Helaman unterweist seine Söhne Nephi und Lehi
(Bild: Quelle; Screenshot 2:44 aus Helaman 5)
“Und es begab sich: Die Lamaniten hetzten die Räuberbande Gadiantons; und sie predigten das Wort Gottes unter dem schlechteren Teil von ihnen, sodass diese Räuberbande unter den Lamaniten völlig vernichtet wurde.” (Helaman 6:37).
- Dieser Vers betont den Kontrast zwischen den Lamaniten, die das Böse aus ihrer Mitte entfernten, und den Nephiten, die es pflegten und damit ihren eigenen Untergang einleiteten. Er fasst die zentrale Botschaft des Kapitels zusammen: Rechtschaffenheit bringt Schutz und Frieden, während die Duldung von Korruption und Sünde zum Niedergang führt.
Eine Zusammenfassung von Helaman 6:1-41:
In Helaman 6 wird beschrieben, wie sich die Lage der Nephiten und Lamaniten in einer Zeit des Friedens und Wohlstands verändert. Zu Beginn des Kapitels leben die Lamaniten in Gerechtigkeit und bekehren sich zum Herrn, während viele Nephiten sich in Sünde und Schlechtigkeit verstricken. Dieser Frieden ermöglicht es den Lamaniten und Nephiten, frei miteinander zu handeln und in Wohlstand zu leben. Es kommt jedoch zu einem drastischen Wandel, als die Gadianton-Räuber, eine geheime verbrecherische Vereinigung, die Gesellschaft infiltrieren.
Die Gadianton-Räuber gewinnen unter den Nephiten immer mehr Einfluss und Kontrolle, während die Lamaniten ihre Präsenz bekämpfen und aus ihrer Gesellschaft vertreiben. Trotz ihrer Bekehrung zur Rechtschaffenheit unterliegen die Nephiten nach und nach dem Einfluss dieser Gruppe. Die Korruption breitet sich aus, und es entsteht ein großes Maß an Ungerechtigkeit und Unrecht. Schließlich kommt es zu einem Niedergang des Wohlstands und des Friedens, da die Nephiten zunehmend in Dunkelheit und Sünde verfallen.
Eine differenziertere Betrachtung:
Helaman 6:1-9
Helaman 6:1-9 beschreibt eine Zeit des Friedens und Wohlstands zwischen den Nephiten und Lamaniten. Nach der Bekehrung vieler Lamaniten leben beide Völker in Harmonie und handeln frei miteinander. Die Lamaniten sind nun in ihrer Gerechtigkeit sogar den Nephiten überlegen, da sich viele Nephiten in Sünde verstrickt haben. Dank des Friedens und der gerechten Lebensweise können die Menschen sowohl im Norden als auch im Süden erfolgreich Ackerbau betreiben, Bodenschätze abbauen und in Wohlstand leben (siehe Karte).
Helaman 6:10-14
In Helaman 6:10-14 wird der Wohlstand der Nephiten und Lamaniten während einer Zeit des Friedens beschrieben. Die südlichen und nördlichen Länder werden als Lehi und Mulek bezeichnet. Beide Länder sind reich an Gold, Silber und kostbaren Erzen, und die Menschen haben große handwerkliche Fähigkeiten, um diese Rohstoffe zu verarbeiten. Der Wohlstand zeigt sich auch in der Landwirtschaft, Viehzucht und der Herstellung von feinen Stoffen. Während des 64. und 65. Jahres herrscht großer Frieden, und die Menschen erfreuen sich an Predigten und Prophezeiungen.
Helaman 6:15-25
In diesen Versen (Helaman 6:15-25) wird beschrieben, wie die Nephiten nach einer Zeit des Friedens und Wohlstands wieder in Sünde und Schlechtigkeit verfallen. Im 66. Jahr wird der oberste Richter Sezoram von unbekannter Hand ermordet, und kurz darauf auch sein Sohn, der ihn im Amt nachfolgte. Dies markiert den Beginn des Niedergangs, da das Volk zunehmend korrupt wird und ihr Herz auf Reichtümer setzt.
