Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt

(Bild Quelle)

„Wer daher festzustehen meint, der sehe wohl zu, daß er nicht falle!” (1. Korinther 10:12). 

  • Dieser Vers warnt davor, übermütig oder selbstsicher zu sein, denn selbst diejenigen, die spirituell stark erscheinen, könnten in Versuchung geraten und fallen. 
    Im Kontext des gesamten Kapitels (1. Korinther 10) spricht der Apostel Paulus zu den Gläubigen in Korinth über die Geschichte Israels und wie sie aus ihren Fehlern und Sünden lernen sollten. Er erinnert sie daran, wie Gott das Volk Israel begleitet hat, aber auch wie sie wegen ihres Ungehorsams bestraft wurden. Paulus verwendet diese historischen Ereignisse als Lehre für die Christen, um sie davor zu warnen, dieselben Fehler zu begehen und die Konsequenzen nicht zu unterschätzen. Die Botschaft ist, dass geistliche Wachsamkeit und Abhängigkeit von Gott notwendig sind, um den Versuchungen und Herausforderungen des Lebens standzuhalten. 
    Insgesamt lautet die zentrale Aussage des gesamten Kapitels, dass Gläubige vorsichtig sein sollten, nicht in die gleichen Sünden zu verfallen wie Israel und sich nicht in einer falschen Sicherheit zu wiegen, sondern in Demut und Abhängigkeit von Gott zu leben. 

1. Korinther 10 ist ein Kapitel, das sich mit verschiedenen Themen befasst, darunter Warnungen vor den Fehlern der Israeliten in der Wüste und Anleitungen für das christliche Verhalten. 

In diesem Kapitel erinnert der Apostel Paulus die Gemeinde in Korinth an die Geschichte der Israeliten, die von Gott aus Ägypten geführt wurden und durch die Wüste wanderten. Er betont, dass diese historischen Ereignisse als Beispiele dienen sollen, um daraus Lehren für das christliche Leben zu ziehen. Paulus erwähnt, wie die Israeliten Gottes Gunst erfahren haben, aber auch wie sie in Versuchungen und Sünden gefallen sind. 

Paulus warnt davor, Götzendienst zu praktizieren, wie es einige Israeliten getan haben, da Gott eifersüchtig ist *) und solches Verhalten bestraft. Er ermahnt die Gläubigen, sich von allem fernzuhalten, was Gott missfallen könnte. 

  • *) Eifersucht ist eine emotionale Reaktion auf eine wahrgenommene oder reale Bedrohung einer wichtigen Beziehung. In den Heiligen Schriften ist sehr häufig von einem “eifersüchtigen Gott” die Rede. Wie ist das zu verstehen? Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärt uns in seiner Ansprache “Keine anderen Götter”:  
    “Die Bedeutung des Wortes eifersüchtig ist aufschlussreich. Im hebräischen Urtext ist damit gemeint, dass man einfühlsam ist und sehr tiefe Gefühle besitzt. Wir beleidigen Gott, wenn wir anderen Göttern „dienen“ – wenn wir also andere oberste Prioritäten haben.” 

Des Weiteren spricht Paulus über die Versuchungen, denen die Israeliten erlagen, wie zum Beispiel Unzucht, Murren und Auflehnung gegen Gott und seine Anführer. Er betont, dass diese Ereignisse als Warnung dienen sollen, damit die Christen in Korinth nicht denselben Fehlern verfallen. 

Paulus unterstreicht die Wichtigkeit der Selbstbeherrschung und der Ausdauer im Glauben. Er ermutigt die Gläubigen, den Versuchungen zu widerstehen und auf Gott zu vertrauen, der stets einen Ausweg bietet. 

Schließlich ermahnt Paulus die Gemeinde dazu, alles zum Ruhm Gottes zu tun und sowohl Juden als auch Nichtjuden für das Evangelium zu gewinnen. Er erinnert daran, dass alles, was wir tun, darauf abzielen sollte, Gottes Reich zu fördern. 

