Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an

(Bild: Quelle)

Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an, wie sie ihn durch einen Ausspruch (wie in einer Schlinge) fangen könnten.” (Matthäus 22:15). 

In Matthäus 22:15-40 findet eine Auseinandersetzung zwischen Jesus und einigen religiösen Führern statt (Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte), bei der sie versuchen, Jesus mit tückischen Fragen in Widersprüche zu verstricken, um ihm Gesetzesvergehen anlasten und töten zu können. Dieser Test Jesu spiegelt sich in der Prüfung, die für Opferlämmer in der Mischna vorgeschrieben waren, wider. Es durften nur Tiere zum Passahfest im Tempel geopfert werden, die vorgeschriebenen Standards entsprachen. Matthäus macht uns klar, dass Jesus hier im Tempel geprüft wurde. Er bestand vor dem Vater, und erbrachte dann am Freitag der Karwoche das ` Lamm-Opfer ´ (1. Petrus 1:18-20; Markus 15:42). 

Die Pharisäer (Vers 15) gehen zu Jesus und schließen sich mit den Anhängern des Herodes (wohl Herodes Antipas, einer der Söhne und Erben Herodes des Großen) zusammen, um ihn in eine Falle zu locken. Sie schicken ihre Mitgenossen zu Jesus, um ihm eine Frage zu stellen, nachdem sie ihm erstmal ` Honig ums Maul geschmiert haben ´: „Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?“ Wenn Jesus sagte, man solle dem Kaiser Steuern zahlen, könnte er als Kollaborateur mit der römischen Besatzungsmacht angesehen werden und seine Glaubwürdigkeit bei den Menschen verlieren, die sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft sehnten. Wenn er jedoch sagte, man solle dem Kaiser keine Steuern zahlen, könnte er als Aufrührer betrachtet und von den Römern verhaftet werden. 

Jesus erkennt ihre böse Absicht und antwortet ihnen mit den Worten: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Mit dieser Antwort zeigt Jesus, dass nichts Falsches daran ist, Steuern an den Kaiser zu zahlen, aber dass die Hingabe an Gott von größerer Bedeutung ist. Auf der Münze ist das Bild des Kaisers. Was ist das Bildnis Gottes? Du und ich, der Mensch ist in seinem Abbild erschaffen. Was müssen wir also Gott geben? Uns selbst. 

Danach stellen ihm die Sadduzäer (Vers 23), die die Auferstehung leugnen, eine Frage über eine hypothetische Situation einer Frau, die nacheinander sieben Brüder heiratet, die alle sterben. Sie fragen Jesus, wessen Frau sie in der Auferstehung sein wird. Sie stellten Jesus diese Frage über die Leviratsehe, eine jüdische Gesetzesbestimmung, bei der ein Mann die Frau seines verstorbenen Bruders heiraten sollte, um ihm Nachkommen zu verschaffen. Die Sadduzäer wollten Jesus in eine Zwickmühle bringen, indem sie die Idee der Auferstehung infrage stellten und ihn dazu brachten, eine Antwort zu geben, die ihren Ansichten widersprach. 

Jesus antwortet ihnen und erklärt, dass in der Auferstehung die Menschen nicht mehr heiraten, sondern wie Engel im Himmel sein werden. Er weist sie darauf hin, dass Gott ein Gott der Lebenden ist und dass es eine Auferstehung der Toten geben wird. Mit dieser Antwort wies Jesus darauf hin, dass die Vorstellung der Ehe und Fortpflanzung in der Auferstehung nicht relevant ist. Jesus entging somit der Zwickmühle der Sadduzäer, indem er ihre Frage über die Leviratsehe in Bezug auf die Auferstehung und das kommende Reich Gottes umlenkte. 

