Paulus diktiert einen Brief im Gefängnis
(Bild Quelle)
„In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: „Sei getrost! denn wie du für mich in Jerusalem Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeuge (für mich) sein!” (Apostelgeschichte 23:11).
Im Kapitel 22 der Apostelgeschichte wird uns von der Rede des Paulus im Tempelvorhof berichtet, danach wird er dem römischen Oberst und danach dem Hohen Rat vorgestellt. Im Kapitel 23 wird das Verhör vor dem Hohen Rat geschildert, die Verschwörung der Juden gegen Paulus und dessen Rettung vor der Mordverschwörung durch die Juden gegen ihn, indem er von römischen Truppen nach Cäsarea überführt wird, um “ihn sicher zum Statthalter Felix zu bringen.” (Apostelgeschichte 23:24).
Verse 1-2: Paulus steht vor dem Volk von Jerusalem und spricht auf Hebräisch zu ihnen. Er erzählt von seiner Herkunft und seiner Ausbildung unter Gamaliel.
Verse 3-5: Paulus erwähnt seine fanatische Verfolgung der Anhänger Jesu und wie er nach Damaskus reiste, um auch dort Christen gefangenzunehmen.
Verse 6-11: Unterwegs nach Damaskus wurde Paulus plötzlich von einem hellen Licht umgeben, und Jesus erschien ihm in einer Vision. Jesus beauftragte ihn, die Heiden zu lehren und das Licht der Wahrheit zu verkünden.
Verse 12-16: Ananias, ein Gläubiger in Damaskus, wurde von Gott beauftragt, Paulus zu heilen und ihn mit dem Heiligen Geist zu erfüllen.
Verse 17-21: Paulus berichtet, dass er nach Jerusalem zurückkehrte und im Tempel betete. In einer Vision sah er den Herrn, der ihm sagte, er solle schnell aus Jerusalem fliehen, da die Menschen seine Botschaft nicht annehmen würden.
Verse 22-23: Als Paulus von den Zuhörern erwähnt, dass er zu den Heiden gesandt wurde, brachen sie in Wut aus und forderten seine Hinrichtung.
Verse 24-29: Der römische Oberst befiehlt, Paulus zu verhören, indem er ihn auspeitschen lässt, um die Gründe für den Aufruhr zu erfahren. Während seines Verhörs stellt Paulus fest, dass er ein römischer Bürger ist und deshalb nicht ohne Prozess verurteilt werden kann.
Verse 30-32: Der Oberst entscheidet, dass Paulus vor dem Hohen Rat erscheinen soll.
Verse 1-5: Paulus steht vor dem Hohen Rat und bekennt seine Unschuld vor Gott. Ein Streit zwischen Pharisäern und Sadduzäern entsteht, und Paulus nutzt die Gelegenheit, um die Auferstehung der Toten zu betonen und so den Streit weiter zu entfachen, um von sich abzulenken (im Hohen Rat gab es die Pharisäer und die Sadduzäer, die ersten glaubten an die Auferstehung, die Sadduzäer leugneten sie).
Verse 6-10: Als der Streit eskaliert, befiehlt der römische Oberst, Paulus aus dem Gerichtssaal in die Burg Antonia zurückzubringen, um eine mögliche Gefahr für sein Leben zu vermeiden. In der Nacht erscheint Jesus Paulus und ermutigt ihn. Somit hat Lysias Paulus nun zum zweiten Mal gerettet, diesmal in dem Bewusstsein, dass er ein römischer Bürger war.
Verse 11-15: Der Herr beauftragt Paulus, mutig Zeugnis für ihn in Rom abzulegen – das ist ein Wendepunkt im Leben des Paulus, er wird noch nicht umgebracht, er hat noch eine weitere Aufgabe; nur er konnte vor Cäsar Zeugnis ablegen, da er als einziger Apostel die römische Staatsbürgerschaft hatte. Paulus wird von seinem Neffen gewarnt, dass mindestens vierzig jüdische Verschwörer planen, ihn zu töten.