Eine besondere Lehre, die Paulus im 1. Korinther 10 vermittelt, ist die Bedeutung des Lernens aus der Geschichte, um geistliches Wachstum und rechtschaffenes Verhalten zu fördern. Paulus verwendet die Beispiele aus der Geschichte der Israeliten in der Wüste, um den Gläubigen in Korinth wichtige Prinzipien zu vermitteln. Hier sind einige Schlüsselgedanken, die diese Lehre unterstreichen: 

  • Warnung vor den Fehlern der Vergangenheit: Paulus erzählt von den Fehlern und Sünden, die die Israeliten begangen haben, wie Götzendienst, Murren und sexuelle Unmoral. Diese Erzählungen dienen als Warnung, damit die Korinther nicht in dieselben Fallstricke geraten. 
  • Lernen aus Negativbeispielen: Die Geschichte der Israeliten in der Wüste wird als Beispiel für schlechtes Verhalten und Konsequenzen präsentiert. Paulus betont, dass diese Ereignisse „zur Warnung“ geschrieben wurden, um uns zu lehren, wie man nicht handeln sollte. 
  • Betonung der Bedeutung von Selbstbeherrschung: Paulus betont die Notwendigkeit der Selbstbeherrschung, indem er auf die Israeliten hinweist, die in Versuchungen gefallen sind. Er ermutigt die Korinther, sich von allem fernzuhalten, was sie von Gott wegziehen könnte. 
  • Vertrauen auf Gottes Führung und Hilfe: Während Paulus die Fehltritte der Israeliten hervorhebt, zeigt er auch, wie Gott in ihrer Geschichte präsent war, um sie zu führen und zu versorgen. Dies betont die Wichtigkeit, auf Gottes Führung zu vertrauen und ihm gehorsam zu sein. 
  • Gemeinschaft und Identifikation mit Christus: Paulus spricht davon, dass die Israeliten durch das Durchqueren des Schilfmeers und des Jordanflusses auf besondere Weise mit Mose und Christus verbunden waren. Diese gemeinschaftliche Identifikation betont die spirituelle Einheit der Gläubigen mit Christus. 

Die besondere Lehre, die Paulus im 1. Korinther 10 vermittelt, ist also, dass die Geschichte der Israeliten als Lehre für uns dienen soll. Durch das Lernen aus ihren Fehlern und Erfahrungen können wir unser Verhalten korrigieren, uns von Sünde fernhalten, unsere Beziehung zu Gott stärken und in unserem geistlichen Leben wachsen. Es ist ein Aufruf zur Reife im Glauben und zur bewussten Entscheidung für ein rechtschaffenes Leben. 

Ich lerne: 

  1. Vermeidung von Götzendienst: Halte dich fern von jeglicher Art von Götzendienst oder Anbetung von Dingen, die Gottes Platz einnehmen könnten. Setze Gott an erste Stelle in deinem Leben. 
  2. Selbstbeherrschung: Übe Selbstbeherrschung in allen Lebensbereichen, um den Versuchungen zu widerstehen und nicht in Sünden zu fallen. Lies auch gerne hier
  3. Lernen aus der Geschichte: Betrachte die Fehler der Israeliten als Warnung und vermeide, dieselben Fehler zu machen. Achte auf Gottes Führung und sei gehorsam. 
  4. Vertrauen auf Gottes Hilfe: Vertraue darauf, dass Gott dir in Versuchungen einen Ausweg bieten wird. Setze deinen Glauben in die Praxis um und vertraue darauf, dass Gott dir beisteht. 
  5. Leben zur Ehre Gottes: Strebe danach, in allem, was du tust, Gottes Ruhm und Reich zu fördern. Sei ein Zeuge für Christus in deinem Verhalten und deinen Handlungen. 
  6. Einigkeit: Trotz unserer Vielfalt müssen wir danach trachten Einigkeit zu schaffen – ein Körper mit all seinen Gliedern zu sein (1. Korinther 10:17). Präsident Marion G. Romney (1897–1988), Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft erklärt uns: “Der Weg zur Einigkeit liegt darin, dass wir den Willen des Herrn erfahren und ihn dann tun. Solange wir diesen Grundsatz nicht verstehen und beachten, wird es auf der Erde keine Einigkeit und keinen Frieden geben. Inwieweit die Kirche in der Welt eine Kraft zum Guten sein kann, hängt davon ab, wie gut wir, die Mitglieder der Kirche, diesen Grundsatz befolgen.” (siehe hier). 

Die Lehren aus 1. Korinther 10 können uns helfen, ein tieferes Verständnis für den christlichen Glauben zu entwickeln und in unserem eigenen Leben praktisch umzusetzen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code