Paulus spricht auf dem Areopag
(Bild Quelle)
„So trat denn Paulus mitten auf den Areshügel und hielt folgende Rede: „Männer von Athen! nach allem, was ich sehe, seid ihr in besonderem Grade eifrige Gottesverehrer. 23 Denn als ich hier umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: ‘Einem unbekannten Gott.’ Das Wesen nun, das ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch.” (Apostelgeschichte 17:22-23).
Apostelgeschichte 17:1-34 erzählt von einer Reise des Apostels Paulus und seiner Begleiter durch Amphopolis und Appolonia nach Thessalonich, Beröa und Athen *), wo sie das Evangelium verkünden (Karte siehe Blogbeitrag von gestern).
- *) Amphipolis: Amphipolis war eine bedeutende Stadt in Makedonien, etwa 65 Kilometer östlich von Thessalonich gelegen. Die Stadt lag strategisch günstig am Ufer des Flusses Strymon, der in die Ägäis mündet. Aufgrund seiner Lage an wichtigen Handelsrouten war Amphipolis ein wichtiger Handelsposten und eine bedeutende militärische Festung. Es wird über keine Aktivitäten in dieser Stadt gesprochen, sodass Paulus wohl nur hindurchreiste.
Apollonia: Apollonia war eine weitere antike Stadt in Makedonien, etwa 55 Kilometer südwestlich von Amphipolis gelegen. Auch hier gibt es nicht viele Informationen über Paulus‘ Aktivitäten in dieser Stadt, die sie wohl nur durchreisten
Thessalonich: Thessalonich (auch Thessaloniki genannt) liegt im Norden Griechenlands, etwa 120 Kilometer westlich von Philippi. Es war eine bedeutende Handelsstadt und ein wichtiges Zentrum für Kultur, Politik und Wirtschaft in der römischen Provinz Makedonien. Die Stadt liegt am Thermaischen Golf, einer Bucht des Ägäischen Meeres.
Beröa: Beröa (heute Veria oder Veroia) befindet sich ebenfalls in Griechenland und liegt etwa 70 Kilometer südwestlich von Thessalonich. Es war eine weitere Stadt in der Provinz Makedonien und wird als ein Ort beschrieben, dessen Einwohner offen und prüfend für die Botschaft des Evangeliums waren, im Gegensatz zu einigen in Thessalonich, die Lehren des Paulus ablehnten und Unruhen verursachten. Leider wird in der Bibel nicht viel mehr über die genaue Lage oder die historischen Details von Beröa erwähnt, aber es war zweifellos ein wichtiger Zwischenstopp auf Paulus‘ Missionsreise in Griechenland.
Athen: Athen, die berühmte antike griechische Stadt und bedeutendes Handelszentrum, liegt weiter südlich auf dem Festland Griechenlands. Es war das kulturelle Zentrum der griechischen Zivilisation und berühmt für seine Philosophie, Kunst und Literatur. Athen liegt etwa 500 Kilometer südlich von Beröa.
Thessalonich und Athen waren zu ihrer Zeit bedeutende Zentren des Handels, der Kultur und des intellektuellen Austauschs und boten somit eine reiche Umgebung für die Verkündigung des Evangeliums durch Paulus und seine Begleiter.
In Vers 1-4 sehen wir, wie Paulus und Silas in Thessalonich ankommen und sich zunächst in der jüdischen Synagoge niederlassen. Paulus predigt drei Sabbattage lang und verkündet, dass Jesus der verheißene Messias ist. Einige Juden und eine große Anzahl von Griechen werden bekehrt und schließen sich den Aposteln an, aber andere Juden sind eifersüchtig und erregen Unruhen.
Die Unruhen zwingen Paulus und Silas, nachts heimlich die Stadt zu verlassen und sich nach Beröa zu begeben (Vers 10). In Beröa kommen sie in die Synagoge und predigen erneut das Evangelium. Die Menschen in Beröa sind jedoch offener und suchen in den Heiligen Schriften, ob das, was Paulus predigt, wahr ist.
Einige Juden aus Thessalonich erfahren von Paulus‘ Aufenthalt in Beröa und kommen, um Unruhe zu stiften (Vers 13-14). Die Gläubigen bringen Paulus zur Küste und schicken ihn nach Athen, während Silas und Timotheus in Beröa bleiben.
In Athen angekommen, betrachtet Paulus die vielen heidnischen Tempel und den religiösen Eifer der Menschen (Vers 16-17). Er beginnt, in der Synagoge und auf dem Marktplatz mit den Menschen zu diskutieren. Einige Philosophen der Epikureer und Stoiker laden ihn ein, auf dem Areopag (Areshügel), einem Gerichtshügel, seine Lehre zu erklären.
Paulus hält eine bemerkenswerte Rede, in der er auf den unbekannten Gott hinweist, den die Athener verehren (Vers 22-23). Er erklärt, dass Gott den Menschen geschaffen hat und dass er durch Jesus Christus die Auferstehung von den Toten offenbart hat. Einige spotten über seine Botschaft, aber andere wollen mehr darüber hören und schließen sich ihm an.
So endet die Zusammenfassung von Apostelgeschichte 17:1-34. Der Abschnitt beschreibt, wie Paulus trotz Widerstand und Schwierigkeiten das Evangelium in verschiedenen Städten verkündet und einige Menschen zum Glauben führt, während andere skeptisch oder ablehnend bleiben.
