Darum sind diejenigen gesegnet, die sich demütigen, ohne dass sie gezwungen sind

Entscheidungen aus innerer Antriebskraft, nicht aufgrund äußerer Zwänge
(Bild: Quelle)

“Darum sind diejenigen gesegnet, die sich demütigen, ohne dass sie gezwungen sind, demütig zu sein; oder vielmehr, mit anderen Worten, gesegnet ist, wer an das Wort Gottes glaubt und sich ohne Verstocktheit des Herzens taufen lässt, ja, ohne dass er dazu gebracht worden ist, dass er das Wort kennt, oder sogar gezwungen worden ist, es zu kennen, bevor er glaubt.” (Alma 32:16). 

  • Dieser Vers hebt hervor, dass freiwillige Demut und Glaube ohne Zwang besonders gesegnet sind. Es betont, dass wahre Gläubige jene sind, die das Wort Gottes annehmen und danach leben, ohne dass äußere Umstände sie dazu zwingen. Die Botschaft ermutigt uns, ein demütiges Herz zu bewahren und auf freiwilliger Basis an Gott zu glauben und seinen Lehren zu folgen. 

Eine Zusammenfassung von Alma 32:1-20: 

In Alma 32:1-20 wird beschrieben, wie Alma der Jüngere und seine Gefährten, Ammon, Aaron, Omner, Amulek, Zeezrom und seine zwei Söhne Schiblon und Korianton (Alma 31:32), das Wort Gottes predigen. Sie arbeiten besonders unter den Armen der Zoramiten, die wegen ihrer Armut und ihrer groben Kleidung aus den Synagogen ausgeschlossen wurden. Diese Menschen, arm an weltlichen Gütern und im Herzen, kommen zu Alma und fragen ihn, wie sie Gott anbeten sollen, da sie aus den Synagogen verbannt sind. 

Alma freut sich über ihre Demut und erklärt ihnen, dass sie gesegnet sind, weil ihre Not sie zur Demut gebracht hat. Er belehrt sie, dass sie Gott überall und jederzeit anbeten können, nicht nur in den Synagogen oder einmal in der Woche. Alma betont, dass es besser ist, sich freiwillig demütig zu zeigen und an das Wort Gottes zu glauben, als durch Not zur Demut gezwungen zu werden. Er erläutert, dass diejenigen, die sich von Herzen demütigen und umkehren, Barmherzigkeit finden und gerettet werden. 

Alma kritisiert diejenigen, die nur dann glauben wollen, wenn sie Zeichen vom Himmel sehen, und erklärt, dass wahrer Glaube bedeutet, ohne solche Zeichen zu glauben. Er betont, dass Glaube nicht auf Wissen basiert, sondern auf Vertrauen in das, was man nicht sieht. Abschließend stellt Alma klar, dass jeder gemäß seinen Taten gerichtet wird und dass es besser ist, dem Wort Gottes aus freien Stücken zu folgen als durch äußeren Zwang. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 32:1-5: 
Alma und seine Gefährten begannen, das Wort Gottes zu predigen, und zwar in den Synagogen, in den Häusern der Menschen und sogar auf den Straßen. Nach harter Arbeit hatten sie besonders unter den Armen Erfolg, die aufgrund ihrer groben Kleidung aus den Synagogen verbannt worden waren. Diese Menschen, als schmutzig und als Abschaum angesehen, wurden von ihren Brüdern verachtet und waren sowohl materiell als auch spirituell arm. 

Als Alma auf dem Hügel Onida predigte (südlich Antionum; siehe Karte), versammelte sich eine große Menge um ihn, insbesondere jene Armen. Der Anführer dieser Gruppe fragte Alma, was sie tun sollten, da sie von allen Menschen und besonders von den Priestern wegen ihrer Armut verachtet und aus den Synagogen verbannt worden waren, obwohl sie diese mit ihren eigenen Händen erbaut hatten. Da sie keinen Platz hatten, um Gott anzubeten, suchten sie Rat bei Alma. 

Alma 32:6-10: 
Als Alma dies hörte, wandte er sich um und schaute mit großer Freude auf die Menschen, da er erkannte, dass ihre Bedrängnisse sie wahrhaft demütig gemacht hatten und sie bereit waren, das Wort Gottes zu hören. Er wandte sich von der anderen Menge ab und sprach zu den wahrhaft Reumütigen. 

