Wir rückten in der Kraft des Herrn zum Kampf aus

Das Volk Zeniffs kämpfte mit der Kraft des Herrn
(Bild: Quelle)

“Und es begab sich: Wir zogen aus zum Kampf gegen die Lamaniten; und ich, selbst ich in meinem vorgerückten Alter, zog aus zum Kampf gegen die Lamaniten. Und es begab sich: Wir rückten in der Kraft des Herrn zum Kampf aus.” (Mosia 10:10). 

  • Dieser Vers betont die Bedeutung des Vertrauens auf die Kraft des Herrn, selbst in schwierigen Zeiten und trotz persönlicher Einschränkungen. Es verdeutlicht auch die Entschlossenheit und den Mut, die erforderlich sind, um Herausforderungen anzunehmen, und die Wichtigkeit, im Glauben zu handeln. 

Eine Zusammenfassung von Mosia 10:1-22: 

Zeniff erzählt, wie er das Königreich wieder aufbaute und das Land für 22 Jahre in Frieden regierte. Als König Laman stirbt, beginnt sein Sohn, das Volk der Lamaniten gegen das Volk Zeniff aufzuwiegeln und sich auf einen Krieg vorzubereiten. Zeniff sendet Späher aus und erfährt, dass die Lamaniten sich zum Angriff bereitmachen. Er versteckt Frauen, Kinder und alte Männer in der Wildnis und stellt eine Armee auf. Trotz seines Alters zieht Zeniff mit seinen Männern in den Kampf gegen die Lamaniten. Die Lamaniten vertrauen nicht auf den Herrn und werden in einer großen Schlacht besiegt. Zeniff übergibt das Königtum einem seiner Söhne (wie wir im nächsten Kapitel erfahren seinem Sohn Noa) und bittet den Herrn, sein Volk zu segnen. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Mosia 10:1-5: 

Zeniff beschreibt, wie er das Königreich wieder aufbaute und das Land zweiundzwanzig Jahre lang in Frieden regierte. Zeniff traf zweierlei grundlegende Sicherheitsvorkehrungen für einen zu erwartenden Angriff der Lamaniten: 1. Er ließ Waffen herstellen, um sein Volk gegen mögliche Angriffe der Lamaniten zu verteidigen, und 2. setzte er Wachen ein, um Überraschungsangriffe zu verhindern. Während dieser Zeit bebauten Männer das Land und bauten verschiedene Arten von Getreide und Früchten an, während Frauen sich mit der Herstellung von Stoffen beschäftigten, um ihre Gemeinschaft zu kleiden. Dies sind übliche Handlungen für ein vorindustrielles Volk und unterscheidet sich nicht besonders von anderen Völkern in ihrer Gegend.  Ein Zeugnis für Wohlstand. 

Mosia 10:6-9: 
Nach dem Tod von König Laman übernahm sein Sohn die Herrschaft und begann, sein Volk gegen Zeniffs Volk aufzuwiegeln, was zu Kriegsvorbereitungen führte. Zeniff schickte Späher aus, um ihre Pläne zu entdecken und sich angemessen vorbereiten zu können. Die Lamaniten rückten mit zahlreichen bewaffneten Truppen im Norden von Schilom vor, ausgestattet mit Bögen, Pfeilen, Schwertern, Krummdolchen, Steinen und Schleudern, sowie mit kahl rasierten Köpfen und ledernen Schurz um die Lenden. Zeniff versteckte Frauen und Kinder seines Volkes in der Wildnis und versammelte alle Männer, sowohl die alten als auch die jungen, die kämpfen konnten, um gegen die Lamaniten anzutreten. Er organisierte sie entsprechend ihres Alters und bereitete sie auf den Kampf vor. 

Mosia 10:10-13: 
Zeniff und sein Volk zogen in den Kampf gegen die Lamaniten, sogar Zeniff selbst trotz seines fortgeschrittenen Alters. Sie vertrauten dabei auf die Kraft des Herrn. Die Lamaniten (Lamaniten: inzwischen ein Oberbegriff für all jene, die sich nicht zu den “Nephiten” zählten, alle, die danach trachteten sie zu vernichten; Jakob 1:13-14) hingegen kannten weder den Herrn noch seine Macht und verließen sich allein auf ihre eigene Stärke, denn sie waren körperlich stark. Die Lamaniten waren wild, grausam und blutrünstig. Sie glaubten an die Überlieferungen ihrer Vorfahren, dass sie wegen der Sünden ihrer Vorfahren aus Jerusalem vertrieben worden waren und während ihrer Reisen Unrecht erlitten hatten, insbesondere durch Nephi, der treu die Gebote des Herrn befolgt hatte und deshalb vom Herrn bevorzugt wurde. 

