Dann werden sie meinem Volk zugezählt werden

“Andere Schafe” 
(Bild: Quelle)

“Wenn aber die Anderen umkehren und zu mir zurückkommen, so spricht der Vater, siehe, dann werden sie meinem Volk zugezählt werden, o Haus Israel.” (3. Nephi 16:13). 

  • Dieser Vers fasst die Kernaussage zusammen: Die „Anderen“ haben die Möglichkeit, durch Umkehr und Rückkehr zu Christus Teil des Hauses Israel zu werden. Er drückt sowohl die Hoffnung auf Umkehr als auch die Verheißung der Aufnahme in das Bundesvolk Gottes aus, falls die „Anderen“ das Evangelium annehmen. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 16:1-20: 

In 3. Nephi 16:1-20 spricht Jesus Christus weiter zu seinen zwölf auserwählten Aposteln über andere Völker („andere Schafe“; siehe auch Johannes 10:16; interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgender Artikel: “Did Jesus Visit Russia After His Resurrection?”), die er ebenfalls besuchen wird, weil sie seine Stimme noch nicht gehört haben. Er betont, dass er vom Vater das Gebot erhalten hat, zu ihnen zu gehen, damit auch sie zu seiner Herde gehören. Jesus fordert seine Apostel auf, diese Worte niederzuschreiben, damit sie später den Völkern in Jerusalem und den verstreuten Nachkommen des Hauses Israel bekannt gemacht werden. 

Jesus erklärt, dass die Wahrheit des Evangeliums in den Letzten Tagen zu den „Anderen“ *) gelangen wird, aufgrund ihres Glaubens an ihn. Allerdings wird er den Bund, den der Vater mit dem Haus Israel geschlossen hat, erfüllen und sein Volk wieder sammeln, obwohl sie wegen ihres Unglaubens zerstreut und bedrängt wurden. Wenn die „Anderen“ jedoch in Stolz und Bosheit verharren und das Evangelium ablehnen, wird Gott das Evangelium von ihnen nehmen. 

  • *) Was ist mit dem Begriff „die Anderen“ im Buch Mormon gemeint? (Quelle) 
    Die Anderen kann „die Nationen“ bedeuten. Der Begriff bezieht sich 1.) auf diejenigen, die nicht vom Haus Israel sind, 2.) auf diejenigen, die nicht an den Gott Israels glauben oder die nicht das Evangelium haben, und zwar unabhängig von ihrer Abstammung, und 3.) auf Menschen, die nicht aus dem Land Juda kommen oder nicht dort leben. Beispielsweise werden in 1 Nephi 13:3-13 die Pilgerväter und Siedler in Amerika als „die Anderen“ bezeichnet. In 1 Nephi 13:38 werden diejenigen, die das Buch Mormon hervorgebracht haben, „die Anderen“ genannt. Auch das Buch Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle wurden von den Anderen hervorgebracht (siehe 1 Nephi 13:39 und Lehre und Bündnisse 109:60). 

Jesus versichert, dass die „Anderen“ keine Macht über Israel haben werden, sofern sie nicht umkehren. Falls sie sich nicht bekehren, wird das Haus Israel über sie triumphieren. Schließlich erfüllt sich die Verheißung des Propheten Jesaja: Gott wird sein Volk trösten, Jerusalem erlösen und seine Macht vor allen Nationen zeigen. Alle Menschen werden die Errettung Gottes sehen. 

Das Haus Israel und die Anderen 

Die Verse 3. Nephi 16:7-20 enthalten eine prophetische Erklärung von Jesus Christus über den zukünftigen Verlauf des Evangeliums, die Rolle der „Anderen“ und die Wiederherstellung des Hauses Israel. Hier ist eine detaillierte Interpretation dieser Verse: 

1. Das Evangelium wird zu den „Anderen” (Vers 7) 
Jesus sagt, dass die Wahrheit in den Letzten Tagen zu den „Anderen“ gelangen wird, das heißt zu denen, die nicht direkt vom Hause Israel sind. Er erklärt, dass dies geschieht, weil das Haus Israel aufgrund seines Unglaubens das Evangelium nicht in seiner Fülle empfangen hat. Die „Anderen“ werden in den Letzten Tagen eine wichtige Rolle dabei spielen, das Evangelium zu verbreiten: 
…damit ihnen die Fülle all dessen kundgetan werden wird.“ 
Diese „Fülle“ bezieht sich auf die vollständige Wiederherstellung des Evangeliums, wie sie durch das Buch Mormon und andere Heilige Schriften der Letzten Tage erfolgt. 

