Der endgültige Sieg über den Satan (Offenbarung 20)
(Bild: Quelle)
“O Herr, sieh, dieses Volk kehrt um; und es hat die Gadiantonbande aus seiner Mitte hinweggefegt, sodass sie ausgelöscht ist, und es hat ihre geheimen Pläne in der Erde verborgen.” (Helaman 11:10).
- Dieser Vers betont die Macht der Umkehr und Gottes Bereitschaft, Barmherzigkeit zu zeigen, wenn das Volk seine Sünden erkennt und sich bessert. Es zeigt, dass Gott Katastrophen wie die Hungersnot nutzt, um sein Volk zur Umkehr zu bewegen, und dass er bereit ist, seinen Zorn abzuwenden, wenn diese Umkehr aufrichtig ist.
Eine Zusammenfassung von Helaman 11:1-38:
Helaman 11 erzählt von den Konflikten und Schwierigkeiten, die das Volk der Nephiten erlebte. Im 72. Jahr der Richterregierung begannen heftige Kriege aufgrund der geheimen Räuberbande von Gadianton, die bis ins 73. Jahr andauerten. Nephi, ein Prophet der Macht des versiegelns sowohl auf Erden als auch im Himmel von Gott bekam, bat Gott, das Volk nicht durch Kriege zu zerstören, sondern eine Hungersnot zu senden, damit sie sich Gott wieder zuwenden. Die Hungersnot brachte tatsächlich Reue, und das Volk bat Nephi, für das Ende der Hungersnot zu beten. Nephi betete erneut und Gott erhörte ihn, schickte Regen und beendete die Hungersnot *).
- *) Im Alten Testament hatte der Prophet Elia die Macht, Regen zu versagen oder es regnen zu lassen. In 1. Könige 17:1 sagt Elia zu König Ahab: „So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe: in diesen Jahren sollen weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.“ Daraufhin herrschte eine dreieinhalbjährige Dürre in Israel. Später, in 1. Könige 18:41-45, betete Elia erneut, und Gott schickte Regen, um die Dürre zu beenden.
Daraufhin herrschte einige Zeit Frieden, und das Volk prosperierte. Im 76. und 77. Jahr breitete sich die Kirche aus, und der Großteil des Volkes gehörte ihr an. Doch im 79. Jahr kehrte Streit zurück, der durch die Predigten von Nephi und seinen Brüdern beigelegt wurde. Im 80. Jahr begannen abtrünnige Nephiten und Lamaniten, Kriege zu führen, und eine große Räuberbande entstand. Trotz militärischer Versuche, diese Räuber auszumerzen, wuchs ihre Macht weiter und verbreitete Angst und Zerstörung im Land *).
- *) Die Bande von Gadianton im Buch Helaman verfolgte eine Art Guerillataktik. Sie operierten aus versteckten, schwer zugänglichen Orten wie Bergen, Wäldern und der Wildnis heraus und führten überraschende Angriffe auf die Nephiten und Lamaniten durch. Sie verübten Morde, Plünderungen und Entführungen und zogen sich anschließend schnell wieder in ihre Verstecke zurück. Diese Guerillamethoden machten es den regulären Heeren schwer, die Räuberbande zu besiegen, da sie mobil und schwer zu fassen war, ähnlich wie klassische Guerillakämpfer, die unkonventionelle Taktiken nutzen, um eine zahlenmäßig oder technologisch überlegene Macht zu bekämpfen.
In den folgenden Jahren verfiel das Volk wieder in Stolz und Bosheit. Bis zum 85. Jahr hatten sie ihre Umkehr vergessen und wurden erneut reif für die Vernichtung.
Sich zu erinnern ist von entscheidender Bedeutung, sowohl im geistlichen Leben als auch im Alltag. In Helaman 11 (siehe auch Helaman 12:3) spielt das Erinnern eine zentrale Rolle, da das Volk der Nephiten immer wieder vergisst, was Gott für sie getan hat, und in Sünde verfällt. Erst als sie sich wieder an Gott erinnern, beginnen sie umzukehren und finden Erlösung.
