten (Verse 24-25). Sie begannen, Kirchen zu errichten, um Gewinn zu erzielen, und leugneten die wahre Kirche Christi. Viele von ihnen behaupteten, Christus zu kennen, leugneten jedoch den Großteil seines Evangeliums und fielen in Schlechtigkeit (Verse 26-28). Eine andere Gruppe leugnete Christus ganz und verfolgte die wahre Kirche Christi (Verse 29-30). Trotz vieler Wunder, die durch die Jünger Jesu bewirkt wurden, verhärteten die Menschen ihr Herz und lehnten sich weiterhin gegen das Evangelium auf (Verse 31-34).
Im Jahr 231 kam es zu einer großen Spaltung im Volk. Diejenigen, die Christus treu blieben, wurden Nephiten, Jakobiten, Josephiten und Zoramiten genannt, während diejenigen, die das Evangelium verwarfen, sich Lamaniten, Lemueliten und Ischmaeliten nannten und ihren Kindern beibrachten, das Evangelium abzulehnen und die Kinder Gottes zu hassen (Verse 35-39). Der schlechtere Teil des Volkes wurde zahlenmäßig stärker als das Volk Gottes, und sie schmückten weiterhin ihre Kirchen mit Reichtümern (Verse 40-41). Sie begannen auch, die geheimen Bünde und Verbindungen der Gadiantonräuber wiederherzustellen (Vers 42). Auch das Volk Nephi fiel in Stolz und Eitelkeit (Vers 43), was die Jünger Jesu tief betrübte (Vers 44).
Nach 300 Jahren war sowohl das Volk der Nephiten als auch das der Lamaniten äußerst verdorben (Vers 45). Die Gadiantonräuber breiteten sich aus, und außer den Jüngern Jesu gab es kaum noch Rechtschaffene (Vers 46). Schließlich starb Amos nach 305 Jahren und sein Bruder Ammaron übernahm den Bericht (Vers 47). Im Jahr 320 wurde Ammaron vom Heiligen Geist gedrängt, die heiligen Aufzeichnungen zu verbergen, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt zu den Nachkommen des Hauses Jakob zurückkehren könnten (Verse 48-49). Dies markierte das Ende von Ammarons Bericht.
Zusammengefasst schildern diese Verse den allmählichen moralischen und geistigen Verfall des Volkes, das einst ein Beispiel für Rechtschaffenheit und Frieden war, nun aber in Stolz, Schlechtigkeit und Spaltung verfiel.
Was hat es mit den Kirchen auf sich, die sie gründeten
In 4. Nephi 1:26-27 wird beschrieben, dass das Volk begann, Kirchen zu gründen, die vorgaben, Christus zu kennen, aber in Wirklichkeit vom wahren Evangelium abwichen. Hier sind einige wichtige Aspekte dieser Kirchen:
- Sie entstanden aus Stolz und Gewinnstreben: Die Kirchen wurden gegründet, um Gewinn zu erlangen, was zeigt, dass sie aus weltlichen Motiven heraus entstanden waren. Sie suchten nicht nach spiritueller Wahrheit oder nach dem Willen Gottes, sondern verfolgten egoistische Ziele wie materiellen Reichtum und soziale Macht.
- Leugnung des wahren Evangeliums: Obwohl diese Kirchen vorgaben, Christus zu kennen, leugneten sie den „größeren Teil seines Evangeliums“. Das bedeutet, dass sie zwar Teile der christlichen Lehre übernahmen, aber wesentliche Elemente des wahren Evangeliums, wie das Sühnopfer und die göttlichen Gebote, ignorierten oder verdrehten.
- Annahme von Schlechtigkeit: Diese Kirchen ließen Schlechtigkeit und falsche Praktiken zu, sogar das, was heilig war, gaben sie an Unwürdige weiter. Das deutet darauf hin, dass moralische und ethische Standards verfälscht und heruntergesetzt wurden, um ihre eigenen Interessen zu fördern.
- Verführung durch Satan: In Vers 28 wird erwähnt, dass die Menschen wegen der Macht des Satans und ihres Übeltuns in diese falschen Kirchen gezogen wurden. Satan nutzte ihren Stolz und ihre Begierden, um sie von der wahren Kirche und dem Evangelium Christi wegzuführen.
- Zunahme der Schlechtigkeit: Diese Kirchen wuchsen zahlenmäßig stark an, was darauf hindeutet, dass viele Menschen von diesen verfälschten Lehren angezogen wurden. Die Zunahme von Sünde und Ungerechtigkeit war das Ergebnis, und der Einfluss dieser falschen Kirchen führte zum spirituellen Verfall des Volkes.
Zusammenfassend spiegeln diese Kirchen eine spirituelle Korruption wider, die aus Stolz, Gewinnstreben und der Verführung durch falsche Propheten hervorging. Sie boten eine verzerrte Form des Christentums an, die das wahre Evangelium leugnete und moralische Prinzipien auflöste. Dies war ein Zeichen des Niedergangs, der das einst rechtschaffene Volk erfasste.
