Ammon unterrichtet König Lamoni
(Bild: Quelle; Screenshot aus dem Video Ammon unterrichtet König Lamoni über das Evangelium Jesu Christi | Alma 18)
“Nun war Ammon weise, doch arglos, und so sprach er zu Lamoni: Wirst du auf meine Worte hören, wenn ich dir sage, mit was für einer Macht ich dies tue? Und das ist es, was ich von dir wünsche. 23 Und der König antwortete ihm und sprach: Ja, ich werde all deinen Worten glauben. Und so wurde er mit Schläue eingefangen.” (Alma 18:22-23).
- Im gegebenen Textauszug aus Alma 18:23 wird deutlich, wie Ammon, obwohl weise und arglos, geschickt vorgeht, um die Aufmerksamkeit und das Vertrauen von König Lamoni zu gewinnen. Er stellt eine Frage, die Lamoni veranlasst, ihm zu versichern, dass er allem glauben werde, was Ammon sagt. Auf diese Weise „fängt“ Ammon den König mit Geschicklichkeit ein, indem er ihn dazu bringt, sich zu verpflichten, seinen Worten zu vertrauen.
„Weise aber arglos zu sein“ bedeutet, dass jemand klug, einfallsreich und verständig ist, dabei jedoch unschuldig, ohne Hintergedanken oder List. Eine solche Person handelt mit Vorsicht und Überlegung, ist jedoch nicht manipulativ oder hinterlistig. Sie kann Situationen richtig einschätzen und kluge Entscheidungen treffen, ohne dabei andere zu täuschen oder auszunutzen. In Ammons Fall zeigt dies seine Fähigkeit, klug zu handeln und dabei aufrichtig und ehrlich zu bleiben, was letztlich dazu beiträgt, das Vertrauen von König Lamoni zu gewinnen.
Eine Zusammenfassung von Alma 18:1-43:
In Alma 18:1-43 wird von der Begegnung zwischen Ammon und König Lamoni berichtet. König Lamoni hört von Ammons tapferem und erfolgreichen Schutz seiner Herden und beginnt zu glauben, dass Ammon der Große Geist sei. Die Diener des Königs bestätigen Ammons außergewöhnliche Fähigkeiten, was Lamoni in seiner Überzeugung stärkt.
König Lamoni ist zutiefst beeindruckt von Ammons Fähigkeiten und seiner Treue. Als er erfährt, dass Ammon gerade seine Pferde füttert, ist er noch mehr erstaunt über Ammons Demut und Gehorsam. Lamoni wünscht sich, mit Ammon zu sprechen, traut sich aber nicht, ihn zu rufen. Ammon kommt schließlich von selbst zum König, und obwohl der König zunächst sprachlos ist, kann Ammon seine Gedanken lesen und fragt ihn nach seinen Wünschen.
Lamoni erkennt Ammons Fähigkeit, seine Gedanken zu lesen, und fragt, ob er der Große Geist sei. Ammon erklärt, dass er nur ein Mensch sei, jedoch von Gott gesandt, um das Volk das Wort Gottes zu lehren. Er beginnt, dem König von der Schöpfung, dem Fall des Menschen, und der Geschichte seines Volkes zu berichten. Er erläutert auch den Plan der Erlösung und das Kommen Christi.
König Lamoni ist überzeugt von Ammons Worten und beginnt, zum Herrn um Barmherzigkeit für sich und sein Volk zu bitten. Daraufhin fällt er zur Erde und liegt dort wie tot für zwei Tage und zwei Nächte. Seine Familie betrauert ihn nach den Traditionen der Lamaniten.
Eine differenziertere Betrachtung:
Alma 18:1-7:
König Lamoni ließ seine Diener vortreten, damit sie bezeugen konnten, was sie erlebt hatten. Nachdem sie berichtet hatten, wie Ammon treu die Herden bewahrt und im Kampf beeindruckend siegreich gewesen war, war Lamoni äußerst erstaunt. Er vermutete, dass Ammon mehr als ein Mensch sei und möglicherweise der Große Geist *), der über das Volk strenge Strafen verhängt hatte. Die Diener waren unsicher, ob Ammon der Große Geist oder ein Mensch sei, wussten aber, dass er von den Feinden des Königs nicht getötet werden konnte und die Herden des Königs dank seiner Geschicklichkeit und Stärke unversehrt blieben. Sie waren überzeugt, dass Ammon ein Freund des Königs sei.
- *) In den Augen der Lamaniten war „der Große Geist“ eine mächtige und göttliche Entität, die über das Volk wachte und große Strafen verhängte, wenn sie Sünden begingen. Diese Vorstellung stammte aus den Überlieferungen, die Lamoni von seinem Vater erhalten hatte. Der Große Geist wurde von den Lamaniten als eine spirituelle Kraft betrachtet, die übernatürliche Fähigkeiten besaß und mit der sie bestimmte Ereignisse und Mächte erklärten.
