Abisch, Illustration von Dilleen Marsh
(Bild: Quelle)
“Und so begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten; so fing der Herr an, seinen Geist über sie auszugießen; und wir sehen, dass sein Arm zu allen Menschen ausgestreckt ist, die umkehren und an seinen Namen glauben.” (Alma 19:36).
- Dieser Vers betont, dass Gottes Werk unter allen Menschen beginnt und dass sein Geist über diejenigen ausgegossen wird, die umkehren und an ihn glauben. Es unterstreicht die universelle Natur von Gottes Einladung zur Umkehr und Erlösung sowie seine Bereitschaft, seinen Geist allen Menschen zu schenken.
Eine Zusammenfassung von Alma 19:1-36:
Alma 19:1-36 beschreibt eine bemerkenswerte Geschichte über die Bekehrung von König Lamoni und seiner Umgebung durch die Macht Gottes und das Wirken Ammons. Nachdem König Lamoni zwei Tage und Nächte in einem bewusstlosen Zustand gelegen hatte, sandte seine besorgte Königin nach Ammon, da sie von seiner göttlichen Macht gehört hatte. Ammon versicherte der Königin, dass der König nicht tot, sondern von Gottes Macht ergriffen war und sich am nächsten Tag erheben würde.
Die Königin, obwohl sie nur das Wort Ammons und der Diener hatte, glaubte fest daran. Am folgenden Tag erwachte König Lamoni und bezeugte, dass er seinen Erlöser gesehen hatte. Dieses Ereignis führte dazu, dass sowohl die Königin als auch Ammon vor Freude überwältigt wurden und zu Boden sanken.
Als die Diener und das Volk dies sahen, gerieten sie in Furcht und begannen, Gott anzurufen, was dazu führte, dass auch sie zu Boden sanken, bis auf eine Frau namens Abisch *), die die Gelegenheit nutzte, um das Volk zu sammeln und Zeugnis von der Macht Gottes zu geben. Es kam zu einem heftigen Streit unter den Versammelten über die Ursache dieser Ereignisse, wobei einige Ammon für einen großen Geist hielten und andere ihn für ein von den Nephiten gesandtes Ungeheuer.
Abisch versuchte, den Streit zu schlichten, indem sie die Königin aufrichtete, die dann für das Volk betete. Auch König Lamoni erhob sich und begann, das Volk zu lehren, was er von Ammon gelernt hatte. Viele glaubten und bekehrten sich, während andere ungläubig blieben. Schließlich verkündeten Ammon und die Diener des Königs das Evangelium, was zur Bekehrung und Taufe vieler führte. So begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten, und der Geist Gottes wurde über alle ausgegossen, die umkehrten und an seinen Namen glaubten.
- *) Vers 16 gibt einige interessante Informationen über Abisch:
- Herkunft: Abisch war eine lamanitische Frau, gehörte also zum Volk der Lamaniten.
- Bekehrung: Sie war bereits vor vielen Jahren zum Herrn bekehrt worden. Ihre Bekehrung war das Ergebnis einer außergewöhnlichen Vision, die ihr Vater gehabt hatte.
- Geheimhaltung: Trotz ihrer Bekehrung hatte Abisch dies nie öffentlich bekannt gemacht. Sie hielt ihre Glaubensüberzeugungen verborgen. Die Lamaniten hätten sie anderenfalls für eine Kolloborateurin halten können, da sie die Lehren der Nephiten verabscheuten.
- Handlung: Als sie sah, dass der König, die Königin, Ammon und die Diener durch die Macht Gottes zu Boden gefallen waren, erkannte sie dies als eine Gelegenheit, die Macht Gottes zu bezeugen. Sie lief von Haus zu Haus, um den Menschen von den Ereignissen zu berichten, in der Hoffnung, dass dies sie zum Glauben an die Macht Gottes führen würde.
Abisch spielt um 90 v. Chr. eine entscheidende Rolle in der Verbreitung des Glaubens unter den Lamaniten, indem sie aktiv die Gelegenheit nutzt, das Volk zu versammeln und ihnen die wunderbaren Werke Gottes zu zeigen.
Eine differenziertere Betrachtung:
Alma 19:1-7:
Nach zwei Tagen und Nächten bereiteten sich die Diener darauf vor, den leblos wirkenden Körper von König Lamoni zu bestatten. Die Königin, die von Ammons Ruf als Prophet eines heiligen Gottes gehört hatte, hieß ihn zu sich kommen. Ammon folgte der Aufforderung und ging zur Königin, die ihn bat, ihren Ehemann zu untersuchen. Sie erklärte, dass ihre Diener von Ammons mächtigen Werken im Namen Gottes berichtet hätten und sie wissen wollte, ob ihr Ehemann wirklich tot sei, wie einige behaupteten, oder nur schliefe, wie andere sagten. Ammon wusste, dass König Lamoni von der Macht Gottes überwältigt war, da der Schleier des Unglaubens von ihm genommen worden und das Licht Gottes in ihm erstrahlt war. Dieses Licht hatte ihm solche Freude gebracht, dass es seinen physischen Körper überwältigt hatte. Daher entsprach der Wunsch der Königin Ammons eigenem Wunsch. Er ging hinein, sah den König an und erkannte, dass er nicht tot war.