In Apostelgeschichte 17:1-34 werden neben Paulus und seinen Begleitern auch einige andere Personen und Gruppen erwähnt:
- Juden in den Synagogen: In den besuchten Städten Thessalonich, Beröa und Athen predigte Paulus zuerst in den jüdischen Synagogen. Die Reaktionen waren gemischt – einige Juden glaubten an das Evangelium, während andere eifersüchtig wurden und Unruhen verursachten. Die jüdische Gemeinschaft war zu dieser Zeit eine wichtige Zielgruppe für die Verkündigung des Evangeliums, da sie mit den Schriften des Alten Testaments vertraut war und somit einen Bezugspunkt für Paulus‘ Lehren hatte.
- Griechische Proselyten: Neben einigen Juden, die zum Glauben kamen, wurde auch eine „große Anzahl“ von Griechen bekehrt. Es wird nicht spezifiziert, ob es sich um vollständige Konvertiten zum Judentum oder zu Christen handelt, aber es zeigt, dass die Botschaft des Evangeliums nicht auf eine bestimmte ethnische Gruppe beschränkt war und Menschen unterschiedlicher Hintergründe ansprach.
- Philosophen der Epikureer und Stoiker: Als Paulus nach Athen kam, geriet er in Kontakt mit Vertretern dieser beiden philosophischen Schulen. Die Epikureer waren Anhänger der Lehren des Philosophen Epikur und glaubten an die Vermeidung von Schmerz und das Streben nach Lust als höchstes Gut. Die Stoiker folgten der Philosophie des Stoizismus, die die Anerkennung eines göttlichen Prinzips und die Annahme des Schicksals betonte. Diese Philosophen luden Paulus ein, auf dem Areopag (Areshügel) seine Lehre zu erklären, da sie neugierig waren, was er zu sagen hatte.
- Menschen auf dem Areopag: Der Areopag (Areshügel) war ein berühmter Hügel in Athen, der als Versammlungsort für Gerichtsverhandlungen und Diskussionen diente. Als Paulus dort seine Rede hielt, zitierte er das Interesse vieler Zuhörer, von denen einige spotteten, während andere mehr über seine Lehren erfahren wollten.
Diese Personen und Gruppen, die in Apostelgeschichte 17:1-34 erwähnt werden, spiegeln die Vielfalt der Menschen wider, die Paulus auf seiner Missionsreise traf. Es zeigt auch, wie unterschiedlich die Reaktionen auf das Evangelium sein können – von der offenen Annahme bis hin zur Ablehnung und dem Interesse an weiteren Diskussionen und Untersuchungen.
Ich lerne:
- Standhaftigkeit im Glauben: Paulus und seine Begleiter zeigen Standhaftigkeit, indem sie das Evangelium trotz Widerständen und Verfolgungen weiter verkünden. Das erinnert uns daran, dass es wichtig ist, im Glauben nicht nachzugeben und unseren Glauben an Christus mutig zu leben.
- Anpassungsfähigkeit und Weisheit: Als Paulus in verschiedenen Städten predigt, passt er seine Herangehensweise an die Zuhörer an. Er spricht in der Synagoge zu Juden, nutzt die Schriften, um zu belegen, dass Jesus der Messias ist, und diskutiert auf dem Marktplatz mit Philosophen. Dies lehrt uns, die Botschaft des Evangeliums mit Weisheit zu kommunizieren und uns auf unterschiedliche Menschen und Situationen einzustellen.
- Suchen der Wahrheit: Die Bereer werden als vorbildliches Beispiel dargestellt, da sie die Predigt von Paulus nicht blind akzeptieren, sondern die Heilige Schrift prüfen, um die Wahrheit zu erkennen. Es ist wichtig, dass wir die Wahrheit prüfen und erforschen, anstatt einfach alles ungeprüft zu übernehmen.
- Vertrauen in Gottes Führung: Wenn Paulus nach Athen geschickt wird, vertraut er darauf, dass Gott ihn an den richtigen Ort führt und Gelegenheiten schafft, um das Evangelium zu verkünden. Gottes Führung in unserem Leben anzuerkennen und darauf zu vertrauen, dass er uns an die richtigen Orte und zu den richtigen Menschen führt, ist eine wichtige Lektion.
- Respektvolle Apologetik: In seiner Rede auf dem Areopag (Areshügel) in Athen zeigt Paulus Respekt vor der Kultur und den Glaubensvorstellungen der Menschen, während er dennoch mutig das Evangelium verkündet. Dies lehrt uns, mit Respekt und Liebe zu sprechen, wenn wir unseren Glauben teilen, und gleichzeitig die Wahrheit nicht zu kompromittieren.
- Offenheit für Veränderung: Einige Menschen in Athen spotten über Paulus‘ Botschaft, aber andere sind offen dafür und bekehren sich. Es erinnert uns daran, dass nicht jeder die Botschaft des Evangeliums annehmen wird, aber wir sollten dennoch bereit sein, sie zu teilen, und uns freuen, wenn Menschen offen für Veränderung und Bekehrung sind.
Insgesamt bietet Apostelgeschichte 17:1-34 wertvolle Lektionen über Glauben, Standhaftigkeit, Respekt, Weisheit und die Wichtigkeit, die Wahrheit zu suchen und mutig das Evangelium zu verkünden.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?