(Bild: Quelle)
“Und nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen; dennoch hörte der Herr ihre Schreie und fing an, den Lamaniten das Herz zu erweichen, sodass sie anfingen, ihre Lasten leichter zu machen; doch hielt der Herr es nicht für richtig, sie aus der Knechtschaft zu befreien.” (Mosia 21:15).
- Dieser Vers betont die Geduld Gottes trotz des Ungehorsams seines Volkes und zeigt, dass er letztendlich eingreift, um Erleichterung zu bringen. Es betont auch, dass Gottes Plan möglicherweise nicht immer darin besteht, uns unmittelbar von unseren Leiden zu befreien, sondern uns zu helfen, sie zu ertragen und durch sie zu wachsen.
Eine Zusammenfassung von Mosia 21:1-36:
Limhi und sein Volk kehren in Frieden nach Nephi zurück (siehe Karte), doch bald provozieren die Lamaniten erneut Konflikte. Obwohl sie die Nephiten nicht töten, unterdrücken sie sie schwer und bringen sie in Bedrängnis. Limhis Volk versucht dreimal vergeblich, sich zu verteidigen, erleidet jedoch große Verluste und kehrt schließlich zur Stadt zurück, wo sie unterdrückt werden. Ihr Fehler: sie dachten, sie schaffen es aus eigener Kraft. Dann demütigen sie sich zu tiefst, unterwarfen sich der Unterdrückung, sorgten für die vielen Witwen und beten zu Gott um Hilfe, und obwohl er ihre Gebete hört, erweicht er zunächst das Herz der Lamaniten, um ihre Lasten zu erleichtern, befreit sie jedoch nicht aus der Knechtschaft. Limhi organisiert das Volk, um die Witwen zu unterstützen, und setzt Wachen ein, um die Priester zu finden, die das Land bedrohten. Als Ammon und seine Brüder auftauchen, werden sie zunächst fälschlicherweise für Priester gehalten, aber dann freudig als Verbündete begrüßt. Limhi erfährt von der Gabe Mosias, Gravierungen in fremder Sprache zu interpretieren. Das Volk sehnt sich danach, sich taufen zu lassen und Gott zu dienen, doch es gibt niemanden mit der Vollmacht dazu. Sie hoffen darauf, sich wie Alma und seine Brüder zu bekehren, und setzen ihre Bemühungen fort, sich aus der Knechtschaft der Lamaniten zu befreien.
Eine differenziertere Betrachtung:
Mosia 21:1-12:
Limhi und sein Volk leben zunächst in Frieden in Nephi, doch die Lamaniten beginnen erneut, sie zu bedrängen. Obwohl sie sie wegen des Bundes den ihr König mit ihnen geschlossen hat nicht töten, unterdrücken sie sie schwer und bringen sie in Bedrängnis. Limhis Volk versucht dreimal vergeblich, sich aus eigenen Kräften zu befreien, erleidet jedoch große Verluste und kehrt schließlich zur Stadt zurück. Die Trauer im Volk ist groß, besonders unter den Witwen, die laut um ihre Verstorbenen klagen. Trotz wiederholter Niederlagen wird das Volk Limhis zunehmend wütend auf die Lamaniten und zieht mehrmals in den Kampf, wird aber jedes Mal zurückgeschlagen.
Mosia 21:13-22:
Trotz ihrer Demütigung und Unterdrückung durch die Lamaniten, denn sie wurden hin- und hergetrieben, wie Abinadi es vorhersagte (Mosia 17:17), bleibt Limhis Volk demütig und fleht mächtig zu Gott um Befreiung. Obwohl Gott ihre Gebete hört und das Herz der Lamaniten erweicht, um ihre Lasten zu erleichtern, entscheidet er sich nicht, sie aus der Knechtschaft zu befreien. Allmählich beginnt das Volk jedoch im Land zu gedeihen und leidet keinen Hunger mehr, obwohl es mehr Witwen als Männer gibt. König Limhi befiehlt, dass jeder Mann zum Unterhalt der Witwen und ihrer Kinder beiträgt. Das Volk bleibt zusammen und bewacht das Land, um die Priester zu finden, die die Töchter der Lamaniten entführt haben. Zwischen den Lamaniten und Limhis Volk herrscht bis zur Ankunft Ammons und seiner Brüder aus Zarahemla kein Aufruhr mehr.