Der König schloss daraus, dass Ammon tatsächlich der Große Geist sei, der herabgekommen war, um ihre Leben zu bewahren, damit er sie nicht töten würde, wie er es mit ihren Brüdern getan hatte. Lamoni erinnerte sich an die Überlieferung seines Vaters, dass es einen Großen Geist gebe, und begann sich zu fürchten, dass er Unrecht getan haben könnte, als er seine Diener tötete. Er hatte viele von ihnen getötet, weil ihre Brüder die Herden an der Tränke zerstreut hatten, was zur üblichen Plünderpraxis der Lamaniten gehörte.
Alma 18:8-11:
König Lamoni fragte seine Diener nach dem Aufenthaltsort des Mannes mit dieser großen Macht. Sie berichteten ihm, dass Ammon gerade seine Pferde fütterte. Vor dem Tränken der Herden hatte der König befohlen, seine Pferde und Streitwagen bereitzumachen, da er zu einem großen Fest im Land Nephi reisen wollte, das von Lamonis Vater, dem König über das ganze Land, ausgerichtet wurde.
Als König Lamoni erfuhr, dass Ammon diese Aufgaben erfüllte, war er noch mehr von Ammons Treue beeindruckt. Er bemerkte, dass kein anderer Diener so gewissenhaft seine Befehle ausführte wie Ammon. Lamoni war überzeugt, dass Ammon der Große Geist sei und wünschte, dass er zu ihm käme, wagte es jedoch nicht, ihn selbst zu rufen.
Alma 18:12-17:
Nachdem Ammon die Pferde und Streitwagen für den König und seine Diener fertiggemacht hatte, ging er zum König hinein. Er bemerkte, dass sich der Gesichtsausdruck des Königs verändert hatte, weshalb er sich zurückziehen wollte. Doch einer der Diener des Königs sprach zu Ammon und nannte ihn „Rabbana“, was „mächtiger oder großer König“ bedeutet, und sagte, dass der König wünsche, dass Ammon bleibt.
Ammon wandte sich daraufhin zum König und fragte, was er für ihn tun solle. Der König antwortete ihm jedoch eine Stunde lang, nach ihrer Zeitrechnung, nicht, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Ammon fragte erneut, was der König von ihm wünschte, aber wieder erhielt er keine Antwort.
Da Ammon vom Geist Gottes erfüllt war, konnte er die Gedanken des Königs erkennen. Er sprach zum König und fragte, ob seine Verwunderung daher rühre, dass er gehört habe, wie Ammon seine Diener und Herden verteidigt hatte, indem er sieben der Feinde mit Schleuder und Schwert getötet und anderen den Arm abgeschlagen hatte. Ammon versicherte dem König, dass er nur ein Mensch und sein Diener sei und bereit sei, alles zu tun, was der König wünsche und was recht sei.
Alma 18:18-23:
König Lamoni war erneut verwundert, als er bemerkte, dass Ammon seine Gedanken erkennen konnte. Er fragte Ammon, ob er der Große Geist sei, der alles wisse. Ammon verneinte dies und der König wollte wissen, wie Ammon seine Gedanken lesen konnte und welche Macht ihn befähigte, seine Feinde zu töten und ihnen den Arm abzuschlagen.
Der König versprach, Ammon alles zu geben, was er wünsche, und sogar seine Heere zu seiner Verteidigung einzusetzen, da er von Ammons überlegener Macht überzeugt war. Ammon, weise aber arglos, antwortete, dass er dem König die Quelle seiner Macht erklären würde, wenn der König bereit wäre, auf seine Worte zu hören. Der König stimmte zu und sagte, dass er allem glauben würde, was Ammon ihm sagen würde. So begann Ammon, seine Lehren zu offenbaren.
Alma 18:24-31:
Ammon begann mutig mit König Lamoni zu sprechen und fragte ihn, ob er an die Existenz Gottes glaube. Lamoni gestand, dass er nicht wisse, was das bedeute. Daraufhin fragte Ammon, ob er an einen Großen Geist glaube, was Lamoni bejahte. Ammon erklärte ihm, dass dieser Große Geist Gott sei.
Ammon fragte weiter, ob Lamoni glaube, dass dieser Große Geist alles erschaffen habe, was im Himmel und auf der Erde sei. Lamoni antwortete, dass er glaube, dass dieser Große Geist alles auf der Erde erschaffen habe, aber er wisse nichts über den Himmel. Ammon erläuterte, dass der Himmel der Ort sei, wo Gott und alle seine heiligen Engel wohnen.
Lamoni fragte daraufhin, ob dieser Ort oberhalb der Erde sei, womit er seine Neugier und sein wachsendes Verständnis für die Lehren Ammons zeigte.
Alma 18:32-35:
Ammon bestätigte, dass Gott von oberhalb der Erde auf alle Menschen herabsieht und die Gedanken und Absichten ihres Herzens kennt, da sie alle von ihm erschaffen wurden. König Lamoni sagte, dass er alles glaube, was Ammon gesagt habe, und fragte ihn, ob er von Gott gesandt sei.