Hier sind einige Gründe, warum das Erinnern so wichtig ist:
- Bewahren von Glauben und Demut: Wenn wir uns an Gottes Segnungen, Hilfe und Lehren erinnern, bleibt unser Glaube stark und wir bleiben demütig. Es schützt uns davor, stolz oder selbstgefällig zu werden.
- Lernen aus der Vergangenheit: Die Erinnerung an vergangene Fehler und deren Konsequenzen hilft uns, sie nicht zu wiederholen. Im spirituellen und moralischen Sinne ermöglicht uns das Erinnern, weiser zu werden und bessere Entscheidungen zu treffen.
- Ermutigung und Hoffnung: Wenn wir uns an frühere Erfahrungen erinnern, in denen wir schwierige Zeiten überwunden haben, können wir in neuen Herausforderungen Hoffnung und Zuversicht finden. Es stärkt unser Vertrauen in Gottes Unterstützung.
- Aufrechterhaltung von Beziehungen: Im Alltag sind Erinnerungen wichtig, um Beziehungen zu pflegen. Das bewusste Erinnern an die Bedürfnisse und Wünsche von Familie und Freunden fördert Liebe und Verständnis.
Insgesamt ist das Erinnern eine geistige Praxis, die uns hilft, in Übereinstimmung mit unseren Werten zu leben, aus der Vergangenheit zu lernen und unsere Verbindung zu Gott und anderen zu stärken.
In Helaman 11:12 spricht Nephi von Gottes „grimmigem Zorn“ im Zusammenhang mit der Bestrafung des Volkes aufgrund seiner Sünden. Der Begriff „Zorn Gottes“ wird in den heiligen Schriften oft metaphorisch verwendet, um Gottes Reaktion auf Sünde und Ungerechtigkeit zu beschreiben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Gottes Zorn nicht mit menschlicher Wut oder Vergeltung zu vergleichen ist. Stattdessen symbolisiert er Gottes Gerechtigkeit und die natürlichen Konsequenzen, die aus Ungehorsam und Sünde resultieren.
Hier sind einige Überlegungen, wie der „grimmige Zorn Gottes“ in diesem Kontext zu verstehen ist:
- Göttliche Gerechtigkeit: Gottes Zorn kann als Ausdruck seiner vollkommenen Gerechtigkeit verstanden werden. Wenn Menschen die Gebote brechen und sich von ihm abwenden, ziehen sie sich selbst in Schwierigkeiten, die als „Zorn“ oder Konsequenz beschrieben werden.
- Erziehungsmaßnahme: Der „grimmige Zorn“ kann auch als eine Form der göttlichen Disziplin betrachtet werden. In diesem Fall lässt Gott das Volk durch Leid (wie die Hungersnot) gehen, um es zur Umkehr und zum Nachdenken über seine Taten zu bringen.
- Warnung und Einladung zur Umkehr: Gottes Zorn ist nie willkürlich. Vielmehr dient er oft als Warnung und als Aufforderung zur Umkehr. Gott will das Volk nicht zerstören, sondern es zur Besinnung bringen, damit es sich ihm wieder zuwendet.
- Menschliche Beschreibung göttlicher Handlungen: Die Sprache der Schrift benutzt oft menschliche Begriffe, um göttliche Handlungen zu beschreiben, die über unser volles Verständnis hinausgehen. Der „grimmige Zorn“ Gottes zeigt die Ernsthaftigkeit der Lage und die Notwendigkeit, sich dringend zu ändern.
In Helaman 11:12 bittet Nephi Gott, seinen Zorn abzuwenden, da das Volk umgekehrt ist. Dies zeigt, dass Gottes Zorn nicht dauerhaft ist, sondern sich ändert, wenn die Menschen Umkehr üben und sich ihm wieder zuwenden. Gott handelt aus Liebe und Gerechtigkeit und wünscht letztlich das Wohl seiner Kinder.