Was hat es mit der weiteren Kirche auf sich, die den Christus leugnete und den Handlungen an den Jüngern Jesu (Verse 29-34)
In 4. Nephi 1:29-34 wird eine weitere Kirche erwähnt, die sich von den zuvor beschriebenen Kirchen unterscheidet, da sie Christus völlig leugnete. Diese Kirche spielte eine zentrale Rolle in der zunehmenden Verfolgung der wahren Gläubigen, insbesondere der Jünger Jesu. Hier sind die wichtigsten Punkte dazu:
- Leugnung von Christus: Diese Kirche unterschied sich von den Kirchen, die vorgaben, Christus zu kennen, indem sie Christus vollständig ablehnte. Ihre Mitglieder glaubten nicht nur nicht an Christus, sondern stellten sich offen gegen ihn und seine Lehren.
- Verfolgung der wahren Kirche: Diese Kirche verfolgte die wahre Kirche Christi und ihre Anhänger. Die Mitglieder dieser Kirche verachteten die Jünger Jesu, besonders wegen ihrer Demut und ihres Glaubens an Christus. Ihre Demut und der Glaube der Gläubigen an Christus war eine Provokation für diese Gegner, die selbst stolz und gottlos waren.
- Angriff auf Wundertaten: Sie verachteten die Jünger Jesu auch wegen der vielen Wundertaten, die durch sie vollbracht wurden. Diese Jünger vollbrachten mächtige Wunder im Namen Christi, doch statt Ehrfurcht oder Respekt zu empfinden, lehnten die Mitglieder dieser Kirche sie ab und trachteten ihnen nach dem Leben.
- Versuche, die Jünger zu vernichten: Die Mitglieder dieser Kirche griffen die Jünger Jesu auf verschiedene Weisen an, indem sie sie beispielsweise ins Gefängnis warfen oder versuchten, sie zu töten. Doch durch die Macht Gottes wurden diese Angriffe vereitelt. In einer Reihe von Wundern befreiten sich die Jünger aus Gefängnissen, kamen unverletzt aus Feueröfen und blieben unbeschadet, wenn sie mit wilden Tieren eingesperrt wurden.
- Verhärtung des Herzens: Trotz der zahlreichen Wunder und der offensichtlichen Macht Gottes verhärtete das Volk, das dieser Kirche angehörte, weiterhin sein Herz. Sie weigerten sich, die Zeichen und Wunder anzuerkennen, und setzten ihre Verfolgung der Gläubigen fort. Diese verhärteten Herzen erinnern an das Verhalten der Menschen zur Zeit Jesu, die trotz der Wunder, die er in Jerusalem vollbrachte, versuchten, ihn zu töten.
- Anhaltender moralischer Verfall: Diese Kirche förderte nicht nur die Ablehnung des Evangeliums, sondern auch moralische und ethische Schlechtigkeit. Die Menschen folgten falschen Propheten und Priestern, die sie lehrten, Übles zu tun, während sie weiterhin Kirchen errichteten und Klassenunterschiede schufen.
Zusammengefasst, diese Kirche, die Christus leugnete, spielte eine zentrale Rolle im spirituellen und moralischen Niedergang des Volkes. Ihre Ablehnung Christi und die Verfolgung der wahren Gläubigen zeigen, wie Stolz und Unglauben Menschen dazu bringen können, sich nicht nur von der Wahrheit abzuwenden, sondern aktiv gegen sie zu kämpfen. Die Jünger Jesu, die trotz der Verfolgung standhaft blieben und weiterhin Wunder vollbrachten, bieten ein starkes Beispiel für Glauben und Standhaftigkeit im Angesicht von Widerstand und Hass.
Welchen unbezahlbaren Dienst hat Ammaron für uns heute geleistet (Vers 48-49)
In 4. Nephi 1:48-49 leistet Ammaron einen unbezahlbaren Dienst, indem er die heiligen Aufzeichnungen für zukünftige Generationen bewahrt. Hier sind die zentralen Punkte, warum das so bedeutend ist:
- Bewahrung der heiligen Schriften: Ammaron verbirgt die heiligen Aufzeichnungen, die von Generation zu Generation weitergegeben worden waren. Diese Aufzeichnungen enthalten die Worte und Taten der Propheten, das Evangelium Jesu Christi und wichtige Lehren und Prophezeiungen. Durch seine Handlung sicherte er das Wissen über die Vergangenheit und bewahrte es vor Zerstörung oder Verlust.
- Vorausschauende Handlung: Ammaron wird vom Heiligen Geist inspiriert, die Aufzeichnungen zu verstecken. Das zeigt, dass er in Übereinstimmung mit göttlicher Führung handelte und einen Plan Gottes erfüllte, der darauf abzielte, dass diese Schriften zu einem späteren Zeitpunkt wiederentdeckt werden sollten.