Mosia 10:14-18: 
Zeniff erklärt die Hintergründe der Feindschaft der Lamaniten: Als Nephi, der Vorhersehung Gottes entsprechend, die Führung während ihrer Reise in der Wildnis übernahm, waren seine Brüder wütend auf ihn, weil sie die Wege des Herrn nicht verstanden. Sie waren sogar auf den Gewässern zornig auf ihn, weil sie ihren Glauben an den Herrn verloren hatten. Als sie im verheißenen Land ankamen, waren sie noch immer verärgert über Nephi, weil sie glaubten, er habe ihnen die Herrschaft über das Volk weggenommen, und sie planten sogar, ihn zu töten. Sie waren auch verärgert darüber, dass Nephi gemäß dem Befehl des Herrn in die Wildnis zog und die Aufzeichnungen auf den Messingplatten mitnahm, und beschuldigten ihn des Diebstahls. Sie lehrten ihre Kinder, Nephi zu hassen und sie dazu zu bringen, ihn zu töten, zu berauben und zu plündern, was einen ewigen Hass gegen die Kinder Nephis schürte. Die Beweggründe eines Gegners zu kennen ist bei diplomatischen bzw. politischen Auseinandersetzungen oder zwischenmenschlichen Missverständnissen immer wichtig. Zeniff erklärt, dass König Laman ihn durch List und schöne Versprechungen getäuscht habe, sein Volk in dieses Land zu führen, damit die Lamaniten es vernichten könnten. Zeniff und sein Volk litten viele Jahre unter dieser Täuschung. 

Nephi 10:19-22: 
Nachdem Zeniff seinem Volk von den Bedrohungen durch die Lamaniten berichtet hatte, ermutigte er sie, mit aller Kraft in den Kampf zu ziehen und ihr Vertrauen auf den Herrn zu setzen. So kämpften sie von Angesicht zu Angesicht gegen die Feinde. In einer großen Schlacht vertrieben sie die Lamaniten, trotz erheblicher Unterzahl, erneut aus ihrem Land und töteten viele von ihnen, so viele, dass sie nicht gezählt werden konnten. Danach kehrten sie in ihr eigenes Land zurück und begannen wieder, ihre Herden zu hüten und das Land zu bebauen. Als Zeniff alt wurde, übergab er das Königtum einem seiner Söhne (sein Name wird im nächsten Kapitel genannt: Noa) und beendete seine Erzählung. Er bat den Herrn, sein Volk zu segnen und schloss seine Aufzeichnungen mit einem “Amen”. 

Aus den Versen 1-22 können wir mehrere Lehren ziehen: 

  • Vorbereitung und Selbstverteidigung: Zeniff bereitete sich und sein Volk auf mögliche Angriffe vor, indem er Waffen herstellen ließ und Wachen aufstellte. Dies lehrt uns die Bedeutung der Vorbereitung und Selbstverteidigung, sowohl auf physischer als auch auf geistiger Ebene, um uns vor Bedrohungen zu schützen. 
  • Vertrauen auf den Herrn: Trotz der Vorbereitungen vertraute Zeniff auf die Kraft des Herrn im Kampf gegen die Feinde. Dies zeigt die Wichtigkeit, unser Vertrauen auf Gott zu setzen und uns seiner Führung und Unterstützung sicher zu sein, besonders in schwierigen Zeiten. 
  • Führung und Mut: Zeniff zeigte Führung und Mut, indem er trotz seines fortgeschrittenen Alters selbst in den Kampf zog und sein Volk dazu ermutigte, das Gleiche zu tun. Dies erinnert uns daran, dass gute Führung und Mut entscheidend sind, um Herausforderungen zu meistern und andere zu inspirieren. 
  • Bewahrung von Geschichte und Tradition: Zeniff erwähnte die Überlieferungen und Geschichten seiner Vorfahren, um die Motivation und den Hass der Feinde zu erklären. Dies betont die Bedeutung, Geschichte und Traditionen zu bewahren und aus ihnen zu lernen, um die Gegenwart besser zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. 
  • Frieden und Wiederherstellung: Trotz der Bedrohungen durch die Feinde gelang es Zeniff und seinem Volk, über einen langen Zeitraum Frieden im Land wiederherzustellen. Dies zeigt die Möglichkeit und die Bedeutung, Frieden wiederherzustellen und ein gedeihliches Leben zu führen, selbst nach Zeiten der Konflikte und Schwierigkeiten für jene, die ihre Bündnisse mit dem Herren halten, denn der Herr hält seine Versprechen (2. Nephi 1:5). 

Insgesamt lehren uns diese Verse über die Bedeutung der Vorbereitung, des Vertrauens auf Gott, der Führung und des Mutes, der Bewahrung von Geschichte und Tradition sowie der Wiederherstellung des Friedens und des Wohlbefindens inmitten von Herausforderungen und Konflikten. 

Ist eine Schlacht gerechtfertigt, wenn es heißt, dass “Menschen mit der Kraft des Herrn in die Schlacht gehen”? 

findechristus.org 

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