Alma 19:8-13:
Ammon erklärte der Königin, dass König Lamoni nicht tot sei, sondern in Gott schlafe und sich am nächsten Tag wieder erheben werde. Er bat sie, den König nicht zu begraben. Als Ammon die Königin fragte, ob sie dies glaube, antwortete sie, dass sie kein anderes Zeugnis habe außer Ammons Wort und das der Diener, aber sie glaube daran. Daraufhin lobte Ammon ihren außergewöhnlichen Glauben und sagte, dass im gesamten Volk der Nephiten kein so großer Glaube existiere.
Die Königin wachte bis zum nächsten Tag über das Bett ihres Mannes. Gemäß Ammons Prophezeiung erhob sich König Lamoni und streckte seine Hand zur Königin aus, pries den Namen Gottes und segnete sie. Er bezeugte, dass er seinen Erlöser gesehen habe, der von einer Frau geboren werde und alle Menschen erlösen werde, die an seinen Namen glauben. Er war so erfüllt von Freude, dass er erneut niedersank, und auch die Königin wurde vom Geist überwältigt und sank zu Boden.
Alma 19:14-21:
Ammon sah, dass der Geist des Herrn gemäß seinen Gebeten auf die Lamaniten ausgegossen wurde, seine Brüder, die durch ihre Übeltaten und Überlieferungen viel Trauer unter den Nephiten verursacht hatten. Er fiel auf die Knie und begann, seine Seele in Gebet und Danksagung vor Gott auszuschütten für das, was er für seine Brüder getan hatte. Auch Ammon wurde von Freude überwältigt und sank zur Erde nieder, so wie König Lamoni und die Königin.
Als die Diener des Königs sahen, dass die drei am Boden lagen, wurden auch sie von der Furcht des Herrn ergriffen und begannen, Gott anzurufen. Schließlich fielen auch sie zur Erde, bis auf eine lamanitische Frau namens Abisch. Abisch war viele Jahre zuvor zum Herrn bekehrt worden, nachdem ihr Vater eine außergewöhnliche Vision gehabt hatte, hatte aber ihre Bekehrung nie bekannt gemacht. Als sie die anderen auf dem Boden liegen sah, erkannte sie die Macht Gottes und sah darin eine Gelegenheit, das Volk zum Glauben zu führen. Sie lief von Haus zu Haus und verkündete den Leuten, was geschehen war.
Bald versammelten sich die Leute vor dem Haus des Königs. Sie sahen den König, die Königin, deren Diener und Ammon, den Nephiten, auf der Erde liegen und begannen untereinander zu murren. Einige sagten, es sei ein großes Übel über den König und sein Haus gekommen, weil er geduldet hatte, dass ein Nephit im Land blieb. Andere wiesen sie zurecht und sagten, dass der König dieses Übel über sein Haus gebracht habe, weil er seine Diener getötet hatte, deren Herden an den Wassern Sebus (wohl ganz in der Nähe der Stadt Ichmael; siehe Karte) zerstreut worden waren. Auch diejenigen Männer, die an den Wassern Sebus gestanden und die Herden des Königs zerstreut hatten, wiesen die Murrenden zurecht, da sie auf Ammon zornig waren, weil er viele ihrer Brüder getötet hatte, als er die Herden verteidigte.
Alma 19:22-24:
Ein Mann, dessen Bruder von Ammon getötet worden war, zog sein Schwert und trat vor, um Ammon zu töten. Doch als er das Schwert hob, fiel er tot um. Dies zeigte, dass Ammon nicht getötet werden konnte, weil der Herr zu seinem Vater Mosia gesprochen hatte, dass Ammon verschont bleiben würde, und Mosia hatte Ammon dem Herrn anvertraut.
Als die Menge sah, dass der Mann, der Ammon töten wollte, tot umgefallen war, überkam sie große Furcht. Sie wagten nicht, Ammon oder die anderen, die am Boden lagen, zu berühren. Sie begannen erneut, sich untereinander zu wundern und zu spekulieren, was die Ursache dieser großen Macht sein könnte und was dies alles zu bedeuten habe.
