(Bild: Quelle)
“Und er sprach zu mir: Wegen deines Glaubens an Christus, den du nie zuvor gehört oder gesehen hast. Und viele Jahre vergehen, ehe er sich im Fleische kundtun wird; darum, wohlan, dein Glaube hat dich geheilt.” (Enos 1:8).
- In diesem Vers wird betont, dass Enos durch seinen Glauben an Christus geheilt wurde, obwohl er Christus nie zuvor gesehen oder gehört hatte. Diese Lehre verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus für unsere Beziehung zu Gott und für unsere geistige Heilung und Errettung.
Jakob, der erstgeborene Sohn Lehis in der Wildnis (2. Nephi 2:1) und jüngere Bruder Nephis, hat seinen Bericht beendet und übergibt die Platten nun an seinen Sohn Enos (Jakob 7:27). Ähnlich wie Nephi, beginnt auch Enos seinen Bericht mit den Worten, dass sein Vater (Jakob) ein gerechter Mann war und er von ihm in seiner Sprache (Hebräisch, aber auch der Sprache ihres Schreibens, dem ihren Bedürnissen angepasstes Ägyptisch – siehe Mormon 8:32) und in der Ermahnung des Herrn unterwiesen wurde (1. Nephi 1:1). Hierdurch stellt er eine Verbindung zu seinem Vater her, um danach zum Thema seines Buches, welches sehr kurz ist, überzugehen, nämlich von dem Ringen um Vergebung für seine Sünden, als auch für das Wohl seiner Brüder die Lamaniten zu sprechen, das er mit Gott führte (Enos 1:1-2).
Eine kurze Zusammenfassung von Enos 1:1-27:
Enos, ein gerechter Mann, beschreibt seinen tiefen Glauben und seine Bekehrung zu Gott. Er berichtet von seinem Ringen im Gebet, das zu seiner Vergebung und dem Verständnis führte, dass sein Glaube ihn heilte – er fühlte sich unwürdig die ihm von seinem Vater übertragene Aufgabe auszuüben, die Schriften weiterzuführen. Enos zeigt Mitgefühl für sein Volk und betet leidenschaftlich für es, insbesondere für die Lamaniten. Gott verspricht, die Aufzeichnungen seines Volkes zu bewahren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt den Lamaniten zu überbringen. Enos prophezeit und bezeugt die Wahrheit unter seinem Volk, das sich bemüht, die Lamaniten zum Glauben zu führen, jedoch erfolglos. Trotz der Kriege und Schwierigkeiten bleibt Enos standhaft im Glauben und prophezeit bis zu seinem Tod, in freudiger Erwartung auf die ewige Ruhe bei seinem Erlöser.
Eine differenziertere Betrachtung:
Enos 1:3-8: Enos, der Sohn von Jakob, geht in die Wälder, um zu jagen. Dort erinnert er sich an die Worte seines Vaters über das ewige Leben und die Freude der Heiligen, die tief in sein Herz dringen. Von einer tiefen Sehnsucht erfüllt, kniet er nieder und betet mit großer Kraft und Flehen zu seinem Schöpfer für Vergebung seiner Sünden. Sein Gebet dauert den ganzen Tag, sogar bis in die Nacht hinein, und seine Stimme erreicht den Himmel. In Antwort auf sein Gebet hört er eine Stimme, die ihm verkündet, dass ihm seine Sünden vergeben sind und er gesegnet sein wird. Enos erkennt die Wahrheit dieser Worte und fühlt, dass seine Schuld von ihm genommen ist. Verwundert fragt er den Herrn, wie das möglich ist, und erhält die Antwort, dass sein Glaube an Christus ihn geheilt hat, obwohl Christus noch nicht im Fleisch erschienen ist.