2. Wehe den ungläubigen „Anderen” (Vers 8-10) 
In diesen Versen spricht Jesus prophetisch über die Konsequenzen für die „Anderen”, die das Evangelium in den Letzten Tagen empfangen, es aber später ablehnen. Trotz der Barmherzigkeit, die der Vater den „Anderen” gezeigt hat, indem er ihnen das Evangelium gebracht hat, wird es unter ihnen auch Unglauben geben. Jesus verurteilt die Ungläubigen unter den „Anderen”, weil sie das Volk Israels zerstreut, unterdrückt und gedemütigt haben: 
„…mein Volk, das vom Haus Israel ist, zerstreut haben; und mein Volk, das vom Haus Israel ist, von ihnen ausgestoßen wurde…“ 
Hier spricht Jesus über die Leiden, die das Haus Israel ertragen musste, und die „Anderen” tragen dafür Verantwortung. In Vers 10 beschreibt er, dass in den Letzten Tagen viele der „Anderen” sich in Stolz und Bosheit verfangen werden und das Evangelium ablehnen, was schließlich zum Verlust der Fülle des Evangeliums unter ihnen führen wird. 

3. Die Erfüllung des Bundes mit Israel (Vers 11-12) 
Trotz des Unglaubens der „Anderen” verspricht Jesus, dass Gott seinen Bund mit dem Haus Israel erfüllen wird. Das bedeutet, dass das Evangelium letztlich wieder zu Israel zurückkehren wird, nachdem es eine Zeit lang unter den „Anderen” verbreitet wurde: 
„Und dann werde ich meines Bundes gedenken, den ich für mein Volk gemacht habe, o Haus Israel, und ich werde mein Evangelium zu ihm bringen.“ 
In Vers 12 sagt Jesus, dass die „Anderen” keine Macht über Israel haben werden, sobald Israel das Evangelium in seiner Fülle wieder annimmt. 

4. Rückkehr und Umkehr der „Anderen” (Vers 13-15) 
Jesus gibt den „Anderen” die Chance zur Umkehr. Wenn sie zu ihm zurückkehren, werden sie als Teil des Hauses Israel gezählt werden: 
„Wenn aber die Anderen umkehren und zu mir zurückkommen, … dann werden sie meinem Volk zugezählt werden, o Haus Israel.“ 
Falls die „Anderen” jedoch nicht umkehren, wird das Volk Israel sie symbolisch „niedertreten“. Das bedeutet, dass die „Anderen”, die das Evangelium ablehnen, wie Salz sein werden, das seine Würzkraft verloren hat – nutzlos und weggeworfen: 
„…sie werden wie Salz sein, das seine Würzkraft verloren hat und hinfort zu nichts mehr nütze ist, als hinausgeworfen und von meinem Volk, o Haus Israel, zertreten zu werden.“ 
Dies ist ein starkes Bild für das spirituelle Urteil über diejenigen, die das Evangelium ablehnen. 

5. Das Land als Erbe (Vers 16) 
Jesus bestätigt, dass das Land, auf dem die Nephiten leben, ihnen als Erbe gegeben wurde: 
„…dass ich diesem Volk dieses Land als sein Erbteil geben soll.“ 
Dies zeigt, dass das Land ein göttliches Geschenk ist, das mit dem Bund des Vaters für Israel verbunden ist. 

6. Erfüllung der Prophezeiungen Jesajas (Vers 17-20) 
In diesen Versen bezieht sich Jesus auf die Prophezeiungen des Propheten Jesaja (siehe Jesaja 52:8-10), die sich auf die Wiederherstellung Israels und die endgültige Errettung beziehen. Jesaja spricht von der Freude und dem Jubel, die eintreten werden, wenn der Herr Zion wiederherstellt und Israel befreit: 
„Deine Wächter werden die Stimme erheben; mit vereinter Stimme werden sie jauchzen…“ 
Dies beschreibt den Moment der Wiederherstellung des Hauses Israel. Gott wird sein Volk trösten und Jerusalem erlösen. Alle Nationen der Erde werden Zeuge dieser großen Errettung sein, die Gott für sein Volk vollbringt: 
„Und alle Enden der Erde werden die Errettung Gottes sehen.“ 

Zusammenfassung: 
Diese Passage beschreibt den Heilsplan Gottes in den Letzten Tagen. Zunächst wird das Evangelium zu den „Anderen“ kommen, aber wenn sie es ablehnen, wird es letztlich zurück zum Haus Israel gebracht werden. Gott wird seinen Bund mit Israel erfüllen (siehe Jesaja 11:12; Jeremia 31:10; Ezechiel 34:12; 1 Nephi 19:15,16; Abraham 2:9-11), und die Wiederherstellung wird große Freude bringen. Die „Anderen” haben die Möglichkeit zur Umkehr und können Teil des Bundesvolks Israel werden, aber wenn sie das Evangelium ablehnen, werden sie ihrer Rolle als Träger des Evangeliums beraubt. 