Verse 16-22: Paulus wird von 200 Soldaten mitten in der Nacht nach Cäsarea gebracht, um ihn vor den Verschwörern zu schützen. Der römische Statthalter Felix entscheidet, den Fall anzuhören und ihn in Haft zu halten, bis seine Ankläger eintreffen.
Verse 23-30: Die Ankläger kommen nach Cäsarea, um Paulus vor Gericht zu bringen. Felix verschiebt die Entscheidung und behält Paulus in Gewahrsam.
Verse 31-35: Paulus wird im ehemaligen Amtsquartier von Herodes dem Großen unter Bewachung gehalten, aber mit gewissen Freiheiten. Er bleibt jedoch unter Anklage, während Felix auf seinen Prozess wartet.
In diesen Kapiteln spielen folgende Personen und Personengruppen eine Rolle:
- Paulus: Paulus, auch bekannt als der Apostel Paulus, ist der Hauptprotagonist der Apostelgeschichte. Er war ursprünglich ein Pharisäer und ein eifriger Verfolger der Christen. Nach seiner Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus wurde er zu einem leidenschaftlichen Anhänger Jesu Christi und einem entschlossenen Verkünder des Evangeliums. Paulus zeigt, wie eine Begegnung mit Jesus das Leben eines Menschen vollständig verändern kann und wie entschlossen er war, Gottes Ruf zu folgen, trotz aller Schwierigkeiten und Bedrohungen.
- Ananias: Ananias war ein gläubiger Mann in Damaskus, den Gott auserwählte, um Paulus zu begegnen und ihn zu heilen. Ananias gehorchte Gott und diente als Instrument, um Paulus‘ Augen zu öffnen und ihn mit dem Heiligen Geist zu erfüllen. Seine Gehorsamkeit zeigt die Bedeutung, die auch scheinbar kleine Handlungen im Plan Gottes haben können.
Beachte: Es gibt auch noch den Hohepriester Ananias, vor dem Paulus erschien und der befahl, dass man ihn auf den Mund schlage (Vers 2), und den Ehemann Sapphiras, der mit ihr übereingekommen war, ihre Besitztümer zu verkaufen, einen Teil des Geldes zurückzubehalten und den Rest den Aposteln zu geben (Apostelgeschichte 5:1-11). - Der römische Oberst und die Soldaten: Der römische Oberst war verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Jerusalem. Als er von einem Aufruhr hörte, nahm er Paulus fest und ordnete ein Verhör an, um die Situation zu klären. Die römischen Soldaten spielten eine Rolle bei der Bewachung und Sicherung von Paulus, um ihn vor möglichen Gefahren zu schützen.
- Der Hohe Rat: Der Hohe Rat war das jüdische religiöse und politische Gremium in Jerusalem. Sie hörten Paulus‘ Verteidigung und seine Aussagen über seine Bekehrung an. Der Rat war in zwei Hauptgruppen gespalten: die Pharisäer und die Sadduzäer, die sich in ihren theologischen Ansichten unterschieden. Der Streit zwischen diesen Gruppen half Paulus, Zeit zu gewinnen, bevor er vor Gericht gestellt wurde.
- Die jüdischen Verschwörer: Eine Gruppe von Juden plante, Paulus zu töten, nachdem sie von seinem bevorstehenden Transport nach Cäsarea erfahren hatten. Ihr Plan wurde jedoch von Paulus‘ Neffen vereitelt, der die Information weitergab und so das Leben des Paulus rettete.
Jede dieser Personen oder Personengruppen trägt auf ihre Weise zur Handlung und zur Darstellung wichtiger theologischer Themen in der Apostelgeschichte bei. Ihre Handlungen und Reaktionen ermöglichen es, verschiedene Aspekte des Glaubens, der göttlichen Souveränität und der Veränderung durch Bekehrung zu beleuchten.
Ich lerne:
- Bekehrung und Gnade: Die Geschichte von Paulus zeigt uns, dass es nie zu spät ist, sich Gott zuzuwenden. Selbst jemand, der einst ein Verfolger der Christen war, kann durch Gottes Gnade und Vergebung eine radikale Veränderung erfahren und zu einem glühenden Anhänger Jesu werden. Das ermutigt uns, an die Kraft der Bekehrung und der Vergebung zu glauben, unabhängig von unseren vorherigen Fehlern oder Sünden.