Alma erkannte ihre Herzensdemut und erklärte ihnen, dass sie gesegnet seien. Er erinnerte sie an die Frage ihres Anführers, was sie tun sollten, da sie aus den Synagogen ausgeschlossen waren und daher Gott nicht anbeten konnten. Alma fragte sie rhetorisch, ob sie glaubten, dass man Gott nur in den Synagogen anbeten könne. 

Alma 32:11-15: 
Alma fuhr fort zu fragen, ob sie glaubten, dass man Gott nur einmal in der Woche anbeten dürfe. Er erklärte, dass es gut sei, dass sie aus den Synagogen ausgestoßen wurden, da dies sie zur Demut und zum Lernen von Weisheit *) geführt habe. Wegen ihrer Armut und Verachtung durch ihre Brüder seien sie notwendigerweise zur Demut gebracht worden. 

  • *) Die Definition von Weisheit kann je nach kulturellem, philosophischem und religiösem Kontext variieren, aber im Allgemeinen wird Weisheit als die Fähigkeit definiert, Wissen, Erfahrung und Einsicht auf eine Weise zu nutzen, die moralisch, ethisch und praktisch fundiert ist. 
     
    Weise Menschen sind in der Lage, über ihre Erfahrungen nachzudenken und daraus Einsichten zu gewinnen, die ihnen helfen, kluge Entscheidungen zu treffen und angemessen zu handeln. 

Alma betonte, dass sie gesegnet seien, weil ihre Bedrängnisse sie zur Demut gezwungen hätten, was sie zur Umkehr und somit zur Barmherzigkeit führen könne. Wer Barmherzigkeit finde und bis ans Ende ausharre, werde errettet werden. Er hob hervor, dass diejenigen noch mehr gesegnet seien, die sich aus eigenem Antrieb um des Wortes willen demütigen *). 

“Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir unsere Feindseligkeit gegenüber unseren Brüdern und Schwestern überwinden, sie achten wie uns selbst und sie auf unsere Stufe oder noch höher heben (siehe LuB 38:24;81:5; 84:106). … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir Rat und Züchtigung annehmen. … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir denen vergeben, die uns beleidigt haben. … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir selbstlos dienen. … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir auf Mission gehen und das Wort predigen, das andere demütig machen kann. … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir häufiger in den Tempel gehen. 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir unsere Sünden bekennen und sie ablegen und aus Gott geboren werden. … 

Wir können uns aus eigenem Antrieb demütigen, indem wir Gott lieben und unseren Willen seinem unterordnen und ihn an die erste Stelle setzen. … 

Seien wir demütig. Wir können es. Ich weiß es.“ („Hütet euch vor dem Stolz“, Der Stern, Juli 1989, Seite 5). 

Er betonte, dass wer sich wahrhaft demütige, von seinen Sünden umkehre und bis ans Ende ausharre, mehr gesegnet sei als diejenigen, die nur durch ihre Armut zur Demut gezwungen seien. 

Alma 32:16-20: 
Alma erklärt weiter, dass diejenigen besonders gesegnet sind, die sich freiwillig demütigen, ohne dazu gezwungen zu sein. Gesegnet sind auch jene, die an das Wort Gottes glauben und sich ohne Herzenshärte *) taufen lassen, ohne dass sie zuvor durch äußere Umstände oder Zwang zur Erkenntnis gebracht wurden. 

  • *) In Vers 16 von Alma 32 bezieht sich „Verstocktheit des Herzens“ auf eine Haltung der Sturheit, des Widerstands oder der Unwilligkeit, auf Gottes Wort zu hören und zu reagieren. Es beschreibt Menschen, die sich bewusst gegen spirituelle Einsichten oder göttliche Einflüsse verschließen. 

Diese Verstocktheit des Herzens kann sich in verschiedenen Weisen zeigen: 

  1. Sturheit und Stolz: Menschen, die stolz sind und meinen, sie wüssten alles besser, und daher nicht bereit sind, sich von göttlicher Weisheit leiten zu lassen. 
  1. Unglaube und Zweifel: Menschen, die ständig Zweifel hegen und nicht an das Wort Gottes glauben wollen, selbst wenn sie Beweise oder Zeugnisse davon erhalten. 
  1. Widerstand gegen Umkehr: Menschen, die ihre Sünden nicht eingestehen oder bereuen wollen und sich weigern, ihren Lebensstil zu ändern, obwohl sie wissen, dass es notwendig wäre. 
  1. Ignoranz und Gleichgültigkeit: Menschen, die einfach nicht zuhören oder sich nicht darum kümmern, was Gott ihnen sagen will. 