Die Verse 1-8 der Geschichte von Enos im Buch Mormon lehren uns mehrere wichtige Lektionen:
- Sehnsucht nach geistiger Erfüllung: Enos‘ Erfahrung beginnt mit einer tiefen Sehnsucht nach geistiger Nahrung. Obwohl er in die Wälder geht, um zu jagen, sind es die Worte seines Vaters über das ewige Leben und die Freude der Heiligen, die in seinem Herzen widerhallen. Diese Lektion lehrt uns, dass es wichtig ist, eine Sehnsucht nach geistigen Dingen zu haben und uns bewusst nach spiritueller Erfüllung zu sehnen.
- Aufrichtiges Gebet: Enos betet aufrichtig und inbrünstig zu Gott. Er kniet vor seinem Schöpfer nieder und schreit in einem machtvollen Gebet und fleht um Vergebung seiner Sünden. Diese Lektion lehrt uns, dass aufrichtige und ehrliche Gebete eine mächtige Verbindung zu Gott herstellen können.
Gebete haben eine vertikale Ausrichtung, keine horizontale: “Ziel des Gebets ist nicht, den Willen Gottes zu ändern, sondern für sich selbst und für andere Segnungen zu sichern, die Gott schon zu geben bereit ist, um die wir aber bitten müssen, um sie zu erlangen.” (Studienhilfen).
Esnos hat den ganzen Tag und die Nacht mit dem Herrn gerungen und erst spät reagiert der Herr. Warum sollte Enos so lange warten? Die Wertschätzung wächst mit der Zeit des Wartens.
Worum rang Enos mit dem Herrn: Für seine Seele, für sein Volk die Nephiten, für seine Feinde die Lamaniten, für die Bewahrung und das Hervorkommen der Berichte. Das lehrt uns, wofür wir mit dem Herrn ringen dürfen. - Glaube an Christus: Obwohl Enos Christus nie gesehen oder gehört hatte, wird ihm gesagt, dass sein Glaube an Christus ihn geheilt hat. Diese Lektion betont die Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus als den Erlöser und zeigt, dass ein solcher Glaube transformative Kraft haben kann.
- Gnade und Vergebung: Enos erfährt die Vergebung seiner Sünden und erkennt die Gnade Gottes. Diese Lektion lehrt uns, dass Gott bereit ist, uns zu vergeben, wenn wir aufrichtig zu ihm umkehren und uns nach seiner Barmherzigkeit sehnen.
Zusammenfassend lehren uns die Verse 1-8 der Geschichte von Enos im Buch Mormon über die Bedeutung von Sehnsucht nach geistiger Erfüllung, aufrichtigem Gebet, Glauben an Christus und Gnade und Vergebung durch Gott.
Enos 1:9-12: In diesen Versen zeigt Enos ein starkes Mitgefühl für das Wohl seiner Brüder, der Nephiten. Er betet mit großer Hingabe für sie und bittet Gott um Segen und Führung für sie, besonders für die Lamaniten, die Feinde seines Volkes sind. Enos erfährt eine göttliche Verheißung, dass Gott seine Brüder gemäß ihrem Glauben und ihren Taten vergelten wird. Gestärkt durch diese Verheißung und durch seinen unerschütterlichen Glauben, bleibt Enos beharrlich im Gebet und erhält schließlich die Zusage, dass seine Gebete erhört werden und ihm gemäß seinem Glauben gewährt werden.
Die Verse 9 bis 12 von Enos im Buch Mormon lehren uns mehrere wichtige Prinzipien:
- Mitgefühl und Fürsorge für andere: Enos zeigt ein starkes Mitgefühl für das Wohl seiner Brüder, der Nephiten, und bemüht sich aufrichtig um ihr Wohlergehen. Seine Hingabe, für sie vor Gott zu beten, zeigt, wie wichtig es ist, sich um das Wohl anderer zu kümmern und sich für sie einzusetzen.
- Glaube und Vertrauen in Gott: Trotz der Schwierigkeiten und der scheinbaren Aussichtslosigkeit, die Lamaniten zum Glauben zu führen, behält Enos seinen Glauben an den Herrn bei. Sein Glaube wird sogar gestärkt, nachdem er eine göttliche Verheißung erhalten hat, dass Gott seine Brüder gemäß ihrem Glauben und ihren Taten vergelten wird.