Lehren die wir ziehen können 

3. Nephi 16 bietet mehrere wichtige Lehren, die für unser eigenes Handeln relevant sind. Hier sind einige zentrale Lektionen, die wir aus diesem Kapitel ziehen können: 

1. Wert der Umkehr und des Glaubens 
Lehre: Die „Anderen“ haben die Möglichkeit zur Umkehr und zum Glauben an Jesus Christus. Durch ihre Umkehr können sie Teil des Hauses Israel werden. 
Handeln: Diese Lehre ermutigt uns, offen für die Umkehr zu sein, sowohl im persönlichen als auch im geistlichen Sinne. Sie erinnert uns daran, dass es nie zu spät ist, sich zu ändern und sich dem Herrn zuzuwenden. Auch wenn wir Fehler gemacht haben, können wir durch aufrichtige Umkehr und Glauben Erneuerung finden. 

2. Die Bedeutung des Evangeliums für alle Völker 
Lehre: Das Evangelium ist für alle Menschen bestimmt, nicht nur für eine bestimmte Gruppe oder Nation. Jesus Christus möchte, dass alle Völker die Botschaft des Heils hören und annehmen. 
Handeln: Dies ermutigt uns, das Evangelium aktiv zu teilen und uns für die Verbreitung des Glaubens einzusetzen, nicht nur in unserem eigenen Umfeld, sondern auch in der gesamten Welt. Wir sollten bestrebt sein, anderen zu helfen, die Wahrheit des Evangeliums zu erkennen und anzunehmen. 

3. Verantwortung gegenüber dem Bund 
Lehre: Gott erfüllt seine Verheißungen und seinen Bund, auch wenn es Zeit und Geduld erfordert. Das Haus Israel wird letztlich wieder gesammelt und geeint werden. 
Handeln: Wir sollten Vertrauen in Gottes Zeitplan haben und geduldig auf die Erfüllung seiner Verheißungen warten. Auch wenn es Herausforderungen und Prüfungen gibt, können wir sicher sein, dass Gott seinen Bund hält und seine Pläne für uns verwirklicht werden. 

4. Die Folgen von Ablehnung und Unglauben 
Lehre: Wenn Menschen das Evangelium ablehnen und in Unglauben verharren, werden sie die Segnungen verlieren, die das Evangelium mit sich bringt. 
Handeln: Diese Lehre erinnert uns daran, dass es wichtig ist, offen und empfänglich für die Botschaft des Evangeliums zu bleiben. Wir sollten auch versuchen, anderen zu helfen, diese Botschaft zu verstehen und anzunehmen, um die negativen Konsequenzen des Unglaubens zu vermeiden. 

5. Einheit und Gemeinschaft in Christus 
Lehre: Jesus Christus strebt danach, dass es „eine Herde und einen Hirten“ gibt, was bedeutet, dass alle Gläubigen unter seiner Führung vereint sein werden. 
Handeln: Wir sollten danach streben, Einheit und Gemeinschaft in unserer Glaubensgemeinschaft zu fördern. Es ist wichtig, zusammenzuarbeiten, um die Prinzipien des Evangeliums zu leben und einander zu unterstützen. 

6. Die Bedeutung der Schrift und der Offenbarung 
Lehre: Jesus fordert die Nephiten auf, seine Worte niederzuschreiben, damit künftige Generationen Zugang zu diesen Lehren haben. 
Handeln: Diese Aufforderung erinnert uns an die Bedeutung des Studiums und der Bewahrung der heiligen Schriften. Wir sollten die Lehren des Evangeliums ernst nehmen, sie aufschreiben, studieren und weitergeben, um die Wahrheit und Weisheit Gottes für zukünftige Generationen zu bewahren. 

Zusammengefasst lehrt uns 3. Nephi 16, dass wir offen für Umkehr und Glauben sein sollten, das Evangelium weltweit verbreiten, Vertrauen in Gottes Verheißungen haben und die Einheit in Christus fördern müssen. Es betont die Verantwortung, die wir gegenüber dem Bund Gottes haben, und die Notwendigkeit, die Lehren des Evangeliums zu bewahren und weiterzugeben. 

Wer alles wird wann dem Volk Gottes zugezählt werden? 

findechristus.org

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