In Helaman 11:22-23 lernen wir wertvolle Prinzipien im Umgang mit Streit und Konflikten:
- Schnelles Handeln und klare Lehre: Als Streitigkeiten über Lehrfragen aufkamen, handelten Nephi, Lehi und andere geistige Führer schnell, um die Verwirrung zu beseitigen. Sie nutzten ihre Kenntnis der wahren Lehre und ihre Verbindung zu Gott, um Klarheit zu schaffen. Dies zeigt, dass wir bei Konflikten oder Missverständnissen schnell handeln und auf klare, richtige Prinzipien zurückgreifen sollten.
- Der Wert von Offenbarung und Weisheit: Die geistigen Führer, die täglich Offenbarungen erhielten, konnten den Streit durch Weisheit und göttliche Führung beenden. Das lehrt uns, dass wir in Konflikten nach göttlicher Führung und Weisheit suchen sollten, sei es durch Gebet, Schriftstudium oder den Rat von erfahrenen, vertrauenswürdigen Personen.
- Frieden durch Wahrhaftigkeit: Der Frieden wurde wiederhergestellt, indem die wahre Lehre verkündet wurde. Dies zeigt, dass Streit oft durch Missverständnisse oder falsche Informationen entsteht, und dass die Verkündung der Wahrheit und ein Verständnis der richtigen Prinzipien entscheidend sind, um Konflikte zu lösen.
Zusammengefasst lernen wir aus diesen Versen, dass Konflikte durch schnelles Handeln, die Suche nach göttlicher Führung und die klare Kommunikation wahrer Prinzipien effektiv gelöst werden können. Diese Lehren sind auch heute wertvoll, um Streitigkeiten in Familie, Gemeinschaft und Kirche beizulegen.
Helaman 11 bietet weitere wichtige Lehren, die auf unser heutiges Leben anwendbar sind:
- Umkehr und Demut: Die Geschichte zeigt, dass Gott Katastrophen wie Hungersnöte zulässt, um die Menschen zur Umkehr zu bewegen. Dies betont die Wichtigkeit, demütig zu bleiben und ständig an Gott zu denken, anstatt erst in Krisen nach ihm zu suchen.
- Macht des Gebets: Nephi zeigt, dass aufrichtiges Gebet, verbunden mit Glauben, mächtige Wirkungen haben kann. In unserem Leben können Gebet und Vertrauen auf Gott in schwierigen Zeiten helfen und Veränderungen bewirken.
- Gefahr des Stolzes: Die Nephiten verfielen nach der Wiederherstellung des Friedens und Wohlstands schnell wieder in Stolz und Bosheit. Dies erinnert daran, dass Wohlstand und Erfolg oft zur Selbstgefälligkeit führen können, und dass es wichtig ist, auch in guten Zeiten demütig zu bleiben.
- Einfluss von Sünde auf die Gesellschaft: Die Geschichte zeigt, wie Sünde und Übeltaten nicht nur das Individuum, sondern ganze Gesellschaften zerstören können. Es ist wichtig, moralische Werte hochzuhalten, da die Missachtung dieser Werte langfristig schädliche Folgen für die Gemeinschaft hat.
- Wiederkehrende Muster: Die Nephiten fielen wiederholt in dieselben Fehler zurück, indem sie Gott vergaßen, sobald es ihnen gut ging. Dies lehrt uns, wachsam zu bleiben und aus vergangenen Fehlern zu lernen, um nicht in destruktive Muster zurückzufallen.
Diese Lehren erinnern uns daran, wie wichtig es ist, in allen Umständen auf Gott zu vertrauen, ständig demütig zu bleiben, moralische Werte hochzuhalten und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Inwiefern ist es wichtig, sündhafte Verführungen aus seinem Leben zu verbrannen?