Ammon antwortete, dass er ein Mensch sei, geschaffen nach dem Abbild Gottes. Er erklärte, dass er durch den Heiligen Geist berufen sei, das Volk zu lehren, damit es die Wahrheit und Gerechtigkeit erkenne. Ein Maß dieses Geistes wohne in ihm, was ihm Wissen und Macht gemäß seinem Glauben und seinen gottgefälligen Wünschen verleihe.
Alma 18:33-43:
Ammon erzählte dem König und seinen Dienern von den Reisen ihrer Vorfahren in der Wildnis, ihren Leiden an Hunger und Durst und ihren anderen Beschwernissen. Er sprach auch über die Auflehnungen von Laman, Lemuel und den Söhnen Ischmaels und erklärte alle Aufzeichnungen und Schriften von der Zeit an, da Lehi Jerusalem verlassen hatte, bis zur gegenwärtigen Zeit.
Ammon erläuterte ihnen auch den Plan der Erlösung, der von der Grundlegung der Welt an vorbereitet war, und verkündete ihnen das Kommen Christi und alle Werke des Herrn.
Nachdem er all dies erklärt hatte, glaubte der König Ammon. Er begann zum Herrn zu rufen und bat um Barmherzigkeit für sich und sein Volk, ähnlich wie der Herr dem Volk Nephi Barmherzigkeit erwiesen hatte. Nachdem der König dies gesagt hatte, fiel er zur Erde, als sei er tot.
Seine Diener trugen ihn zu seiner Frau und legten ihn auf ein Bett. Über einen Zeitraum von zwei Tagen und zwei Nächten lag er da, als sei er tot, und seine Frau und Kinder betrauerten ihn nach der Weise der Lamaniten und beklagten sein vermeintliches Hinscheiden sehr.
Das Kapitel Alma 18 aus dem Buch Mormon bietet mehrere wertvolle Lehren, die auch für uns heute relevant sind:
- Macht des Dienstes und der Demut: Ammon, obwohl er große Fähigkeiten und Macht besitzt, zeigt Demut und dient König Lamoni treu, indem er einfache Aufgaben wie das Füttern der Pferde übernimmt. Dies lehrt uns, dass wahrer Dienst und Demut oft die Herzen anderer öffnen und sie für tiefere Botschaften empfänglich machen können.
- Geduld und Weisheit im Dialog: Ammon zeigt Geduld und Weisheit im Umgang mit König Lamoni. Er drängt seine Botschaft nicht auf, sondern baut langsam Vertrauen auf und beantwortet die Fragen des Königs schrittweise. Dies kann uns lehren, dass effektive Kommunikation oft Geduld, Zuhören und ein schrittweises Vorgehen erfordert.
- Glaube an Gottes Führung: Ammon handelt im Glauben und folgt den Eingebungen des Heiligen Geistes, was ihm ermöglicht, die Gedanken des Königs zu erkennen und darauf zu reagieren. Dies erinnert uns daran, auf göttliche Führung zu vertrauen und sensibel für die Eingebungen des Geistes zu sein.
- Macht des Zeugnisses: Durch sein mutiges Zeugnis und seine Lehren über die Schöpfung, den Fall des Menschen und den Erlösungsplan führt Ammon den König und seine Diener zur Wahrheit. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Zeugnis abzulegen und die Wahrheiten des Evangeliums mit anderen zu teilen.
- Wachstum durch Verständnis: König Lamoni, der anfangs wenig über Gott weiß, zeigt Bereitschaft, zu lernen und zu glauben. Seine Offenheit führt zu einer tiefen spirituellen Erfahrung. Dies lehrt uns, offen für neues Verständnis zu sein und bereit, unser Wissen und unseren Glauben zu erweitern.
- Barmherzigkeit und Umkehr: König Lamoni bittet um die Barmherzigkeit des Herrn und zeigt damit seine Bereitschaft zur Umkehr. Dies betont die Wichtigkeit von Umkehr und dem Suchen nach göttlicher Barmherzigkeit in unserem eigenen Leben.
- Auswirkungen des persönlichen Wandels: Die Umkehr und der Glaube von König Lamoni haben tiefgreifende Auswirkungen auf ihn und sein Umfeld. Dies zeigt, dass persönlicher geistlicher Wandel weitreichende positive Auswirkungen auf unser Umfeld haben kann.
Diese Lehren können uns helfen, in unserem eigenen Leben mehr Demut, Geduld, Glauben, Zeugnis und Bereitschaft zur Umkehr zu praktizieren.
Was meinst du, was es bedeutet weise und arglos zu sein?
Wünschen wir uns nicht alle, weise und arglos zu sein? Würde ein weiser Mensch seine Weisheit aufgeben, nur um einen kleinen Kick oder Raus zu bekommen, der uns dann in die Abhängikeit führen kann? Die Liebe ist nicht hinterlistig, also arglos. Menschen übervorteilen ist hinterlistig und egoistich und führt in die Gier, die die Ursache für so viel Elend ist. Der Herr Jesus Christus lehrt uns aber, wie wir sein sollen.
Ich weiß, dass min ERlöser lebt! Im Namen Jesu Christi. Amen.