Die Lehre in diesem Vers besagt, dass diejenigen besonders gesegnet sind, die diese Verstocktheit des Herzens überwinden und bereitwillig das Wort Gottes annehmen und sich taufen lassen, ohne durch äußere Umstände dazu gezwungen zu werden. 

Im modernen Kontext können wir daraus lernen, offen und empfänglich für spirituelle Führung und göttliche Einsichten zu sein. Es ermutigt uns, Demut und Lernbereitschaft zu bewahren, anstatt uns aus Stolz oder Angst gegen positive Veränderungen zu wehren. 

Er spricht von Menschen, die Zeichen vom Himmel fordern, um zu glauben, und fragt, ob das wirklich Glaube sei. Er verneint dies, denn Wissen schließt Glauben aus, da Glauben auf dem Vertrauen in das Unbekannte basiert. Alma hebt hervor, dass jemand, der den Willen Gottes kennt und ihn nicht tut, mehr verflucht ist als jemand, der nur glaubt oder einen Grund zum Glauben hat und dennoch in Übertretung fällt. 

Er fordert die Zuhörer auf, dies selbst zu beurteilen und betont, dass alle Menschen gemäß ihren Taten gerichtet werden, und dass Gerechtigkeit auf beiden Seiten gilt. 

Die Lehren aus Alma 32:1-20 bieten wertvolle Einsichten und Anwendungen für unser heutiges Leben: 

  1. Glaube ist nicht an Orte gebunden: Alma betont, dass die Anbetung Gottes nicht auf bestimmte Orte wie Synagogen beschränkt ist. Wir können überall und zu jeder Zeit mit Gott in Verbindung treten. Dies lehrt uns, dass unsere Beziehung zu Gott unabhängig von physischen Orten ist und dass wahre Anbetung im Herzen stattfindet. 
  1. Demut durch Widrigkeiten: Alma erklärt, dass Bedrängnisse oft zur Demut führen können. Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben können uns dazu bringen, uns auf Gott zu verlassen und geistig zu wachsen. Diese Einsicht hilft uns, unsere eigenen Schwierigkeiten als Chancen für spirituelle Reifung zu sehen. 
  1. Freiwillige Demut ist höher zu bewerten: Alma hebt hervor, dass diejenigen gesegnet sind, die sich aus freien Stücken demütigen, ohne durch äußere Umstände dazu gezwungen zu sein. Diese Lehre ermutigt uns, von uns aus Demut zu üben und bewusst nach spirituellem Wachstum zu streben. 
  1. Glaube ohne Zeichen: Alma kritisiert die Haltung, erst an Gott zu glauben, wenn man sichtbare Zeichen erhält. Echter Glaube basiert auf Vertrauen und Überzeugung, nicht auf sichtbaren Beweisen. Dies ermutigt uns, unseren Glauben zu festigen und nicht von äußeren Zeichen abhängig zu machen. 
  1. Umkehr und Barmherzigkeit: Alma betont die Wichtigkeit von Umkehr und dass diejenigen, die umkehren, Barmherzigkeit finden. Dies lehrt uns, dass Umkehr ein zentraler Aspekt des spirituellen Lebens ist und dass Gottes Barmherzigkeit immer für diejenigen verfügbar ist, die ihre Fehler erkennen und bereuen. 
  1. Handlungen zählen: Schließlich erinnert uns Alma daran, dass wir gemäß unseren Taten gerichtet werden. Diese Lehre ermutigt uns, ein rechtschaffenes Leben zu führen und in Übereinstimmung mit unseren Überzeugungen zu handeln. 

Zusammengefasst lehren uns diese Verse, dass wahre Anbetung und Glauben von Herzen kommen, dass Demut und Umkehr zentral für unser geistliches Leben sind und dass wir für unsere Taten verantwortlich sind. 

Was meinst du, warum jene gesegnet sind, die sich für Wahrheit entscheiden, ohne durch äußere Umstände dazu gezwungen zu sein? 

findechristus.org  

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