- Beharrlichkeit im Gebet: Enos zeigt ein Beispiel für Ausdauer und Beharrlichkeit im Gebet. Er rang im Geiste lange und hart für das Wohl seiner Brüder und hörte nicht auf, für sie zu beten, bis er eine göttliche Antwort erhielt.
- Erhörte Gebete durch Glauben: Aufgrund seines aufrichtigen Glaubens und seiner Hingabe erhält Enos eine göttliche Antwort auf seine Gebete. Diese Lehre zeigt, dass Gott auf die Gebete seiner Kinder hört, besonders wenn sie mit Glauben und Hingabe gebetet werden.
Insgesamt lehren uns diese Verse die Bedeutung von Mitgefühl, Glauben, Beharrlichkeit im Gebet und die Gewissheit, dass Gott unsere Gebete erhört, wenn wir sie mit Glauben und Hingabe vortragen.
Enos 1:13-18: Enos offenbart seinen Wunsch an Gott, dass trotz der möglichen Niederlage seines Volkes, den Nephiten, die Aufzeichnungen ihres Volkes bewahrt bleiben sollen, damit sie in Zukunft den Lamaniten vorgelegt werden können, um möglicherweise zu ihrer Errettung beizutragen. Angesichts der vergeblichen Bemühungen seines Volkes, die Lamaniten zum wahren Glauben zu führen, betet Enos beharrlich zu Gott, um die Aufzeichnungen zu bewahren, da er weiß, dass Gott dazu imstande ist. Sein Gebet wird erhört, und Gott geht mit ihm den Bund ein, die Aufzeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt für die Lamaniten hervorzubringen. Enos erfährt Ruhe und Gewissheit in Bezug auf den göttlichen Bund. Gott bestätigt Enos, dass seine Vorfahren ebenfalls um dasselbe gebeten haben und dass ihre Gebete gemäß ihrem Glauben erhört wurden, da ihr Glaube dem von Enos gleich war.
Die Verse 1-18 des Buches Enos im Buch Mormon bieten verschiedene Lehren, die auch für uns heute relevant sind:
- Glaube und Umkehr: Enos‘ Geschichte lehrt uns die Macht des Glaubens an Gott und die Bedeutung aufrichtiger Umkehr. Durch seinen aufrichtigen Glauben und sein eindringliches Gebet erfährt Enos die Vergebung seiner Sünden und die Führung durch den Heiligen Geist.
- Mitgefühl und Fürsorge: Enos zeigt ein starkes Mitgefühl für seine Brüder, die Nephiten, und sogar für ihre Feinde, die Lamaniten. Sein Gebet und sein Wunsch, dass die Aufzeichnungen seines Volkes den Lamaniten zugänglich gemacht werden, zeigen seine Liebe und sein Mitgefühl für andere.
- Beharrlichkeit im Gebet: Enos gibt ein Beispiel für Beharrlichkeit im Gebet. Er bleibt nicht nur für kurze Zeit, sondern den ganzen Tag und sogar die ganze Nacht über im Gebet. Diese Ausdauer und Hingabe lehrt uns, dass wir Gott immer wieder mit unseren Anliegen suchen sollen.
- Vertrauen auf Gottes Verheißungen: Enos zeigt ein tiefes Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Er weiß, dass Gott seine Gebete erhören wird, und verlässt sich darauf, dass Gott seine Versprechen einhält.
- Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes: Enos erfährt die Barmherzigkeit Gottes, als seine Sünden ihm vergeben werden. Diese Lehre erinnert uns daran, dass Gott immer bereit ist, uns zu vergeben, wenn wir aufrichtig zu ihm umkehren.
Insgesamt lehren uns diese Verse die Bedeutung von Glauben, Umkehr, Mitgefühl, Beharrlichkeit im Gebet und Vertrauen auf Gott. Sie ermutigen uns, Gott immer zu suchen, mit aufrichtigem Glauben und Vertrauen auf seine Verheißungen.
Wie wirkt sich deiner Meinung nach ein Glaube, ohne gesehen zu haben, aus?