Alma 19:25-30:
Einige in der Menge glaubten, Ammon sei der Große Geist, während andere meinten, er sei vom Großen Geist gesandt worden. Wieder andere widersprachen und behaupteten, Ammon sei ein Ungeheuer, das von den Nephiten geschickt wurde, um sie zu quälen. Einige waren der Meinung, Ammon sei vom Großen Geist gesandt, um sie wegen ihrer Übeltaten zu bedrängen, und erinnerten daran, dass der Große Geist stets die Nephiten beschützt habe und viele Lamaniten vernichtet habe.
Ein heftiger Streit brach unter ihnen aus. Während sie stritten, kam Abisch, die Magd, die die Menge versammelt hatte. Als sie den Streit sah, war sie so bekümmert, dass sie weinte. Sie ging zur Königin, nahm ihre Hand und versuchte, sie vom Boden aufzurichten. Sobald sie die Hand der Königin berührte, erhob diese sich, stand auf und rief laut: „O seliger Jesus, der mich vor einer furchtbaren Hölle errettet hat! O seliger Gott, sei barmherzig zu diesem Volk!“
Die Königin, von Freude erfüllt, faltete die Hände und sprach viele unverständliche Worte. Dann nahm sie die Hand des Königs Lamoni, und auch er erhob sich und stand auf seinen Füßen.
Alma 19:31-36:
Als König Lamoni den Streit unter seinem Volk sah, ging er sofort hin und wies sie zurecht. Er begann, ihnen die Worte zu lehren, die er von Ammon gehört hatte. Alle, die auf ihn hörten, glaubten und bekehrten sich zum Herrn. Viele wollten jedoch seine Worte nicht hören und gingen weg.
Als Ammon sich erhob, begann er, ebenso wie die Diener Lamonis, dem Volk zu verkünden, dass ihr Herz umgewandelt worden war und sie keinen Wunsch mehr hatten, Böses zu tun. Viele berichteten dem Volk, dass sie Engel gesehen und mit ihnen gesprochen hatten und erzählten von Gottes Rechtschaffenheit.
Viele glaubten diesen Worten und ließen sich taufen, wodurch sie ein rechtschaffenes Volk wurden und eine Gemeinde gründeten. So begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten, als der Herr anfing, seinen Geist über sie auszugießen. Es wurde gezeigt, dass Gottes Arm allen Menschen ausgestreckt ist, die umkehren und an seinen Namen glauben.
Die Geschichte aus Alma 19:1-36 enthält viele Lehren und Prinzipien, die auch für uns heute von Bedeutung sein können:
- Glaube und Vertrauen: Die Königin zeigte großen Glauben, indem sie auf Ammons Worte vertraute, obwohl sie kein anderes Zeugnis hatte. Dies lehrt uns, dass Vertrauen und Glaube an Gott und seine Diener wichtig sind, auch wenn wir keine direkten Beweise haben.
- Die Macht des Gebets: Ammon und die anderen in der Geschichte beteten in Zeiten großer Not und Dankbarkeit. Dies zeigt die Kraft des Gebets, um Führung, Trost und Hilfe zu erhalten.
- Bekehrung und Veränderung: Die Lamaniten, die auf die Lehren Ammons und Lamonis hörten, erlebten eine tiefgreifende Umwandlung ihrer Herzen. Dies erinnert uns daran, dass wahre Bekehrung eine Veränderung des Herzens und Verhaltens bedeutet.
- Zeugnis und Verkündigung: Viele der Bekehrten erzählten anderen von ihren Erfahrungen mit Engeln und Gottes Rechtschaffenheit. Dies zeigt die Bedeutung, unser Zeugnis mit anderen zu teilen und das Evangelium zu verkünden.
- Einheit und Gemeinschaft: Die Bekehrten gründeten eine Gemeinde und lebten in Rechtschaffenheit zusammen. Dies betont die Wichtigkeit der Gemeinschaft und Unterstützung unter Gläubigen.
- Gottes Macht und Schutz: Die Geschichte von Ammon, der vor dem Tod bewahrt wurde, zeigt, dass Gott seine Diener beschützt und seine Macht größer ist als die aller Bedrohungen.
- Gnade und Umkehr: Der Herr begann, seinen Geist über die Lamaniten auszugießen, was zeigt, dass Gottes Gnade allen offensteht, die umkehren und an ihn glauben.
- Barmherzigkeit und Mitgefühl: Die Handlungen von Abisch, die versuchte, die Menschen zu versammeln und die Königin zu erwecken, zeigen die Bedeutung von Mitgefühl und dem Wunsch, anderen zu helfen, Gott zu erkennen.
Durch diese Lehren können wir ermutigt werden, unseren Glauben zu stärken, im Gebet zu verharren, Zeugnis zu geben, unsere Herzen zu ändern und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu suchen. Außerdem erinnert uns die Geschichte an Gottes Macht, Schutz und die universelle Einladung zur Umkehr und Erlösung.
Was meinst du, wieso der Herr sein Werk der Erlösung unter den Lamaniten aufrichtete?