Daraufhin tritt ein Gesetzeslehrer (Vers 35) an Jesus heran und stellt ihm die Frage, welches Gebot im Gesetz das wichtigste sei. Die Frage wurde mit der Absicht gestellt, Jesus in eine Kontroverse zu verwickeln oder ihn in einen Widerspruch zu verwickeln. Wenn Jesus ein Gebot über ein anderes stellen würde, könnte er die Anhänger anderer religiöser Strömungen verärgern. Wenn er jedoch kein spezifisches Gebot betonen würde, könnte er als unschlüssig oder ungenau angesehen werden. 

Jesus antwortet, dass das größte Gebot darin besteht, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Das zweite Gebot ist, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Jesus erklärt, dass diese beiden Gebote die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Mit dieser Antwort bezog sich Jesus auf die zwei wichtigsten Gebote, die in der Tora zu finden sind (5. Mose 6:5 und 3. Mose 19:18). Er vereinte die Liebe zu Gott mit der Liebe zum Nächsten und betonte die Bedeutung dieser beiden Aspekte. Durch diese Antwort entging Jesus geschickt der Zwickmühle. Alles, was wir heute in der Kirche tun, gründet sich auf diese beiden Gebote, die wichtigsten! 

Die religiösen Führer sind erstaunt über Jesu Weisheit und seine klaren Antworten. Sie sind nicht in der Lage, ihn in einer Diskussion zu besiegen. Von diesem Moment an wagen sie es nicht mehr, ihn weiter zu provozieren (Matthäus 22:46). 

Die Passage betont die Weisheit und Autorität Jesu in Bezug auf religiöse Fragen. Jesus zeigt, dass die Hingabe an Gott und die Liebe zu ihm und zum Nächsten von zentraler Bedeutung sind. Es wird deutlich, dass es nicht ausreicht, äußerlich religiös zu sein, sondern dass das Herz und die inneren Haltungen von großer Wichtigkeit sind. 

Ich lerne: 

  1. Klugheit in der Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens: Jesus zeigte kluge und weise Antworten auf die tückischen Fragen der religiösen Führer. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, klug und weise zu sein, wenn wir mit Fragen oder Kritik bezüglich unseres Glaubens konfrontiert werden. Wir sollten aufmerksam sein und mit Liebe und Respekt antworten, ohne in Fallen zu geraten. 
  2. Die Priorität der Hingabe an Gott: Jesus betonte die Wichtigkeit, Gott von ganzem Herzen zu lieben und zu dienen. Diese Hingabe sollte unsere oberste Priorität sein. Wir sollten unser Leben danach ausrichten, Gott zu ehren und in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Es geht nicht nur um äußerliche Frömmigkeit, sondern um eine tiefe und aufrichtige Beziehung zu Gott. 
  3. Die Bedeutung der Nächstenliebe: Jesus betonte auch die Bedeutung der Nächstenliebe. Wir sollten unseren Mitmenschen mit Liebe und Güte begegnen und für sie sorgen. Nächstenliebe ist ein wesentlicher Ausdruck unserer Hingabe an Gott. Indem wir anderen dienen und sie lieben, spiegeln wir die Liebe Gottes wider. 
  4. Die Einheit der Gebote: Jesus machte deutlich, dass die beiden Gebote, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Nächsten wie sich selbst zu lieben, die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Diese Einheit der Gebote erinnert uns daran, dass unser Glaube und unser Handeln in Harmonie sein sollten. Es geht nicht nur um das Befolgen einzelner Regeln, sondern um eine umfassende Lebensweise der Liebe zu Gott und den Menschen. 
  5. Die Suche nach Weisheit und Wahrheit: Die religiösen Führer wollten Jesus in Diskussionen besiegen, aber sie scheiterten an seiner Weisheit und Autorität. Das ermutigt uns, nach Weisheit und Wahrheit zu suchen, anstatt uns in theologischen Streitigkeiten zu verlieren. Unsere Priorität sollte es sein, eine tiefe Beziehung zu Gott aufzubauen und nach seinem Willen zu handeln. 

Welche Lehren ziehst du aus den tückischen Fragen der jüdischen religiösen Führer an Jesus und dessen Antworten? 

 findechristus.org 

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