Mosia 21:23-30:
Als König Limhi Ammon und seine Brüder vor den Toren der Stadt entdeckt, hält er sie zunächst für die Priester Noas und lässt sie gefangen nehmen. Als er jedoch erfährt, dass sie aus Zarahemla stammen und seine Brüder sind, empfindet er große Freude. Zuvor hatte Limhi 43 Männer ausgesandt, um das Land Zarahemla zu erkunden, jedoch ohne Erfolg (Mosia 8:7). Stattdessen fanden sie ein Land nördlich von Zarahemla (Land of Desolation; siehe Karte), das einst bevölkert war, nun aber mit verdorrten Gebeinen übersät ist, was sie für Zarahemla halten. Sie kehren mit diesem Bericht zurück (dem Bericht Ethers, des letzten jareditischen Propheten), der auf Metallplatten eingraviert ist. Limhi und Ammon freuen sich über die Gabe Mosias, solche Inschriften interpretieren zu können. Ammon und seine Brüder trauern jedoch um ihre gefallenen Brüder und über die Sünden des Volkes, verursacht durch König Noa und seine Priester. Sie trauern auch über den Tod Abinadis und den Weggang Almas und seines Volkes, das eine Kirche Gottes gegründet hatte.
Mosia 21:31-36:
Die Trauer über den Weggang von Alma und seinem Volk liegt schwer auf Ammon und seinen Brüdern, da sie nicht wissen, wohin sie geflohen sind und sich gerne mit ihnen vereinigt hätten, da sie denselben Bund mit Gott geschlossen haben. Seit Ammons Ankunft hat auch König Limhi mit Gott den Bund geschlossen, ebenso viele in seinem Volk. Sie alle wünschen sich, getauft zu werden, haben aber niemanden im Land, der die Vollmacht dazu hat. Ammon lehnt es ab, sie zu taufen, da er sich als unwürdig betrachtet. Deshalb gründen sie zu dieser Zeit keine Kirche, sondern warten auf den Geist des Herrn. Sie sehnen sich danach, wie Alma und seine Brüder zu werden, die in die Wildnis geflohen sind. Sie möchten sich taufen lassen, um ihren Willen zu bekunden, Gott von ganzem Herzen zu dienen, verschieben aber den Zeitpunkt dafür (über die Erfüllung ihrer Wünsche berichtet Mosia 25:17,18). Ihr Hauptanliegen ist es nun, sich aus der Hand der Lamaniten zu befreien und aus ihrer Knechtschaft zu entkommen.
Aus diesem Kapitel können wir mehrere wichtige Lehren ziehen:
- Demut und Vertrauen auf Gott: Limhis Volk zeigt Demut, während es unter der Unterdrückung der Lamaniten leidet, und wendet sich im Gebet an Gott. Obwohl ihre Gebete nicht sofort erhört werden, zeigt ihr Vertrauen darauf, dass Gott sie erhören wird, ein starkes Zeugnis für die Bedeutung des Vertrauens und der Geduld im Gebet.
- Durchhaltevermögen in schwierigen Zeiten: Trotz der schweren Prüfungen und wiederholten Niederlagen im Kampf, geben Limhis Volk und König Limhi nicht auf. Sie bleiben standhaft und behalten ihre Hoffnung auf Befreiung und Barmherzigkeit Gottes.
- Mitgefühl und Unterstützung für Bedürftige: König Limhi befiehlt, dass jeder Mann im Volk zum Unterhalt der Witwen und ihrer Kinder beiträgt. Dies zeigt die Bedeutung von Mitgefühl und Fürsorge für die Bedürftigen und Unterstützungsbedürftigen in unserer Gemeinschaft.
- Warten auf den richtigen Zeitpunkt: Ammon und seine Brüder warten geduldig auf den richtigen Zeitpunkt, um sich taufen zu lassen, und suchen nicht nach alternativen Wegen, um dies zu erreichen. Diese Lehre erinnert uns daran, dass manchmal Geduld und Warten auf den Geist des Herrn wichtiger sind als überstürztes Handeln.
- Erfüllung von Verpflichtungen gegenüber Gott: Obwohl sie nicht getauft werden können, halten Limhi und sein Volk dennoch an ihrem Bündnis mit Gott fest und bemühen sich, nach seinen Geboten zu leben. Diese Lehre erinnert uns daran, dass es wichtig ist, unsere Verpflichtungen gegenüber Gott zu erfüllen, auch wenn wir vorübergehend Hindernisse überwinden müssen.
Diese Lehren können uns heute helfen, in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben, unseren Glauben an Gott zu stärken, Mitgefühl und Unterstützung für andere zu zeigen und geduldig auf den richtigen Zeitpunkt für bestimmte Entscheidungen zu warten.
Was meinst du, was steckt dahinter, dass der Herr manchmal langsam im Erhören von Gebeten ist?