- Prophezeiung und Verheißung: Ammaron versteckte die Aufzeichnungen, damit sie später wieder an den Überrest des Hauses Jakob (das sind die Nachkommen Israels) gelangen könnten. Diese Tat erfüllte die Prophezeiungen und Verheißungen des Herrn, dass diese kostbaren Aufzeichnungen den zukünftigen Generationen zur Verfügung stehen und ihnen das Wort Gottes übermitteln würden.
- Bedeutung für uns heute: Durch Ammarons Dienst haben wir heute Zugang zu den Schriften, die einen wesentlichen Teil des Buches Mormon ausmachen. Diese Aufzeichnungen lehren uns wichtige Grundsätze des Glaubens, der Umkehr, des Friedens und des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten. Ohne Ammarons vorausschauende Tat wären viele der Lehren und Geschichten, die im Buch Mormon enthalten sind, möglicherweise für immer verloren gewesen.
Ammarons Dienst sicherte somit die geistigen Schätze der Vergangenheit und machte sie für uns heute verfügbar, damit wir daraus lernen und gestärkt werden können.
Lehren die wir ziehen können
Die Verse 23-49 von 4. Nephi 1 bieten wertvolle Lehren, die auch für uns heute relevant sind. Hier sind einige wichtige Lehren:
- Stolz führt zu Spaltung und Niedergang (Verse 24-25): Das Volk begann, sich im Stolz zu erheben, kostbare Gewänder zu tragen und sich in Klassen zu teilen. Dies führte zur Aufhebung der früheren Gleichheit und zum Verlust der Gemeinschaft. Diese Lehre zeigt, dass Stolz und materielle Fixierung oft zu sozialer Spaltung und dem Verlust von Einheit führen. Wir werden daran erinnert, wie wichtig es ist, Demut zu bewahren und Gleichheit untereinander zu fördern, unabhängig von Reichtum oder sozialem Status.
- Gefahr von falschen Lehren (Verse 26-27): Viele Kirchen wurden errichtet, die vorgaben, Christus zu kennen, aber sein Evangelium verdrehten oder leugneten. Falsche Lehren führten zu Schlechtigkeit und moralischem Verfall. Dies warnt uns davor, dass nicht alles, was im Namen Christi auftritt, auch tatsächlich seinen wahren Lehren entspricht. Es ist wichtig, zwischen wahren und falschen Lehren zu unterscheiden und uns fest an das vollständige Evangelium zu halten.
- Die Macht des Satans und die Verhärtung des Herzens (Verse 28-34): Der Einfluss des Satans führte dazu, dass das Volk trotz vieler Wunder und göttlicher Zeichen sein Herz verhärtete und sich gegen die Jünger Christi wandte. Dies erinnert uns daran, wie gefährlich es ist, sich dem Einfluss des Bösen zu öffnen und das Herz zu verhärten. Wenn wir die Wahrheit leugnen und uns von göttlichen Eingebungen abwenden, kann dies zu geistigem Verfall führen.
- Trotz Verfolgung in Rechtschaffenheit standhaft bleiben (Verse 29-34): Das Volk Jesu wurde verfolgt und angegriffen, aber sie schlugen nicht zurück und blieben standhaft. Diese Lehre betont die Bedeutung von Geduld und Demut in Zeiten der Verfolgung. Auch wenn wir angegriffen oder missverstanden werden, sollten wir uns nicht rächen, sondern fest im Glauben und in der Nachfolge Christi bleiben.
- Die schleichende Rückkehr alter Sünden (Verse 42-45): Die Wiederherstellung der Gadianton-Geheimbünde und die Zunahme von Stolz und Eitelkeit führten schließlich zum moralischen Verfall des Volkes. Diese Lehre warnt uns, dass Sünden und Versuchungen oft schleichend zurückkehren, wenn wir nicht wachsam sind. Es zeigt, dass Wohlstand und Erfolg oft zu Stolz und Selbstsucht führen können, wenn wir nicht auf göttliche Prinzipien achten.
- Die heiligen Schriften bewahren (Verse 48-49): Ammaron wurde vom Heiligen Geist gedrängt, die heiligen Aufzeichnungen zu verbergen, damit sie in der Zukunft wieder gefunden werden könnten. Dies lehrt uns die Bedeutung der Schriften und die Verantwortung, sie für zukünftige Generationen zu bewahren. Heilige Schriften sind eine Quelle göttlicher Weisheit und sollten mit Sorgfalt weitergegeben werden.
Zusammengefasst lehren uns diese Verse, wachsam gegenüber Stolz, falschen Lehren und dem Einfluss des Bösen zu sein. Gleichzeitig werden wir ermutigt, in Zeiten der Verfolgung rechtschaffen zu bleiben, die Heiligen Schriften zu bewahren und uns immer wieder für Demut, Einheit und Glauben an das vollständige Evangelium einzusetzen.
Wie würdest du reagieren, wenn jemand aufgrund deiner Religion auf dich einschlagen würde?