Der Text beschreibt, wie die Gadianton-Räuber, eine geheime und kriminelle Organisation, unter den Nephiten und Lamaniten an Einfluss gewinnen. Während die Lamaniten versuchen, diese Banden zu bekämpfen, vereinen sich viele Nephiten mit ihnen und nehmen deren geheime Zeichen, Eide und Bündnisse an. Diese geheimen Gruppen verüben Morde, Raub und allerlei Sünden, ohne Konsequenzen zu befürchten, da sie einander durch ihre Bündnisse schützen.
Der Abschnitt betont die Gefahr dieser geheimen Bündnisse, die von Kischkumen und Gadianton eingeführt wurden, und erinnert daran, dass Alma einst seinem Sohn gebot, solche Geheimnisse nicht zu verbreiten, um die Menschen vor ihrer verderblichen Macht zu schützen.
Helaman 6:26-41
In Helaman 6:26-41 wird deutlich gemacht, dass die geheimen Bündnisse und Eide, die Gadianton und seine Räuberbande verbreiteten, nicht aus den heiligen Schriften stammten, sondern von Satan selbst inspiriert wurden. Satan hatte von Anfang an Menschen wie Kain und später auch Gadianton verführt, um Werke der Finsternis und des Bösen fortzuführen. Er ist der Urheber aller Sünde und verbreitet seine finsteren Machenschaften von Generation zu Generation.
Im Text wird beschrieben, wie der Einfluss Satans auf die Nephiten zunimmt, während die Lamaniten sich zunehmend Gott zuwenden und rechtschaffen werden. Die Lamaniten sind schließlich in der Lage, die Gadianton-Räuber aus ihren Reihen zu vertreiben, indem sie das Wort Gottes predigen. Im Gegensatz dazu unterstützen die Nephiten die Räuberbanden und lassen sich von ihnen korrumpieren. Schließlich übernehmen die Gadianton-Räuber die Regierung der Nephiten, was zur Unterdrückung der Rechtschaffenen und zur zunehmenden Schlechtigkeit führt. Dies markiert den Beginn des Niedergangs der Nephiten und zeigt, dass sie aufgrund ihrer Sünden und Herzenshärte für ihre Zerstörung reif wurden.
Diese Verse verdeutlichen die Gefahr, die von geheimen Kombinationen und Sünde ausgeht, und lehren, dass der Verlust von Rechtschaffenheit unweigerlich zu Zerstörung führt, während wahre Umkehr und Glaube an Gott Rettung bringen.
Lehren für uns heute
- Wahlfreiheit und Verantwortung: Helaman 6 zeigt, dass Wohlstand und Frieden nur von Dauer sind, wenn die Menschen Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit pflegen. Die Nephiten entschieden sich, nachzugeben und den Einflüssen des Bösen zu erliegen, was letztlich zu ihrem Untergang führte. Dies erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sorgfältig darauf zu achten, welche Entscheidungen wir in unserem Leben treffen und wie diese unser geistiges und weltliches Wohl beeinflussen.
- Die Gefahren geheimer Bündnisse und Korruption: Die Gadianton-Räuber stehen symbolisch für geheime Kombinationen, die Gesellschaften zerstören können. Die Lehre daraus ist, dass Korruption und böse Bündnisse im Verborgenen gedeihen und ernsthafte Auswirkungen auf das soziale Gefüge haben. Für uns heute bedeutet dies, dass wir wachsam gegenüber Ungerechtigkeiten und moralischem Verfall in unseren Gemeinschaften und Regierungen sein sollten.
- Die Macht der Bekehrung: Die Geschichte der Lamaniten zeigt, dass wahre Umkehr und Gerechtigkeit eine mächtige Kraft für das Gute sein können. Während die Nephiten nachgaben, entschieden sich die Lamaniten, in Gerechtigkeit zu leben und das Böse zu bekämpfen. Dies zeigt uns, dass egal welche Vergangenheit oder Umstände wir haben, wir uns entscheiden können, auf den Herrn zu vertrauen und Gerechtigkeit zu üben.
Insgesamt lehrt Helaman 6 uns, dass das Festhalten an Rechtschaffenheit und moralischer Integrität, sowohl persönlich als auch gemeinschaftlich, essenziell ist, um dauerhaftes Glück und Frieden zu gewährleisten.
Was meinst du gehört dazu, als Bekehrter unter den Schlechten des eigenen Volkes das Wort Gottes zu predigen?