Paulus schreibt
(Bild Quelle)
„Denn was sagt die Schrift? (1. Mos. 15,6): „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.'“ (Römer 4:3)
Dieser Vers betont, dass Abrahams Glaube an Gott ihm als Gerechtigkeit angerechnet wurde. Er dient als Grundlage für Paulus‘ Argumentation über die Bedeutung des Glaubens für die Rechtfertigung vor Gott. Der Mensch wird durch Glauben, gerechte Werke und Gnade gerechtfertigt.
Der Hintergrund von Römer 4 ist der, dass einige jüdische Mitglieder in Rom zu viel Nachdruck auf die eigenen Anstrengungen und auf das Gesetz des Mose legten, durch die sie gerecht gemacht werden sollten. Joseph Smith stellt in korrigierter Weise gegenüber des King-James-Version klar, weshalb Abraham für rechtschaffen erachtet wurde:
Joseph Smith Übersetzung Römer 4:2-5 | King James Version Römer 4:2-5 | Einheitsübersetzung Römer 4:2-5 |
2 Denn wenn Abraham durch das Gesetz der Werke gerechtfertigt wäre, müsste er sich selbst verherrlichen und nicht Gott. 3 Denn wie steht es in der Schrift? Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm als Rechtschaffenheit angerechnet. 4 Bei demjenigen nun, der durch das Gesetz der Werke gerechtfertigt ist, wird der Lohn nicht als Gnade, sondern als Schuld angesehen. 5 Demjenigen aber, der danach strebt, nicht durch das Gesetz der Werke gerechtfertigt zu werden, sondern der an ihn glaubt, der die Gottlosen nicht rechtfertigt, wird sein Glaube als Rechtschaffenheit angerechnet. | 2 For if Abraham were justified by works, he hath whereof to glory; but not before God. 3 For what saith the scripture? Abraham believed God, and it was counted unto him for righteousness. 4 Now to him that worketh is the reward not reckoned of grace, but of debt. 5 But to him that worketh not, but believeth on him that justifieth the ungodly, his faith is counted for righteousness. | 2 Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. 3 Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. 4 Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht. 5 Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. |
- Das „Gesetz der Werke“ (JSÜ Vers 4)
bezieht sich allgemein auf das Konzept, dass jemand durch das Einhalten von Gesetzen, Geboten oder guten Werken vor Gott gerechtfertigt oder für seine Taten belohnt wird. In vielen religiösen Traditionen wird gelehrt, dass das Befolgen moralischer Gesetze oder religiöser Rituale eine Person in den Augen Gottes gerecht machen kann.
Im Kontext des Neuen Testaments, besonders in den Schriften des Apostels Paulus, wird das „Gesetz der Werke“ häufig als Kontrast zur Gerechtigkeit durch Glauben und Gnade dargestellt. Paulus argumentierte, dass das Gesetz (insbesondere das jüdische Gesetz des Alten Testaments) den Menschen nicht in die Lage versetzt, sich selbst vor Gott zu rechtfertigen oder zu erlösen. Das Gesetz kann die Sünde offenbaren, aber es kann die Sünde nicht beseitigen.
Die Vorstellung des „Gesetzes der Werke“ impliziert oft eine auf Werken basierende Rechtfertigung, bei der Menschen versuchen, ihre Erlösung oder Gerechtigkeit vor Gott durch das Erfüllen von religiösen Pflichten oder moralischen Anforderungen zu verdienen.
Im Gegensatz dazu betonte Paulus, dass die Rechtfertigung vor Gott nicht nur durch menschliche Werke, sondern insbesondere durch Glauben an Jesus Christus kommt. Paulus lehrte, dass die Gnade Gottes durch den Glauben empfangen wird und nicht aufgrund unserer eigenen Leistungen oder Verdienste.
Im vierten Kapitel des Römerbriefs erklärt der Apostel Paulus, wie Abraham als Beispiel für `Rechtfertigung durch Glauben´ dient. Er argumentiert, dass Abraham nicht aufgrund seiner Werke vor Gott gerecht gesprochen wurde, sondern aufgrund seines Glaubens. Paulus verweist auf die Schriftstelle aus dem Buch Genesis, in der steht, dass Abraham auf Gottes Verheißung hin glaubte und ihm das als Gerechtigkeit angerechnet wurde, noch bevor er beschnitten wurde (Genesis 15:6; 17:24).
Paulus betont, dass die Rechtfertigung nicht aufgrund von Werken geschieht, sondern durch den Glauben. Er vergleicht Abraham mit allen Menschen, die an Gott glauben, und erklärt, dass dieselbe Rechtfertigung, die Abraham erfahren hat, auch für sie gilt. Paulus hebt hervor, dass der Glaube an Gott und das Sühnopfer seines Sohnes Jesus Christus der Schlüssel zur Rechtfertigung ist, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit oder religiösen Bräuchen.
Ich lerne:
- Rechtfertigung durch Glauben: Paulus betont, dass Menschen nicht allein durch ihre eigenen Bemühungen oder guten Werke vor Gott gerecht werden können. Stattdessen geschieht die Rechtfertigung durch den Glauben an Gott und Seine Gnade. Rechtfertigung bedeutet, von der Strafe für Sünde begnadigt und für schuldlos erklärt zu werden. Das Sühnopfer Jesu Christi befähigt die Menschen, umzukehren und gerechtfertigt oder von der Strafe begnadigt zu werden, die sie sonst empfangen würden.
- Beispiel Abraham: Abraham wird als ein herausragendes Beispiel für Glauben und Rechtfertigung angeführt. Sein Glaube an Gottes Verheißungen führte zu seiner Rechtfertigung, bevor er irgendwelche Werke erbracht hatte (Beschneidung).
- Universelle Anwendbarkeit: Paulus unterstreicht, dass diese Lehre für alle Menschen gilt, unabhängig von ihrer Herkunft oder religiösen Hintergründen (2. Nephi 26:33). Glaube ist der gemeinsame Faktor für die Rechtfertigung vor Gott.
- Gnade und Geschenk: Die Rechtfertigung ist ein Geschenk Gottes, das auf Seiner Gnade basiert. Menschen können sie nicht verdienen, sondern sie wird ihnen aus Gottes Liebe gewährt (2. Nephi 25:23).
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?