- Gehorsam gegenüber Gottes Ruf: Als Paulus eine göttliche Erscheinung erlebte und den Ruf bekam, die Botschaft Jesu zu verbreiten, zögerte er nicht, diesem Ruf zu folgen. Die Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf Gottes Stimme in unserem Leben zu hören und mutig den Weg zu gehen, den er für uns vorsieht, auch wenn es Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich bringt.
- Mutiges Zeugnis: Paulus zeigte ungeachtet der Bedrohungen und des Widerstands mutig Zeugnis für seinen Glauben an Jesus Christus. Die Geschichte ermutigt uns, uns nicht von der Meinung anderer Menschen abhalten zu lassen, sondern unseren Glauben offen und aufrichtig zu leben und zu teilen, selbst wenn es unbequem sein kann.
- Gott schützt seine Diener: Obwohl Paulus durch verschiedene Herausforderungen ging, um Gottes Willen zu erfüllen, beschützte Gott ihn vor den Angriffen seiner Feinde. Die Geschichte lehrt uns, dass Gott seine Diener bewahrt und unterstützt, wenn sie seinem Ruf gehorsam sind.
- Geduld und Vertrauen in Gottes Timing: Paulus wurde inhaftiert und musste lange Zeit auf seinen Prozess warten. Diese Zeit des Wartens lehrt uns Geduld und das Vertrauen darauf, dass Gott zu seiner Zeit alles in Ordnung bringen wird. Manchmal müssen wir lernen, Gottes Zeitplan zu akzeptieren und darauf zu vertrauen, dass er alle Dinge zum Guten wendet.
- Gottes Souveränität über Situationen: Obwohl Paulus vor dem Hohen Rat und den römischen Behörden stand, hatte Gott die Kontrolle über die Ereignisse. Das erinnert uns daran, dass Gott in allen Situationen souverän ist, und wir können uns auf ihn verlassen, auch wenn die Umstände verwirrend oder schwierig erscheinen.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
Ich bin beeindruckt über dieses gründliche Herausarbeiten. Ganz besonders Dank! Mich spricht an, wie Gott uns schützt, ER weiß genau, was und wozu wir und wann wir fähig sind IHM zu dienen. ER hält SEINE Hand IMMER über uns, besonders dann, wenn ich es am wenigsten bemerke❣️
Danke für deinen so lieben Kommentar und dein Zeugnis Ulrike. Der Herr segne dich bei deinem Schriftstudium! Es ist nicht alles auf meinem Mist gewachsen. Auch ich lerne von anderen, die sich viel Mühe geben.
Ja, liebe Ulrike, wir können gemeinsam viel voneinander und miteinander lernen. Und nicht nur von Bruder Manfred lerne ich sehr gerne, auch Du hast mir viel in den letzten Jahren beigebracht. Durch Euch bin ich auch ein bisschen so geworden, wie Du mich jetzt kennst. Es ist toll wie Ihr mich geführt habt seit wir uns kennengelernt haben. Das ist jetzt schon einige Jahre her. Dafür bin ich Dem HERRN und Euch sehr dankbar. Schön, dass es Euch gibt. Liebe Grüße, Euer Bruder im Glauben, Jens Curwy.
Manfred, naja, wenn alles auf unseren Mist gewachsen wäre, dann wären wir wohl noch nicht soweit wie wir jetzt sind. Belehren lassen ist schon gut. Wie es heißt ist ein weiser Lehrer, welcher sich belehren lässt. Und es ist schön, dass wir zusammen studieren können. Ich teile ja auch seit Jahren Deine Posts oder Blog. Und Deine Änderungen oder Unterrubrik „Ich lerne “ finde ich auch gut. So kann ich wiederum lernen. Leider konnte ich die letzte Zeit nur selten Deine Beiträge kommentieren. Aber ich denke, dass es wieder mehr werden. Liebe Grüße, Bruder Jens Curwy.
Danke für deine liebe Rückmeldung Jens. Ich habe immer gerne deine Gedichte gelesen. Liebe Grüße und des Herren Segen!